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Archiv für Ressort Bildung - Dezember 2011
19 Meldungen aus dem Ressort Bildung
Die Tage von Adolf Hitler sind gezählt: Ein brasilianischer Student, den seine Eltern nach dem deutschen Diktator benannten, will seinen Namen ändern lassen. Seit der auf einer Liste im Internet auftauchte, kämpft Adolf Hitler Souza Mendes mit Anfeindungen und Beschimpfungen - und möchte jetzt endlich eine Sache klarstellen.
Drei Jahre sind Hochschulen, Politiker und Software-Firmen mit dem Start des bundesweiten Bewerbersystems in Verzug. Das bringt viele Bewerber um ihren Studienplatz. Schuld daran haben alle Verantwortlichen, weil jeder sich auf den anderen verlassen hat. Studenten dürften so nicht arbeiten.
Die Unis klagen über überfüllte Hörsäle - und können doch Tausende Studienplätze nur zu spät oder gar nicht besetzen. Der Grund: Das geplante zentrale Studienvergabe-System kann wegen technischer Probleme weiterhin nicht vollständig in Betrieb gehen.
In den meisten EU-Staaten nimmt das Interesse der Schüler an der deutschen Sprache ab. Besonders unpopulär ist Deutsch an den Oberschulen Südeuropas. Allerdings sorgen die Erwachsenen dort für einen Gegentrend.
Nur etwa fünf Prozent der bayerischen Schulkinder besuchen eine Ganztagsschule. Damit ist der Freistaat mit Abstand deutschlandweites Schlusslicht. Ein schlüssiges Konzept für eine Ganztagsbetreuung fehlt bislang - was berufstätige Eltern vor große Probleme stellt.
In diesem Jahr schrieben sich 57 Prozent mehr Studenten an der Exzellenz-Uni ein als 2010. Der Campus platzt aus allen Nähten: Teilweise sitzen drei Mitarbeiter in einem Zimmer, Veranstaltungen finden im Gewerbegebiet statt. Pläne und Geld für neue Räume gibt es bereits - ob alles rechtzeitig fertig wird, ist jedoch ungewiss.
Bayerns Kultusminister Spaenle will das Schulsystem durchlässiger machen - und so mehr Schülern einen höheren Schulabschluss ermöglichen. Durch eine bessere Kooperation von Mittel- und Realschulen und besondere Einführungsklassen sollen alternative Wege zum klassischen Gymnasial-Abi gestärkt werden.
Die Studiengebühren in Bayern bleiben ein Stein des Anstoßes. Denn auf den Konten der Hochschulen liegen bereits Millionen. Aber obwohl die Lage an den Unis immer prekärer wird, geben sie nur wenig davon aus. Zudem gibt es ständig Diskussionen, wofür die Gelder überhaupt verwendet werden dürfen.
"Diese Menschen können vielleicht eine Boulevard-Zeitung lesen": Millionen Menschen verlassen die Schule in Deutschland als Analphabeten. Sie können zwar meist rudimentär lesen, aber kaum schreiben - und haben damit geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Spezielle Kurse können helfen. Doch die Hemmschwelle ist hoch.
Posse um Gymnasialblatt: Aus Unzufriedenheit über die bestehende Schülerzeitung gründete ein Schüler aus Landsberg am Lech kurzerhand sein eigenes Blatt. Doch die Erlaubnis, das an seiner Schule zu veröffentlichen, musste er vor Gericht erstreiten. Die Schulleitung zeigt sich nach wie vor unzufrieden mit der Lösung.
Silvana Koch-Mehrin kämpft weiterhin um ihren Doktorgrad. Am Mittwoch reichte die FDP-Europapolitikerin Klage gegen die Universität Heidelberg ein, die ihr den Titel im Juni aberkannt hatte. Ob es zu einer Verhandlung kommt, ist allerdings noch unklar.
Silvana Koch-Mehrin muss auch in Zukunft auf ihren Doktortitel verzichten. Im Juni hatte die Universität Heidelberg ihn ihr entzogen, kurz darauf hatte die FDP-Politikerin Widerspruch eingereicht. Die Hochschule entschied nun, an der Aberkennung des Doktorgrades festzuhalten.
Vorlesung als Quizshow: Professoren der Uni Oldenburg lassen die Studenten im Hörsaal Fragen mit kleinen Fernbedienungen beantworten. Das soll die Lehre verbessern und für mehr Aufmerksamkeit sorgen. Doch dieses Konzept hat auch Nachteile.
Ein 14-jähriger Amerikaner wird in der Schule massiv angefeindet, in einem Video macht er seine Qualen öffentlich. Die positiven Reaktionen fallen gewaltig aus, andere Mobbingopfer und Prominente melden sich. Doch ein zweites Video sorgt für Irritationen.
Schuleschwänzen scheint ein harmloses Vergehen zu sein - doch es ist eines, das lebenslange Folgen haben kann: Die Kinder haben ein höheres Risiko, straffällig oder drogensüchtig zu werden, oder lebenslang auf Hartz IV angewiesen zu sein. In Hannover will man daher jetzt mit drastischen Maßnahmen gegen das Fernbleiben vom Unterricht vorgehen.
Wie sollen Kinder schreiben lernen? Die Schreibschrift überfordert Schüler, sagen die Befürworter der neuen Grundschrift. Sie wollen vermeintlich unnütze Buchstabenverbindungen und Schnörkel streichen - und verkennen damit die Effektivität der Schreibschrift und die Kompetenz von Kindern.
München, Leipzig oder Göttingen? Das ist für die meisten Studenten nicht entscheidend. Bei der Wahl ihres Studiums orientiert sich die überwiegende Zahl in erster Linie an dem gewünschten Fach. Auch der gute Ruf der Hochschule interessiert nur wenige - der erste Eindruck hingegen schon.
Kaum hat Karl-Theodor zu Guttenberg öffentlich damit begonnen, seine Zukunft zu planen, widmen sich die Aktivisten von GuttenPlag wieder seiner Vergangenheit - und werden fündig: Schon vor seiner Doktorarbeit soll der CSU-Politiker für einen Aufsatz abgeschrieben haben - auch bei einem Partei-Kollegen.
Ein Roboter verfolgt ihn, eine Frau spuckt ihn an und Einsatzkräfte führen ihn in Handschellen ab. Er hat es verdient, denn er hat plagiiert. All das geschieht dem Protagonisten eines skurrilen und lustigen Youtube-Videos der Universität Bergen. Die Hochschule will für das Thema Plagiate sensibilisieren - mit Action, Sex und Musical.