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Archiv für Ressort Geld - Juni 2011
113 Meldungen aus dem Ressort Geld
Es klingt ungeheuerlich: Athen plagen 350 Milliarden Euro Schulden. Viele befürchten, dass es bald zu einer Staatspleite kommt. Doch was würde das eigentlich bedeuten? Aber wann ist ein Staat pleite? Und welche Auswirkungen kämen auf das restliche Europa zu? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Europa ringt um ein neues Rettungspaket für Griechenland - vor allem Deutschland und Frankreich. Die beiden Schwergewichte in der Eurozone kommen auf keine gemeinsame Linie. Woran liegt es, dass sie unterschiedliche Haltungen haben?
Energiekommissar Günther Oettinger bereitet eine Richtlinie vor: Jeder Europäer soll im Jahr 1,5 Prozent weniger Energie verbrauchen. Stromsparen will jedes Mitgliedsland, doch bislang drücken sich fast alle vor konkreten Zielen. Das soll sich nun ändern - auch wenn sich die Industrie vehement wehrt.
Was ist die richtige Form der Griechenland-Hilfe? Ein deutscher Vorschlag erhitzt die Gemüter. Danach sollen Banken für Griechenlands Rettung mitzahlen. Doch Vorsicht: Eine solche Lösung könnte teurer werden als gedacht - und viele normale Anleger betreffen.
Die Europäische Zentralbank gehört zu den größten Eignern von griechischen Anleihen. Pleitegehen kann die EZB trotzdem nicht. Doch der Bundeshaushalt könnte unter einem griechischen Zahlungsausfall leiden. In diesem Fall dürfte die EZB außerdem die hellenischen Banken nicht mehr mit Geld versorgen.
Mächtiger Widerspruch gegen Schäubles Umschuldungs-Plan für Griechenland: Der neue Bundesbankpräsident Weidmann lehnt in einem exklusiven Beitrag für die "Süddeutschen Zeitung" eine Beteiligung der Notenbanken ab. EU-Kommissar Rehn sagt im Gespräch mit der SZ, was er von den griechischen Politikern erwartet: Sie sollen sich endlich zusammenraufen.
Die Steuereinnahmen sprudeln, doch Bundesbankchef Jens Weidmann erteilt allen FDP-Forderungen nach Steuersenkungen eine Absage. Die Regierung Merkel dürfe nicht wieder den Fehler machen, in guten Zeiten nicht genug Haushaltsdisziplin zu wahren.
Die Schuldenkrise treibt auf ihren Höhepunkt zu, vom Stammtisch tönt die knackige Parole: "Schmeißt die Griechen aus dem Euro!" Das ist eine unsinnige Forderung, und doch weist sie auf einen wichtigen Punkt hin: Die Politiker müssen die Kritik an der Einheitswährung endlich wahrnehmen und mit offenen Karten spielen. Den Ausweg aus dem Schuldenchaos können nur sie finden - denn sie haben das Desaster angerichtet.
Griechenland braucht dringend neues Geld, aber die europäischen Finanzminister sind sich noch nicht über das weitere Vorgehen einig. Doch die Zeit drängt, und nun ist eine neue Variante im Gespräch: eine zeitliche Aufspaltung der Entscheidung.
Wie kann das überschuldete Griechenland noch gerettet werden? Das Treffen der EU-Finanzminister ging ohne konkretes Ergebnis zu Ende: Wolfgang Schäuble wollte die Beteiligung privater Gläubiger durchsetzen, Europas Notenbankern und die Regierung in Paris erscheint das zu riskant. Die Angst vor schlechten Noten der Ratingagenturen geht um.
Außer Spesen nichts gewesen: Die Finanzminister der Eurogruppe können sich bislang nicht auf neue Hilfen für Griechenland einigen. Der Knackpunkt: Schäubles Beharren, die privaten Investoren zu beteiligen. Jetzt soll Kanzlerin Merkel versuchen, die europäischen Partner umzustimmen. Ein Blick hinter die Kulissen.
Zuhause auf der Baustelle: Wegen der Energiewende müssen bald viele Wohnungen saniert werden. Doch die Kosten dafür wolle die Regierung einseitig den Mietern aufdrücken, kritisiert der Mieterbund - und fürchtet, dass es sich künftig nur noch Reiche leisten können, in energieeffizienten Häusern zu wohnen.
Der Strom- und Gasanbieter Teldafax ist insolvent - 600.000 Kunden sind betroffen. Sollen sie noch schnell den Anbieter wechseln? Und wird ihnen jetzt der Strom abgestellt?
Die Bundesregierung bejubelt den Atomausstieg: Bis 2022 müssen alle Atomkraftwerke vom Netz gehen. Aber viele Bürger fragen sich: Zahlen sie die Zeche in Form von erhöhten Stromrechnungen? Atombosse warnen vor einem Preisanstieg - aber es liegt auch an den Verbrauchern selbst, wie viel sie für ihren Strom ausgeben werden.
Daumen hoch, Daumen runter: In der Griechenland-Krise zeigt sich der Einfluss der großen Ratingagenturen besonders deutlich. FDP-Fraktionschef Brüderle attackiert die Unternehmen - und fordert eine europäische Agentur, um deren Einfluss zu brechen.
Bilder Die Griechen sind ob der angekündigten Einsparungen aufgebracht. Die Gewerkschaften legen das Land lahm, in der Athener Innenstadt fliegen Steine und Brandsätze. Die Polizei reagiert mit Schlagstöcken und Tränengas auf die Ausschreitungen.
Im US-Kongress tobt ein heftiger Kampf: Republikaner und Demokraten können sich nicht auf eine Anhebung der Schuldengrenze einigen. Jetzt sieht sich sogar der Notenbankchef genötigt einzugreifen. Er warnt vor dem Plan der Republikaner.
Aus Protest gegen das drastische Sparpaket der Regierung steht in Griechenland das öffentliche Leben still: Die Gewerkschaften haben zu einem Generalstreik aufgerufen, die Demonstranten wollen die Zugänge zum Parlament blockieren. Athen steht unter massivem Druck: Es benötigt dringend die nächste Auszahlung aus dem Griechenland-Hilfspaket. Doch in Brüssel ist ein Krisentreffen der Euro-Finanzminister ohne Ergebnis zu Ende gegangen.
Er könnte in einer Werbe-Liga mit Joachim Löw, Heidi Klum und Franz Beckenbauer spielen. Deutschlands neuer Liebling Dirk Nowitzki wird sich aber viele Werbemillionen entgehen lassen - weil er eben anders tickt als Löw, Klum und Beckenbauer.
Vor weiteren Hilfen der EU verlangt Währungskommissar Olli Rehn den Einsatz aller politischen Kräfte Griechenlands für die Reformpläne. Der Finne erklärt, wie verhindert werden soll, dass das griechische Schulden-Buschfeuer zum europäischen Waldbrand wird, wie private Gläubiger beteiligt werden können und was deutsche Erbsensuppe mit dem Rettungspaket zu tun hat.
67 Jahre - zu alt für den Internationalen Währungsfonds: Die Kandidatur des israelischen Notenbankchefs Stanley Fischer für den Chefposten des IWF ist geplatzt. Nun muss sich die französische Finanzministerin Christine Lagarde nur noch gegen einen Rivalen durchsetzen. Ihre Chancen stehen gut.
Bilder Um ihren Produkten Glaubwürdigkeit zu verleihen, setzen viele Firmen auf soziale Projekte. Die können tatsächlich hilfreich sein - sich aber auch als Mogelpackung erweisen, sagt die Organisation Foodwatch. Die Projekte von fünf Unternehmen hat sie sich genauer angeschaut.
CCC statt B: Um gleich drei Stufen senkt die Ratingagentur Standard & Poor's ihre Bewertung der Zahlungsfähigkeit Griechenlands. Der Grund: Die Chancen für eine Umschuldung steigen. Die könnte die Agentur als Zahlungsausfall einschätzen. Die griechische Regierung protestiert.
In den USA scheint sich die nächste juristische Front für die Deutsche Bank aufzutun: Generalstaatsanwälte ermitteln offenbar, ob die Hypothekengeschäfte des Instituts rechtskräftig sind.
Um nichts streiten Mieter und Vermieter mehr als um Betriebskosten. Doch für Erstere gibt es eine Checkliste, mit der sie die Abrechnung der sogenannten zweiten Miete genau prüfen können. Die wichigsten Fakten im Überblick.
"Ausgeklügelter" Angriff auf das Computersystem des Internationalen Währungsfonds: Die Finanzorganisation ist Opfer einer monatelangen Cyberattacke geworden. Ob vertrauliche Daten gestohlen wurden, will der IWF nicht verraten.
Von Euro-Gruppen-Chef Juncker kommt Unterstützung für den Kurs von Finanzminister Schäuble: An einer sanften Umschuldung Athens führe kein Weg vorbei. Der Luxemburger dringt auf eine Beteiligung privater Gläubiger - die Commerzbank ist skeptisch.
Die Euro-Länder können Griechenland nicht fallen lassen. Das wissen auch die Abgeordneten im Bundestag. Sie würden sonst den Euro riskieren - und globale Verwerfungen an den Finanzmärkten. Aber jetzt steht die Regierung im Wort.
Drei Jahre nach Zumwinkel: Deutschland macht seinen Frieden mit der Steueroase Liechtenstein.
Der deutsche Finanzminister gewinnt Unterstützer für seine Pläne, bei der Rettungsaktion für Griechenland auch die Banken mit einzubeziehen. Die EU-Kommission jedenfalls signalisiert Entgegenkommen, doch andernorts in Europa muss Schäuble gegen heftigen Widerstand kämpfen. In Athen stellt der griechische Finanzminister ein Sparpaket vor.
Finanzminister Schäuble beschwört das große Friedensprojekt EU, um die neuen Milliardenhilfen für Griechenland zu rechtfertigen. Das gibt Lob aus der Opposition, beseitigt aber nicht die Bauchschmerzen der Parlamentarier. Am Ende steht ein Entschließungsantrag der Koalition - ein klares politisches Signal für Europa ist das aber nicht.
Teufelszeug oder sinnvolles Instrument für eine Volkswirtschaft? Toxische Immobilien-Papiere lösten die Finanzkrise aus, jetzt verkauft die Commerzbank erstmals seit zwei Jahren wieder Kredite. Warum nur?
Der Dramatiker Franz Xaver Kroetz war schon früh sehr erfolgreich - und sehr links. Erst trat er in die DKP ein, dann fuhr er mit seinem Mercedes zu den Parteitagen. Er spielte Baby Schimmerlos in Kir Royal und wurde noch populärer. Ein Gespräch über Geld, Aufmerksamkeit und Porno-Drehbücher.
Finanzminister Schäuble wirbt im Bundestag eindringlich für ein weiteres Milliarden-Hilfspaket für Griechenland und warnt vor der drohenden Staatspleite. Um die Koalitionäre zur Zustimmung zu bewegen, will Schäuble auch den Privatsektor in die Pflicht nehmen.
Der frühere BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky soll wegen Untreue angeklagt werden - wahrscheinlich noch im Juli. Auch Formel-1-Chef Bernie Ecclestone droht der Prozess: wegen Beihilfe zur Untreue. Die Staatsanwaltschaft scheint die ominösen Millionenzahlungen an Ecclestone rund um den Verkauf der Formel-1-Anteile der BayernLB mittlerweile aufgeklärt zu haben.
Keine Laufzeitverlängerung für griechische Anleihen, kein Zwang für Banken: Jean-Claude Trichet, Präsident der Europäischen Zentralbank, interessiert sich nicht für eine sanfte Umschuldung - eine Breitseite gegen Bundesfinanzminister Schäuble.Streit habe er aber mit niemandem, sagt Trichet.
Die Vorwürfe wiegen schwer: Der Versicherungskonzern Ergo soll Kunden überteuerte Riester-Verträge angeboten haben. Das Unternehmen sagt: "Wir können das nicht nachvollziehen."
Der Finanzminister hat verhandelt, verhandelt, verhandelt - doch nun ist die Reform der Gewerbesteuer geplatzt. Die Kommunen wollen sich nicht darauf einlassen, dass ihnen ihre wichtigste Einnahmequelle genommen wird. Der Bund hatte ihnen einen Ersatz versprochen, der nicht so stark von der Konjunktur abhängig ist. Doch das Misstrauen war zu groß.
Ernüchternder Bericht von EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank: Athens Rückkehr auf die Finanzmärkte im Jahr 2012 scheine unwahrscheinlich, deshalb sei das bisherige Hilfsprogramm unterfinanziert. Kanzlerin Merkel wirbt in den Koalitionsfraktionen um eine eigene Mehrheit für die Griechenland-Hilfen - offenbar mit Erfolg.
Der Druck auf die USA wächst: Nach Standard & Poor's und Moody's droht nun auch die Ratingagentur Fitch, dem Land die höchste Bonitätsnote "AAA" zu entziehen, sollte die Schuldengrenze nicht rechtzeitig angehoben werden. Ein US-Notenbanker warnt schon, eine falsche Handhabung der Haushaltslage könnte einen weltweiten Makro-Schock auslösen.
Griechenland könnte umschulden - Schäuble will dabei auch die privaten Investoren beteiligen. In Europa kam diese Idee bislang nicht gut an. Frankreich wehrte sich strickt: Sarkozy will seine Banken nicht schrecken. Doch jetzt bewegt sich sogar Trichet von der EZB einige Millimeter in Schäubles Richtung. Aber noch hakt es an vielen Stellen.
Hat die Deutsche Bank dafür gesorgt, dass in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg das Thema Kirch angesprochen wurde? Um ein Geschäft mit der Pleite zu machen? Um das zu klären, schaut sich das Oberlandesgericht München einen Film an.
Die Globalisierungskritiker von Attac sind eigentlich nicht gut auf Banken zu sprechen. Doch in Österreich wollen die Aktivisten nun selber ein Finanzinstitut gründen, das mit linken Idealen auf Kundenfang gehen soll. Eine Bank neu aufzubauen, ist allerdings ein finanzielles und rechtliches Abenteuer.
Großbritannien hat viele Schulden, bekommt von der mächtigen Ratingagentur Moody's bisher aber noch die Bestnote "AAA". Die ist jetzt gefährdet - wenn die Regierung in London ihre Sparziele verfehlt.
Video Finanzminister Schäuble plädiert in einem Brief an seine europäischen Kollegen für eine Umschuldung Griechenlands. In der deutschen Politik kommt dieser Schritt gut an - auch aus der Opposition gibt es Zustimmung.
Video In einem Schreiben an seine EU-Amtskollegen und den Internationalen Währungsfonds, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt, spricht sich der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble für weitere Milliardenhilfen an Griechenland und für eine Umschuldung aus. Sonst drohe "der erste ungeordnete Bankrott" eines Landes in der Eurozone.
Aufstrebende Volkswirtschaften in Asien und Lateinamerika wachsen doppelt so schnell wie die Industrieländer. Ist das schon zu schnell? Der Weltbank macht die Entwicklung Angst: Sie warnt vor Inflation und steigenden Preisen, besonders beim Essen.
Robert Hiscox versichert das Leben von Superreichen. Er ist ein Zyniker, der die Provokation schätzt. Und: Er liebt komplizierte Fälle - Kunstsammlungen, Terrorismus, Entführungen. Eine Begegnung in München.
Finanzinvestoren haben nicht den Status von Filmstars oder Rockmusikern. Dennoch zahlen manche Menschen in kuriosen Auktionen gutes Geld: für einen Lunch mit Warren Buffett oder die Boxershorts von Bernard Madoff.
Der Druck auf Griechenland wächst: Die politischen Partner in der EU wollen das Land dazu bringen, endlich mit den Privatisierungen anzufangen. So sollen Milliarden in die Staatskasse kommen. Die Pläne für eine Treuhand-Behörde werden konkreter.