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Archiv für Ressort Kultur - November 2017
1308 Meldungen aus dem Ressort Kultur
Karin Wieland erkundet mit Hofmannsthal und Brecht das moderne "Geschlecht der Seele". Anhand von Hofmannsthals fulminanter Frauentragödie "Elektra" und Brechts Zusammenarbeit mit seinen Frauen.
Für ihn hörte ein Film nicht am Rande der Leinwand oder nach dem Abspann auf: Mit dem "Fragment einer Autobiografie" wird die Reihe der Schriften des verstorbenen Filmemachers Harun Farocki eröffnet.
Der Himmel spielt verrückt. Andreas Bähr untersucht die Bedeuutng der Himmelszeichen für Politik und Kriegsführung im Dreißigjährigen Krieg, für Tilly und Wallenstein. Ominöse Kometen tauchen in vielen Berichten auf, auch beim Gelehrten Athansius Kircher.
Das letzte Buch von Oliver Sacks, über die Psyche der Menschen und die blinden Flecke der Wissenschaften.
Wolfgang Ullrich erklärt und kritisiert unsere Bekenntniskultur und ihre "Moralkulisse". Werte wirken hier als rhetorische Bengalo-Feuerwerke, die das eigene Tun sozialverträglich einhüllen sollen. Siehe Nike und seine Steuerpraktiken.
Die britische Forsyte-Saga, Vladimir Kaminers Frauenlied und Robert Menasses "Hauptstadt".
Der Dichter war selber eher kritisch, Conrad Ferdinand Meyer und sein Frühwerk "Engelberg". Eine Versdichtung, streng, straff, rührend. Das Schicksal von Angela, die aus dem Kloster flieht.
Im Jahr 1919 engagierten sich Literaten in München politisch. Volker Weidermann lässt sie alle aufmarschieren: Kurt Eisner, Ernst Toller, Gustav Landauer, Erich Mühsam, Oskar Maria Graf. Fazit: "Natürlich war es ein Märchen gewesen."
Zwei Fluchtgeschichten in die ehemalige Kolonie Kamerun, im Abstand von Hundert Jahren. Erzählt mit absoluter Ruhe von Paul Plamper. Der Kampf gegen das Schicksal. Oder gegen die Widrigkeiten des Lebens.
An Kurzgeschichten lernen Autoren, wie man zum Schluss kommt, erklärt Jane Gardam. In eigenen, kürzeren Texten zieht sie Verbindungen zu ihrem Werk und entlarvt mit vibrierender Ironie die niederen Instinkte der Figuren.
In seinem neuen Roman sprengt Jens Wonneberger dem Helden die Schädeldecke auf. Das tut dem Roman gut.
In seinen biografischen Essays über Erasmus von Rotterdam und Montaigne hat Stefan Zweig seine eigene Zeit reflektiert. Jetzt sind sie zusammen zu lesen, und es gibt eine vorzügliche Neuedition seiner Autobiografie "Die Welt von gestern".
Vier Männer in vier Porträts: Der Lyriker Vicente Valero versucht sich an Prosa und erkundet ohne Absätze, dafür mit sehr vielen Kommas von der kleinen Insel Ibiza aus die Geschichten seiner fernen und ihm oft fremd gebliebenen Verwandtschaft.
In Deutschland ist die französische Autorin Emmanuelle Bayamack-Tam noch zu entdecken. Dazu gibt ihr neuer Roman "Ich komme" Gelegenheit - er handelt von drei Frauen, dem Alltagsrassismus und der Liebe zur Biokost.
Gustave Dorés Illustrationen zu den Fabeln Jean de La Fontaines begleiten diese Literaturbeilage: Explosionen in Schwarz-Weiß.
Der Galiani Verlag hat eine reich kommentierte Ausgabe von Ovids "Ars amatoria", der "Liebeskunst" herausgebracht. Aber leider eine Übersetzung gewählt, die dem falschen Ideal des deutschen Distichons folgt.
Zum ersten Mal erscheint Gustave Flauberts Roman "Bouvard und Pécuchet" zusammen mit allen Vor- und Nebenarbeiten: Und ein scheinbar bekanntes Buch erscheint plötzlich in völlig neuem Licht.
In seinem Roman "Deserto" begleitet Luis Krausz einen jungen Brasilianer, der seine jüdische Herkunft erkundet, nach Tel Aviv und London.
Man kennt sie aus ihren legendären Tagebüchern, die Brüder Goncourt, Beobachter der französischen Gesellschaft im 19. Jahrhundert. Nun ist endlich ihr Roman "Manette Salomon" auf Deutsch erschienen. Sein Held: der Affe Vermillon.
Spieler, Trinker und Unangepasste, die im Kleinsten das Schöne entdecken: William Saroyan über das Kalifornien der Great Depression.
Von der Umbettung der Toten in das Reich der Imagination: Joachim Meyerhoff setzt seinen Bildungsroman auf kleinen Bühnen fort.
Der alte Medienmogul und seine schwindende Macht: In seinem neuen Roman "Dunbar und seine Töchter" erfindet der englische Autor Edward St Aubyn einen modernen King Lear und hüllt ihn in die Sprachspiele seines brillanten Stils ein.
Ungeschliffen: John Fantes "Der Weg nach Los Angeles" wurde zu Lebzeiten des Autors nicht gedruckt. Jetzt gibt es das Buch zum Glück auf Deutsch.
Helmut Böttiger hat eine ebenso diskrete wie erhellende Studie über die Liebesgeschichte zwischen Paul Celan und Ingeborg Bachmann geschrieben: sie zeigt im Durchgang durch das Werk beider Autoren die Literatur als Echoraum des Lebens.
Er schrieb für Jim Jarmusch, nun erscheinen seine eigenen Verse: die Gedichte Ron Padgetts auf Deutsch.
Hervé Tanquerelles "Grönland Vertigo" zitiert die legendäre "Tim und Struppi"-Reihe. Die "Ligne claire" steht hier aber für eine dunkle Gefahr.
Ohne sie hätte er keinen seiner Romane geschrieben: Zum Abschluss der Werkausgabe erscheinen die Briefe Vladimir Nabokovs an seine Frau Véra erstmals auf Deutsch.
"Battle of the Sexes" mit Emma Stone und Steve Carell erzählt tragikomisch von einem legendären Geschlechterkampf auf dem Tennisplatz - und ist tatsächlich ein Stück Feminismusgeschichte.
Der Schriftsteller Thomas Hettche hat ein kleines Buch über die Literatur geschrieben: Eine vergnügliche und nachvollziehbare Auseinandersetzung damit, was sie ist, was sie kann und wovon sie derzeit bedroht wird.
Sein Buch "Gullivers Reisen" hat ihn weltbekannt gemacht. Eine Satire auf menschliches Dasein. Jonathan Swift konnte aber auch richtig böse sein.
Sebastian Nübling inszeniert den "Tod eines Handlungsreisenden" am Thalia Theater - und zeigt sich dabei wenig inspiriert.
Tanzverbot beim Afrika-Festival - aus der Not wird eine Tugend
Nichts wird in Städten so dringend gebraucht wie Raum zum Wohnen. Um zu zeigen, wie es gelingen könnte, den Mangel zu beheben, steigen Architekten und Stadträte beim symbolträchtigen "Fight Club" in den Ring
Oskar Roehler erklärt die Tiefe seines Romans "Selbstverfickung"
Das Drama "Señora Teresas Aufbruch in ein neues Leben" bei den Lateinamerikanischen Filmtagen im Werkstattkino
Kabarett-Wettstreit in der Pasinger Fabrik
Marianne Crebassa singt dunkel und elegant Lieder von Ravel, Debussy, Fazil Say; Supertenor Juan Diego Flórez ist eine Mozart-Offenbarung; dazu noch Mozarts Requiem unter Leitung von René Jacobs, und Sabine Liebner, Klavier spielt Mauricio Kagel.
Das Mainzer Rathaus, ein Gesamtkunstwerk von Arne Jacobsen und Otto Weitling, ist wegen unverantwortlicher Politik in Gefahr. Es droht seinen Sinn zu verlieren.
Nach ihrem "Lexikon der Angst" (2013) hat die Schriftstellerin Annette Pehnt jetzt ein "Lexikon der Liebe" verfasst. Es ist leider nicht ganz vollständig. Denn die Schattenseiten der Liebe, ihre Risiken und Abstürze kommen hier zu kurz.