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Archiv für Ressort Medien - 2011
1065 Meldungen aus dem Ressort Medien
Der "Guardian" deckte den Abhörskandal um das eingestellte Boulevardblatt "News of the World" vor wenigen Monaten auf, nun steht die Zeitung selbst im Visier der Ermittler. Ein Angriff auf die Pressefreiheit?
Annette Siebenbürger hat mehr vor als nur den "Musikantenstadl" ins Erste zu exportieren. Die Unterhaltungschefin des Bayerischen Rundfunks plant eine regionale Talentshow und will den Klassiker "Live aus dem Alabama" weiterentwickeln.
"Papst ohne Einfluss; wer braucht noch Benedikt?", fragt Sandra Maischberger kurz vor der Deutschlandreise des Heiligen Vaters. Gute Frage, leider an merkwürdige Experten. Antwort geben sollen ein Schauspieler, ein Bild-Reporter und Gloria von Thurn und Taxis. Die knüpft beim Wort "Kondomverbot" immerhin an einen ihrer früheren Talkshow-Höhepunkte an.
Konkurrenz für Sixx: Mit Glitz launcht die Time-Warner-Tochter Turner ihren fünften Bezahlsender in Deutschland - auch speziell auf Frauen ausgerichtet. Das Zugpferd sollen Erstausstrahlungen sein.
Es war der Tiefpunkt im Abhörskandal um das inzwischen eingestellte Revolverblatt: Mitarbeiter von "News of the World" hatten das Handy einer ermordeten 13-Jährigen angezapft. Jetzt sollen die Eltern von Missy Dowler entschädigt werden - offen ist nur noch die Summe.
Mehr als 400 Millionen Euro gibt die mit Gebühren finanzierte Firma Degeto jährlich aus, um Herz-Schmerz-Programm für die ARD zu beschaffen. Jetzt lassen die Intendanten prüfen, warum und wie Geschäftsführer Hans-Wolfgang Jurgan den Etat für Filmproduktionen auf Jahre verplante.
Den App-Streit zwischen Verlagen und ARD sparte die Kanzlerin auf der Tagung der Zeitungsverleger zwar nicht aus, eine klare Haltung ließ Angela Merkel jedoch vermissen. Auch zu den übrigen Themen äußerte sie sich wenig konkret. Außer, was ihr Privatleben betrifft.
Wahlsieger Wowereit verwurstelt sich, Wahlverlierer Rösler kommt als populistischer Mainstream-Vertreter rüber und die Piraten fehlen ganz: Trotz Mängel gelang Günther Jauch mit seiner Wahlnachlese eine attraktive Debatte. Eine kleine Nachtkritik.
"Ich habe ihn neutralisiert": In einer russischen Fernsehshow fühlte sich der Milliardär Alexander Lebedew nicht mehr wohl - zu garstig hatte ein Mitdiskutant den früheren Geheimdienstler attackiert. Darum griff der 51-Jährige zu einem drastischen Mittel.
Die Beweislast ist erdrückend: schlechte Story, naheliegende Gags und viel Narzissmus - der sonst so feine Münster-Tatort überzeugt in der Folge "Zwischen den Ohren" nicht. Und dann versucht zu allem Überfluss Jan Josef Liefers auch noch, einen lustigen Jan Josef Liefers zu spielen.
Schwarzer Lidstrich, Huskyblick: Marietta Slomka gilt als kühle Blonde im deutschen Nachrichtenfernsehen. Trotzdem flippen bei ihren Interviews regelmäßig Politiker aus. Wer ist diese Frau? Eine überraschende Begegnung nach zehn Jahren "heute journal".
Schon immer robbte sich die "Bild"-Zeitung nah an ihre Leser heran - jetzt kriecht das Boulevard-Blatt sogar in sie hinein: Bei einer seltsamen Medien-Medizin-Aktion sollen die Hirne von Lesern durchleuchtet werden. Die Zeitung will wissen, was sie denken, wenn sie den Boulevard lesen.
Nach einem ziemlich brutalen Oktoberfestabend wird das schnuckelige Paar keins mehr sein: Die Verfilmung von Horváts "Kasimir und Karoline" von ZDF und Arte zeigt, dass eine qualitative Adaption von Theaterstücken für das Fernsehen möglich ist.
Der bekannteste Häftling Russlands meldet sich zu Wort: In einer Zeitungskolumne geißelt Michail Chodorkowskij die Härte und Gnadenlosigkeit des Staates im Fall eines jungen Mannes. Alexej hatte einst betrunken einem Freund ein Handy geklaut und geriet dann in den Sog einer Pädophilen-Debatte. Strafe: fünf Jahre Haft.
In einer penetranten Hätschel-Tätschel-Idylle spielt Veronica Ferres eine Frau, die stark ist, alles schafft und nichts verschrecken kann. In einem fast obszön bösen Film über den Mord an einer Schülerin.
Alles nur ein "altes französisches Hirngespenst"? Eher nicht. Frankreichs Spionageaffäre erschüttert die Politik. Die Hinweise auf unlautere Machenschaften des Elysée-Palastes verdichten sich - und dürften den Präsidentschaftswahlkampf von Nicolas Sarkozy erheblich belasten.
Pickel und Burn-out: Der frühere "Focus"-Chefredakteur Wolfram Weimer schreibt wieder. In dem Artikel fällt das Wort "Focus" zwar kein einziges Mal. Doch die Abrechnung des Autors mit seinem alten Arbeitgeber springt dem ins Auge, der weiß, wofür sein Vorgänger und sein Nachfolger stehen.
Grässlich, aber gar nicht so schlimm: Zum Auftakt der ZDF-Info-Reihe "Wie tickt..." offenbart Bunte-Chefredakteurin Patricia Riekel, wie sie die Welt sieht.
Der Einstieg mit einer Günther-Jauch-Parodie war perfekt, am Ende schien ihm sein Senderumfeld dann doch etwas peinlich zu sein: Der neue Harald Schmidt auf Sat 1 ist der alte, nur dünner - und offenbar besser gelaunt. Eine kleine Nachtkritik.
Kehliges Röcheln, verblichene Band-Shirts, angestrengte Schwitzgesichter: Beavis und Butt-Head, zwei beispiellose Loser, in deren pubertären Schrumpfhirnen nichts anderes gedeiht als grenzenlose Gehässigkeit, kehren zurück auf die MTV-Mattscheibe. Warum das eine gute Nachricht ist.
Es hätte ein Coup werden sollen für die ARD: Günther Jauch spricht auf dem frisch eroberten Sendeplatz von Anne Will mit der Dust-Lady über 9/11 und mit der Mutter eines getöteten Soldaten über die Notwendigkeit des Afghanistan-Krieges. Er hatte noch davor gewarnt, zu viel von ihm zu erwarten. Und er sollte recht behalten. Eine kleine Nachtkritik.
Harald Schmidt ist der Straßenkreuzer des gehobenen Ungehobeltseins. Zum gefühlt tausendsten Mal präsentiert der Talk-Veteran eine neue Late-Night-Show. Im neuen alten Sender. Man kennt das schon: Er freut sich.
Der arabische Frühling nährt die Hoffnung, dass die Welt auf dem Weg zur globalen Demokratie ist. Dass in Potsdam nun der chinesische Blogger Michael Anti den M100-Medienpreis erhielt, ist ebenfalls ein ermutigendes Zeichen.
Ein Medium macht sich klein: Die Verleihung des Deutschen Radiopreises ist keine Leistungsschau des Hörfunks, sondern nur eine Show mit vielen Fernsehgesichtern. Dabei hat der übers ganze Land gespannte Klangteppich mit seinen eingewobenen Perlen allen Grund für selbstbewusstes Auftreten.
Er ist eines der bekanntesten öffentlich-rechtlichen Fernsehgesichter, doch das bedeutet nicht, dass Devid Striesow kein großer Schauspiel-Künstler ist. Eine Begegnung mit dem seltsam unheimlichen Vollblutmimen in Köln.
Kurz und knapp meldete der "Spiegel"-Verlag seinen jüngsten Neuzugang: Medienjournalist Stefan Niggemeier wird künftig für Deutschlands führendes Nachrichtenmagazin schreiben. Bekannt wurde der 41-Jährige durch den "Bildblog".
Ein wunderschöner Verbrecher und ein bestenfalls durchschnittlich attraktiver Ermittler - aus diesem Gegensatz zieht die US-Fernsehserie "White Collar" einen großen Teil ihres Humors. RTL bringt die erfolgreiche Krimikomödie nun ins deutsche Fernsehen.
Der mächtige Bauer-Verlag versucht die kleine Jugendzeitschrift "Spiesser" mit juristischen Winkelzügen aus bayerischen Schulen zu verdrängen. Doch der kleine Konkurrent hält dagegen - und die Schuldirektoren wissen scheinbar von nichts.
Das US-Magazin "Wired" erscheint an diesem Donnerstag erstmalig auf Deutsch. Dem Männergazin "GQ" beigelegt, will es Technik, Lifestyle, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur behandeln. Optik und Design sind gelungen. Der Rest übt noch.
Ungeliebte Reform: Die französische Nachrichtenagentur AFP soll vor der EU-Kommission umstrittene Finanzierungsmethoden erklären. AFP-Chef Hoog wollte die Gelegenheit nutzen, um intern eine Reform durchzuboxen - und fiel durch das Misstrauensvotum.
Bilder Er polarisiert wie kaum ein anderer: Til Schweiger wäre als "Tatort"-Kommissar vor allem eine Wunschbesetzung der Frauen. Den vielen Fans eines TV-Ermittlers Schweiger stehen aber auch viele Gegner gegenüber, wie eine aktuelle Umfrage ergab. Im Wettstreit um die Gunst des Publikums träfe der Schauspieler in jedem Fall auf eine starke Konkurrenz.
Das Gesellschaftsmagazin "Dummy" ist etwas für Liebhaber, die auch Zumutungen erwarten. Für die erscheint jetzt ein Sammelband mit "dem Besten und Schlimmsten" aus den vergangenen 30 Ausgaben. Es geht um Zuhälter, Selbstmörder und Berliner Parallelwelten. Und mancher Text ist eine posthume Wiederentdeckung.
Der Markt für Kinderzeitschriften boomt - viele Verlage entdecken die Leselust der jungen Zielgruppe als profitträchtige Größe. Nun startet auch die "Zeit" ihr eigenes Heft für Kinder. Chefredakteur Giovanni di Lorenzo schreibt sogar eine eigene Kolumne für die Kleinen - und die? Fahren mit dem Fahrrad drüber.
Überraschender Schachzug des Mediengiganten: Rupert Murdoch ist eigentlich der strengste Verfechter von Bezahlmodellen im Internet. Für den geplanten Online-Auftritt des "Wall Street Journal" auf Deutsch macht er eine Ausnahme. Ein Angriff auf "Handelsblatt" und "Financial Times Deutschland".
Bei den vergangenen Oscars ging Deutschland leer aus - nun versuchen es allein sieben deutsche Beiträge in der Kategorie "nicht englischsprachiger Film" - darunter auch einige BR-Koproduktionen.
Von wegen nur Gurkenmasken: Mit dem Frauensender Sixx hat TV-Managerin Katja Hofem-Best eine Nische besetzt, die abseits der Klischees unterhält. Für ihre "Oase für Frauen" musste sie manche Konzepte von Männern brechen. Am Ende ihrer Ideen ist sie aber noch lange nicht.
Arte wiederholt die zweite Staffel von "Kommissarin Lund". Eine Mordserie an Afghanistan-Veteranen zeigt viele überraschende Wendungen, kühle Beats und menschliche Abgründe. Nur das Ende floppt.
Hartes Ringen: Erst im vierten Wahlgang einigte sich der Verwaltungsrat des MDR auf Bernd Hilder als neuen Intendanten. Hilder ist zurzeit Chefredakteur der "Leipziger Volkszeitung" - seine offizielle Wahl an die Spitze des MDR ist für Ende September geplant. Auf den designierten Nachfolger des bisherigen Intendanten Udo Reiter warten schwierige Aufgaben.
Eine Enthüllung wirft neue Fragen über die Beziehung zwischen Großbritanniens Ex-Premier Tony Blair und dem unter Beschuss stehenden Medienmogul Rupert Murdoch auf: Blair soll nicht nur auf politischer Ebene mit Murdoch verbandelt gewesen sein, sondern auch in dessen Familie eine besonders vertrauensvolle Position einnehmen. Die Information stammt von einer, die es wissen muss.
Das ZDF startet seine mobile Mediathek, durch die Sendungen und einzelne Beiträge auch unterwegs abgerufen werden können. Zeitungsverleger müsste das entsetzen - doch sie zeigen sich erfreut.
Alle warten auf Günther Jauchs Premiere im Ersten, doch spektakuläre Neuerungen wird es wohl nicht geben: Die "übernatürliche Erwartungshaltung" werde er "definitiv nicht einlösen" können, so der Moderator. Vielmehr setzt Jauch auf ein bewährtes Konzept.
Mit ihrem Versuch, in "Fischer, Schily: Mein 11. September" Neues zu erzählen, scheitern Stephan Lamby und Michael Wech. Spannung vermittelt der Film trotzdem.
Auf Arte läuft die Detektiv-Serie "Simon Templar" von 1962 - eine schöne Abwechslung im allgemeinen Serienfieber. Mit großartig ironischem Charme. Roger Moores Sprüche ersetzen alle Special Effects - sogar in der deutschen Übersetzung.
Streng abgeschirmt berät der MDR-Verwaltungsrat über einen neuen Intendanten: Welcher der drei Kandidaten auch die Nachfolge Udo Reiters antreten wird - er muss ganz von vorn anfangen. Und den skandalgebeutelten Sender im Grunde ein zweites Mal gründen.
Medienmogul Rupert Murdoch hat trotz des Abhörskandals um sein britisches Boulevardblatt "News of the World" eine satte Lohnerhöhung bekommen. Sein Sohn James zeigte sich etwas bescheidener.
Beim Geld hört die Freundschaft auf: In den Rundfunkgebühren für die ARD sehen die Zeitungsverlage oft genug eine Wettbewerbsverzerrung - schließlich konkurriert man auf dem Markt der digitalen Medien. BR-Intendant Ulrich Wilhelm gibt sich konziliant und schwingt sich zunehmend zum ARD-Chefdiplomaten auf. Doch es gibt auch Häuser im Ersten, die wesentlich streitbarer agieren.
"Die Wahrheit" auf der letzten Seite der "taz" entspricht zwar nicht immer ganz den Tatsachen - doch oft genug bewegt sich das Blatt dort bedrohlich nahe an der Realität. An diesem Samstag feiert die einzige Satireseite einer deutschen Zeitung ihren zwanzigsten Geburtstag.
Sein Schicksal berührt: Fünf Jahre hat Murat Kurnaz unschuldig in Guantanamo gesessen. Nun greift die NDR-Produktion "Die Guantanamo-Falle" seine Geschichte auf. Reinhold Beckmann stand dem Ex-Gefangenem bei der Aufführung des Films in Hamburg beiseite und zeigte, wie gut es sein kann, mit seinem Thema vertraut zu sein.
Liegt hier ein Eingriff in die Rundfunkeinheit vor? Dortmunds Digitalradios bleiben still, weil die Polizei es will. Die Ordnungshüter monieren, dass ihr Funkverkehr durch die neue Übertragungstechnik gestört wird. Der Intendant des Deutschlandradios schäumt.
Das Schlawinerische unterscheidet Bayern von Deutschland. Das hat auch der Bayerische Rundfunk erkannt und zeigt in der wunderbaren Sitcom "Schlawiner" wie sich erwachsene Spinner durch die Großstadt schlagen - auf häufigen Tangopartys, in beständiger Geldnot und in einer deutsch-österreichischen Mischehe.