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Archiv für Ressort Wirtschaft - Januar 2012
221 Meldungen aus dem Ressort Wirtschaft
In den USA versuchen republikanische Gouverneure die Gewerkschaften per Gesetz zurückzudrängen, indem sie sie finanziell ausbluten lassen - nun sogar in ihrem letzten Rückzugsgebiet im Mittleren Westen. Das wäre auch ein Sieg für Romney und Gingrich, weil Präsident Obama an der Seite der Gewerkschaften steht.
Alle EU-Länder außer Großbritannien und Tschechien haben zugesagt, sich an einem Pakt für strenge Haushaltsdisziplin zu beteiligen. Die Staaten verpflichten sich, eine Schuldenbremse verbindlich in nationalem Recht zu verankern. Strafverfahren gegen Defizitsünder sollen vereinfacht werden. Die Kanzlerin würdigt den Pakt als wichtigen Schritt hin zur Stabilitätsunion. Verfolgen Sie den Gipfel im Live-Blog.
Frankreichs Präsident Sarkozy will wieder einführen, was er einst abgeschafft hat: eine Börsensteuer. Allerdings ist das Vorhaben enger gefasst als die Finanzmarkttransaktionssteuer auf EU-Ebene. Noch ist unklar, was besteuert werden soll. Das zeigt, wie unvorbereitet Paris an die Sache herangeht.
"Es ist nichts mehr da": Auf einer Pressekonferenz erklärt Meike Schlecker, die Tochter des Firmengründers, dass von dem Milliardenvermögen kaum mehr etwas übrig ist. Die Insolvenz der Drogeriekette hat offenbar auch den Gründer ruiniert.
Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück: Gerade noch hatte Finanzminister Schäuble betont, er rechne nicht mit einem Staatsbankrott Griechenlands. Doch kurz vor dem EU-Gipfel gibt er sich unerbittlich: Wenn Griechenland seine Versprechen nicht einlöse, würde es eben kein Geld mehr bekommen. Der deutsche Druck kommt in Athen gar nicht gut an.
Sparen - oder die Wirtschaft ankurbeln? Diese Frage müssen sich die 27 Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union am Montag beim nächsten EU-Gipfel stellen. Dabei soll es nicht nur um den ständigen Rettungsschirm ESM gehen, sondern auch um den Fiskalpakt.
Die Royal Bank of Scotland gehört zum Großteil dem britischen Staat: Sie hatte sich verzockt und musste mit Steuergeldern gerettet werden. Vorstandschef Stephen Hester wollte trotzdem lange Zeit nicht auf seinen Jahresbonus in Millionenhöhe verzichten. Jetzt ist er unter öffentlichem Druck eingenickt.
Exklusiv "Ich fürchte, ich muss sie enttäuschen": EU-Kommissar Hahn hat das Vorhaben von Kanzlerin Merkel zurückgewiesen, Brüsseler Fördertöpfe zur Stützung von Euro-Krisenländern zu nutzen. Weil in den Fonds kaum Geld vorhanden sei, sei der von Merkel vorgeschlagene Wachstumsfonds "unrealistisch", so Hahn im SZ-Interview.
EU-Rettung, nächste Folge: Aus Protest gegen das Sparprogramm der belgischen Regierung wird Brüssel während des EU-Gipfels bestreikt. Die Staats- und Regierungschefs wissen, dass die Probleme der EU mit Sparen allein nicht mehr gelöst werden können. Diesmal soll es auch um neue Strukturen gehen - richtig konkret sind die Ideen bislang aber nicht.
Ausgerechnet Anshu Jain. Ausgerechnet der Mann also, der mit Boni für riskante Finanzgeschäfte mehr verdient hat als Josef Ackermann, soll in seiner kommenden Rolle als Chef der Deutschen Bank den großen Deutschland-Kümmerer geben. Er soll das "Deutsche" in der Bank erhalten. Doch Jain holen alte Affären ein.
Seit 22 Uhr stehen die Züge still: In Belgien hat ein breit angelegter Streik begonnen, mit dem die Gewerkschaften gegen das Sparprogramm der Regierung protestieren. Auch der Grenzverkehr mit Deutschland ist gestoppt. Die Proteste könnten zudem den heutigen Gipfel der europäischen Staats- und Regierungschef in Brüssel stören.
Dass der Chemiekonzern BASF die grüne Gentechnik in Deutschland aufgibt, sei auch eine Reaktion auf die ablehnende Haltung der Bürger, sagt Wolfgang Huber, der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland. Der Theologe hält eine "vorsichtige und bedachte Forschung" für akzeptabel - eine Verbindung der Gentechnik mit dem "großen Agro-Business" jedoch für gefährlich.
Helle Aufregung in der Schweiz: Die alteingesessene Privatbank Wegelin stürzt über den Steuerstreit mit Amerika - Bankchef Konrad Hummler steht vor den Trümmern seines Lebenswerks. Nun packt auch andere Geldhäuser die Angst vor der Strafverfolgung.
Einst ging es darum, Noten für die schönsten Mädchen auf dem Campus zu vergeben - mittlerweile nutzen 800 Millionen Menschen weltweit Facebook. Nun will das Unternehmen an den Aktienmarkt. Der angestrebte Börsenwert steht allerdings in einem geradezu bizarren Verhältnis zum Gewinn von Facebook.
Die Deutsche Bank hatte vor Ausbruch der Finanzkrise in großem Stil Wertpapiere fabriziert, die später zahlreiche Investoren in existentielle Schwierigkeiten brachten. Davon war auch die IKB betroffen, die von der Staatsbank KfW am Ende vor dem Bankrott gerettet werden musste. Nun hofft die KfW auf Hilfe aus den USA.
Die Flugzeuge bleiben am Boden, an den Schaltern bilden sich lange Schlangen: Aufgrund ihrer prekären Finanzlage hat die spanische Fluggesellschaft Spanair alle Flüge bis auf Weiteres abgesagt. Rund 22.000 Passagiere sind davon betroffen, die spanische Regierung leitet rechtliche Schritte ein.
Bitte warten, bei uns klingeln gerade die Kassen: Das neue Telekommunikationsgesetz soll verhindern, dass Bürger über kostenpflichtige Warteschleifen abgezockt werden. Doch bis es in Kraft tritt, verdienen die Anbieter von Service-Hotlines weiter Millionen. Das haben zumindest die Berechnungen einer Grünen-Abgeordneten ergeben.
Porsche und VW sind seit dem gescheiterten Übernahmeversuch durch Porsche in ein Gestrüpp aus juristischen Probleme verstrickt. Nun spielt Volkswagen Pläne durch, wie Porsche noch in diesem Jahr übernommen werden könnte. Klagende Aktionäre fürchten, dass sie ausgetrickst werden.
Fitch senkt erneut den Daumen: Die US-Ratingagentur stuft die Bonität von fünf Euro-Ländern herab. Zu den betroffenen Staaten zählen mit Italien und Spanien auch die dritt- beziehungsweise viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone.
Jetzt ist Portugal dran: das Land wird von den Finanzmärkten in die Enge getrieben, schon ist von einem Schuldenschnitt die Rede. Dabei ist das Land gar nicht so extrem verschuldet - es hat nur außer Tourismus wenig zu bieten.
Die Bundesregierung wehrt sich gegen eine Ausweitung des Rettungsschirms - und handelt damit im Sinne der Bürger. Die Deutschen lehnen es mit satter Mehrheit ab, noch mehr Geld für klamme Euro-Staaten zur Verfügung zu stellen.
Wo sonst die Kühe weiden, steigt plötzlich Angela Merkel aus ihrem Hubschrauber: Auf dem Hof von Hans Stiffler in Davos landen Politiker und Promis auf dem Weg zum Weltwirtschaftsforum. Ein Gespräch über Bonos Scherze, Stacheldraht ums eigene Haus - und einen Friedensnobelpreisträger, der die gute Stube zweckentfremdete.
Noch immer steht eine Einigung mit den privaten Gläubigern aus, doch Bankenchef Ackermann lässt durchblicken, dass die Finanzinstitute erheblich höhere Verluste hinnehmen als die bisher genannten 50 Prozent. Unterdessen drängt Euro-Gruppenchef Juncker Europa, die Anstrengungen für die Rettung Griechenlands zu erhöhen.
Bilder Größenwahn à la Aserbaidschan: In dem kleinen ölreichen Land am kaspischen Meer soll das erste Gebäude der Erde entstehen, das höher als einen Kilometer ist. Araber und Chinesen müssen sich nun etwas einfallen lassen, wenn sie bei der Rekordjagd mithalten wollen. Die höchsten Bauten der Welt im Überblick.
Der britische Premier David Cameron war zuletzt etwas außen vor: Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy diskutierten munter ohne ihn über die Einführung einer Finanztransaktionssteuer. Nun kontert Cameron - und bezeichnet die Pläne seiner Kollegen als "Wahnsinn".
Notfall in Athen: Die Troika der Geldgeber ist unzufrieden. In ihren ersten Inspektionen haben EU, IWF und EZB festgestellt, dass die versprochenen Reformen noch nicht umgesetzt sind. EU-Kommissar Rehn verkündet, dass weitere Milliarden her müssen. Und ein Top-Banker bevorzugt sogar die Pleite des Landes.
Nach der Drogeriemarktkette Schlecker ist jetzt auch das Tochterunternehmen Ihr Platz insolvent. Schlecker hatte das Traditionsunternehmen 2007 übernommen. Davor war Ihr Platz bereits ein Mal zahlungsunfähig - und hatte eine erfolgreiche Sanierung hinter sich.
Personalentscheidungen bei EADS sind hochpolitisch. Jetzt ist der Führungsstreit entschieden: Thomas Enders wird Chef und setzt auch gleich seine Personalvorstellungen durch. Sein Stil dürfte jedoch dem neuen Airbus-Chef Fabrice Brégier gegen den Strich gehen.
Der Verzicht privater Gläubiger wird nicht reichen: EU-Kommissar Olli Rehn hält weitere staatliche Hilfen für Griechenland für unausweichlich. "Wir bereiten ein Paket vor, das den Weg für eine nachhaltige Lösung freimacht", sagte Rehn. An den Finanzmärkten herrscht Alarmstimmung: Die Renditen für griechische und portugiesische Staatsanleihen schnellten auf Rekordniveau.
Europas Schuldenkrise ist längst eine Bankenkrise. Deshalb holt Deutschland den Bankenrettungsfonds wieder hervor. Doch die Finanzinstitute werden auf europäischer Ebene gerettet - ohne Transparenz. Was die Regierungschefs der EU und die Europäische Zentralbank im Moment machen, dient vor allem den Interessen der Bankaktionäre.
Gehaltskürzungen bei Kundenprotesten: Die Managementgehälter bei der Deutschen Bahn sollen künftig zu einem Teil an die Kundenzufriedenheit gekoppelt werden. Außerdem sollen alle Führungskräfte einmal jährlich einen "Service-Tag" einlegen.
Das Jahr beginnt gut aus Sicht der Verbraucher. Der Schuldenkrise in einigen EU-Ländern zum Trotz sehen sie die deutsche Wirtschaft in guter Verfassung - und hoffen darauf, selbst stärker von der guten Entwicklung profitieren zu können.
Die US-Notenbank sperrt ihre wichtigste Waffe in den Schrank: Die Zinsen sollen bis Ende 2014 nicht mehr angehoben werden, deutet die Fed an. Es ist Anstiftung zur Sorglosigkeit: Banken und Anleger wissen, dass das Geld auf lange Zeit billig bleiben wird.
Amerikanische Anwälte kämpfen in einer Sammelklage für die Opfer des havarierten Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia". Die geforderten Summen steigen rasant - ein Angebot der Reederei hingegen sorgt für Empörung.
Eisblöcke zersägen, Kapitalismus zerschlagen: Junge Schweizer verkünden vor den Toren des Davoser Weltwirtschaftsforums: "Ich schlafe lieber im Iglu als mit CEOs". Sie demonstrieren gegen das System, doch dessen Vertreter lassen sich nicht blicken.
Seit der Havarie des Atomkraftwerks in Fukushima war es immer wieder im Gespräch, nun ist es offenbar soweit: Kraftwerk-Betreiber Tepco steht kurz vor der Verstaatlichung.
Neue Aufgabe für Mr. Euro: Der ehemalige Vorsitzende der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, wechselt einem Zeitungsbericht zufolge zum Luftfahrtkonzern EADS.
Früher waren Krisen lustig nach Tequila benannt und beschränkten sich auf Entwicklungsländer. Heute kommt auch der reiche Westen dem Schuldenproblem nicht bei. Deshalb sitzen mittlerweile auch Kapitalismuskritiker auf den Podien des Weltwirtschaftsforums im Schweizer Davos - zumindest die hochmögenden Professoren unter ihnen.
Als die Bundespost privatisiert wurde, half der Staat kräftig mit beim Start in die neue Ära. Zu kräftig, sagt die EU-Kommission. Der Staat übernahm Pensionen für ehemalige Beamte - jetzt soll er bis zu einer Milliarde Euro zurückbekommen. Die Post will nun gegen die Entscheidung klagen.
Eine kleine Raiffeisenkasse in Baden-Württemberg macht vor, wie das Geschäft mit dem Geld ganz unaufgeregt ablaufen kann. Die Kunden lieben die Dorfbank und melden sich aus allen Teilen Deutschlands. Aber das Institut in Gammesfeld lehnt sie ab: Es will gar nicht wachsen.
Die Erfolgsgeschichte von Apple geht auch nach dem Tod von Steve Jobs weiter: Der Konzern kann den Gewinn im abgelaufenen Quartal im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln - auf mehr als 13 Milliarden Dollar. Vor allem das iPhone und das iPad spülen Milliarden in die Kassen.
Banken und Versicherer verhandeln mit Griechenland: Sie sollen mindestens auf die Hälfte ihrer Forderungen an das klamme Land verzichten. Doch während sie mit der Regierung um den Zinssatz feilschen, kommt der größte Gläubiger des Landes ungeschoren davon: die Europäische Zentralbank. Jetzt macht der Internationale Währungsfonds den Notenbankern Druck. Auch sie sollen Milliarden abschreiben.
Video Sorge vor der Zukunft? Nicht bei Deutschlands Familienunternehmen. Verbandschef Lutz Goebel verbreitet überraschend viel Optimismus und stellt sich damit gegen die Prognosen der Wissenschaftler. Allerdings müsse der Euro mitspielen.
Großrazzia bei Kaufland und Netto: Die Einzelhandelsketten sollen rechtswidrige Werkverträge für Lagerarbeiter und Staplerfahrer geschlossen und diese Angestellten weit unter Tarif bezahlt haben. Teilweise erhielten die Leiharbeiter demnach 30 Prozent weniger, als eigentlich vorgesehen. Außerdem wird den Unternehmen vorgeworfen, Sozialabgaben hinterzogen zu haben.
Die Gewerkschaften konnten sich durchsetzen: Der Energiekonzern Eon besiegelt zwar den Abbau von 11.000 Jobs weltweit. Auf betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland will das Unternehmen jedoch verzichten. Allerdings ist die Schließung einzelner deutscher Standorte wie München noch nicht vom Tisch.
Das schlimme Erdbeben und der anschließende Tsunami im März 2011 haben Japan die erste negative Handelsbilanz seit 1980 eingebracht. Doch auch der starke Yen belastete den Export japanischer Waren.
Vor allem Griechenlands konservative Partei trotzt der EU, die dem Land eisernes Sparen diktiert. Der Chef der griechischen Konservativen fordert gar Steuersenkungen. Der Euro-Gruppe wird es nun langsam zu bunt und sie fordert von den griechischen Politikern ein Einlenken - sonst werde es keine Hilfen mehr geben.
Das Bitterfelder Solarunternehmen Q-Cells hat fast keine finanziellen Reserven mehr und braucht dringend Geld. Den Aktionären drohen herbe Verluste. Und ausgerechnet jetzt will die Bundesregierung auch noch die Solarförderung kürzen - stärker als bisher geplant.
Die Schattenwirtschaft kränkelt - auch wenn mit 344 Milliarden unversteuerten Euro immer noch jeder siebte am Staat vorbeigeschleust wird. Verglichen mit den europäischen Nachbarn liegt Deutschland damit im Mittelfeld - und weit entfernt vom enteilten Spitzenreiter.
500 Milliarden Euro für die Krisenstaaten: Die EU hat in der Nacht den permanenten Rettungsschirm ESM beschlossen. Doch reicht die halbe Billion? Wie viel muss Deutschland nach Brüssel überweisen? Die wichtigsten Fragen und Antworten.