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Archiv für Ressort Wirtschaft - Januar 2012
221 Meldungen aus dem Ressort Wirtschaft
"Wir spüren eine milde Rezession in Europa", sagt Siemens-Chef Löscher. Nach dem angenehmen Boomjahr 2011 werden die kommenden Monate für den Industriekonzern deutlich ungemütlicher. Das ist den jüngsten Geschäftszahlen bereits anzumerken. Bei deren Vorstellung liefert der Finanzvorstand auch gleich die passende Interpretation: mit seinem Handy-Klingelton.
Meinung Wenn es Kanzlerin Merkel mit der Unterstützung der Reformen in Italien und Spanien ernst ist, dann sollte sie ihren Widerstand gegen einen größeren Euro-Rettungsschirm aufgeben. Eine Ausweitung wäre das Signal an die Welt und die Märkte, dass Europa zur Lösung der Krise fest entschlossen ist.
Christine Lagarde können die Brandschutzmauern nicht hoch genug sein: Die Chefin des Internationalen Währungsfonds will den Euro-Rettungsschirm massiv aufstocken lassen. Das hieße auch: mehr Milliarden von Deutschland. Kanzlerin Merkel war bisher dagegen - doch sie scheint von ihrem strikten Nein abzurücken.
Kein Vertrauen in die Durchsetzungsfähigkeit Griechenlands: Die Euro-Länder mischen sich in die Verhandlungen der griechischen Regierung mit privaten Gläubigern ein. Der Chef der Euro-Gruppe Juncker hat klare Vorstellungen, wie viel Zinsen Banken und Versicherungen nach einem Schuldenschnitt noch bekommen sollen - deutlich weniger, als diese fordern.
Griechenland soll weitere 130 Milliarden Euro bekommen - aber erst, wenn Athen zuvor selbst einen wesentlichen Beitrag zur Gesundung leistet. Das klappt trotz allen guten Willens nicht - die Lage scheint ausweglos.
Das Drogerieimperium von Anton Schlecker ist nun einer der spektakulärsten Sanierungsfälle Deutschlands. Doch unter Insolvenzexperten gibt es Zweifel, ob der Konzern überhaupt sanierungsfähig ist. Ein Ulmer Jurist soll es jetzt richten.
Die Handys außer Mode, der Aktienkurs im Keller: Blackberry-Hersteller Research in Motion beugt sich seinen wütenden Aktionären und tauscht die Unternehmensspitze aus. Thorsten Heins war früher bei Siemens und soll nun RIM retten. Im Gegensatz zu seinen umstrittenen Vorgängern wird er sich nicht mehr selbst kontrollieren.
Auf vielen Nahrungsmitteln prangen Siegel, die mit der regionalen Herkunft werben - auch wenn das Produkt gar nicht aus dem Umland stammt. Die Politik bemüht sich aktuell um Durchblick im Lebensmitteldschungel und erarbeitet Leitlinien für die regionale Kennzeichnung.
Die Verhandlungen der Gläubiger mit Griechenland stecken fest. Nun gibt es auch noch weitere Berichte über Buchungstricks. Die griechischen Bürger interessieren sich aber vor allem für die Namen der Steuerhinterzieher, die von der Regierung im Netz an den Pranger gestellt werden.
Bisher legte die Pharmaindustrie einfach selbst fest, welchen Preis neue Medikamente haben. Das neue Arzneimittelgesetz bricht das Preismonopol: Die Konzerne müssen nun mit den Krankenkassen verhandeln, wie viel neue Pillen kosten werden. Jetzt treffen sich die Gegner zum ersten Mal - die Verhandlung wird zeigen, ob das Gesetz funktioniert.
Die Kritik an den US-Ratingagenturen in der alten Welt ist massiv und reicht bis zur Verschwörungstheorie. Politiker fordern eine europäische Ratingagentur - bisher ohne Folgen. Doch nun kommen die Initiatoren voran: In ein paar Wochen könnte es bereits losgehen.
Wenn gestandene Männer sich um Schuhe prügeln, müssen es "Air Jordan" sein. Die Basketballstiefel mit dem Logo des Superstars Michael Jordan lösen Hysterie aus wie sonst nur Apples Statussymbole. Das Produkt erzählt eine Geschichte von der Kommerzialisierung des Sports - und manchmal sogar von Mord.
Keiner mag Schlecker - nicht die Kunden und auch nicht die Konkurrenz. Nach der Insolvenz des Drogerieriesen ist die Zukunft Zehntausender Beschäftigter ungewiss. Denn auch wer seinen Job behält, kann sich nicht darauf verlassen, weiter nach Tarifvertrag bezahlt zu werden.
Für den Euro-Rettungsschirm ESM sind bereits 500 Milliarden Euro eingeplant, doch dieser Betrag soll nun kurzerhand auf eine Billion Euro verdoppelt werden. Dafür jedenfalls setzen sich nach Medieninformationen Italiens Premier Mario Monti und der italienische EZB-Chef Mario Draghi ein. Aus der deutschen Politik kommt prompt Widerspruch.
2,9 Prozent mehr Lohn und eine Einmalzahlung in Höhe von 440 Euro: Die deutschen Klinikärzte nehmen das Angebot der kommunalen Arbeitgeber an. Der für nächste Woche geplante Streik an Krankenhäusern fällt somit aus.
Die Griechen sahen sich schon vor einem "historischen Deal" - allerdings endete ein nächtlicher Verhandlungsmarathon lediglich mit großen Worten. An diesem Wochenende sollten die Gespräche in die entscheidende Runde gehen, doch der Verhandlungsführer des Bankverbands ist aus Athen abgereist.
Meinung "Bäcker, Metzger, Kirche, Schlecker", war lange ein Vierklang des deutschen Bürgertums. Jetzt ist die Drogeriekette pleite - das Konzept vieler kleiner Filialen ging nicht auf. Hier hat ein tatkräftiges Gründerpaar absolut und einseitig den Profit über die Moral gestellt und seinen Mitarbeitern misstraut. Das Klima: eiskalt.
Als in den 1970er Jahren die Preisbindung für Drogerieartikel fiel, witterte Anton Schlecker seine Chance. Heute ist er Milliardär und das Unternehmen hat Tausende Filialen. Doch der Firmengründer musste auch Schickssalsschläge verkraften. Ein Rückblick.
Rossmann und dm geben nach der Insolvenz von Schlecker künftig den Ton unter den Drogeriemarktketten an. Gekämpft wird mit allen Mitteln, der Wettbewerb ist gewaltig. Viele regionale Anbieter haben ihn nicht überlebt. Nun ist Schlecker pleite - und die beiden Mitbewerber überlegen, wie sie sich im Markt neu positionieren.
Schlecker taumelte erst - und ist jetzt pleite: Es war der schleichende Niedergang eines Imperiums, das Firmenpatriarch Anton Schlecker mit schwäbischer Knausrigkeit und ein wenig Größenwahn aufgebaut hatte. Die Geschichte einer Kette, die als "erweiterte Metzgerei" begann und zum Großdrogisten mit Baumarkt und Autos im Angebot wurde.
Deutschlands einst größte Drogeriekette Schlecker steckt in den roten Zahlen und ist zahlungsunfähig - zumindest "kurzfristig". Offenbar ist ein geplanter Zwischenkredit nicht zustande gekommen. Ziel ist es nun, Teile des Filialnetzes zu erhalten und das Unternehmen zu sanieren. Konkurrent Rossmann nannte die Entwicklung absehbar.
Bilder Ob Groß- oder Kleinstadt, die Filialen der Drogeriekette Schlecker prägen Deutschlands Straßenbild. Gründer Anton Schlecker schuf einen milliardenschweren Familienkonzern, seine Kinder müssen ihn nun vor dem endgültigen Untergang bewahren. Ein Überblick in Bildern.
Die Havarie der "Costa Concordia" verunsichert viele Kreuzfahrt-Touristen: Sind die Schiffe sicher? Die Branche diskutiert neue Vorschriften für das Verhalten an Bord. Doch bis diese umgesetzt werden, dürften Jahre vergehen.
Die US-Hypothekenpapiere waren Teufelszeug: Zunächst verdienten die Banken prächtig daran, doch dann stürzten sie die ganzen Welt in eine gigantische Krise. Und nun? Plötzlich sind diese Wertpapiere wieder begehrt. Die Credit Suisse kauft der US-Notenbank ein gewaltiges Paket ab.
Airbus beteuert, dass die Risse an den Tragflächen seines Großairbus A380 ungefährlich sind. Die europäische Flugsicherheitsbehörde ist sich da nicht so sicher und ordnet die Untersuchung von einem Drittel der gesamten Flotte an. Welche Fluglinien betroffen sind, verrät Airbus nicht.
Die Reformen greifen nicht: Griechenland ist immer noch tief in den Schulden. Dahinter stehen innenpolitische Probleme, sagt EU-Währungskommissar Rehn - die Sanierung des Staates versickert im Parteienstreit. Um das zu ändern, wünscht sich Rehn Druck von außen.
Die Zahlen sind gut, aber den Anlegern nicht gut genug: Weil der Internet-Konzern Google die selbstgeschaffenen hohen Erwartungen nicht erfüllen kann, rutscht der Kurs seiner Aktie um zehn Prozent ab. Ein Grund ist die Krisenangst europäischer Anzeigenkunden. Besser sieht es bei anderen IT-Unternehmen wie Intel und IBM aus.
Der Drogeriemarkt Müller greift nach Douglas - das will die Gründerfamilie der Parfümerie verhindern. Um den Konkurrenten abzuwehren, greift sie zu einem spektakulären Schritt: Douglas will die Börse verlassen und Finanzinvestoren an Bord holen. Ein Wirtschaftskrimi beginnt.
Der kürzlich geschasste Thyssen-Krupp-Manager Ekkehard Schulz holt zum Gegenschlag aus. Pünktlich zur Hauptversammlung des Konzerns wehrt er sich gegen den Vorwurf, er habe das Unternehmen getäuscht. Und räumt doch Fehler ein.
Sie lebte lange im goldenen Käfig, mit dem Quelle-Zusammenbruch wirtschaftete sie sich von der Milliardärin zur Millionärin herunter. Jetzt versucht Madeleine Schickedanz zu retten, was zu retten ist: Sie will einstige Berater auf Milliarden verklagen.
Meinung Commerzbank-Chef Blessing will sich nicht noch einmal vom Staat helfen lassen, denn dem gehört bereits ein Viertel des Instituts. Sein Rettungsplan sieht einen Gewinn von mehr als zwei Milliarden Euro bis Mitte 2012 vor. Das entspricht wegen der Staatsschuldenkrise und der Weltkonjunktur aber eher dem Prinzip Hoffnung.
In den Tragflächen verschiedener Flugzeuge des Typs A380 sind wieder Haarrisse entdeckt worden. Dies bestätigte die EADS-Tochter Airbus, eine Gefahr für die Sicherheit bestehe jedoch nicht. Die Agentur für Flugsicherheit fordert jetzt vorsorgliche Untersuchungen.
Als ein Bundestagsabgeordneter seine Weihnachtspost durchsieht, bleibt er an einer Karte hängen: "Schokolade fördert Karies". So nimmt der Tabak-Konzern Reemtsma die Warnhinweise auf Zigaretten aufs Korn. Doch der Parlamentarier findet die Werbung einfach zynisch.
Exklusiv Die FDP leistet Widerstand, doch die Kanzlerin bleibt hart: Ungeachtet der Meinungsverschiedenheiten mit ihrem Koalitionspartner treibt Merkel die Einführung einer Umsatzsteuer auf Finanzgeschäfte voran. Das geht aus einem gemeinsamen Papier der deutschen und der französischen Regierung zur Vorbereitung des EU-Gipfels hervor, das der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt. Die FDP lehnt eine solche Abgabe ab.
Schuld sind immer die anderen: Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz will nach dem Verlust ihres Vermögens nun Schadenersatz von ihren Finanzberatern. Die sehen einer Klage gelassen entgegen.
Vor 20 Jahren brach der Politrentner Deng Xiaoping zu einer Fahrt in den Süden Chinas auf. Mit dieser Tour zwang er die Regierung, die Wirtschaft zu liberalisieren. Die Reise ist der zweite Gründungsmythos der Kommunistischen Partei.
Die Schere klafft immer weiter auseinander: In Ländern mit hohen Einkommensunterschieden profitieren vor allem diejenigen vom Wirtschaftswachstum, die ohnehin schon vermögend sind, zeigt eine Studie. Die Armen gehen leer aus.
Die Zeit drängt für Griechenland - doch die Verhandlungen stocken: Nun hat Ministerpräsident Papadimos kurz vor der nächsten Gesprächsrunde mit dem internationalen Bankenverband IIF den privaten Gläubigern mit einem Gesetz zum Forderungsverzicht gedroht.
Freiwillig sollen die Investoren dem Pleitestaat einen Teil seiner Schulden erlassen. Oder notfalls per Gesetz gezwungen werden, drohte der griechische Premier zuletzt. Die Hedgefonds keilen jetzt zurück: Sie erwägen eine Klage - vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.
Die Commerzbank will ihre Kapitallücke in Milliardenhöhe ohne weitere Staatshilfen schließen. Es sei alles auf gutem Weg, versichert das Institut eilig. Der Konzernchef tritt damit hartnäckigen Gerüchten entgegen, dass der deutsche Staat bei seinem Institut einspringen müsse. Die Börse ist begeistert.
Vor 14 Monaten wäre es bei einem Flug des Riesenairbus A380 beinahe zu einer Katastrophe gekommen - kurz nach dem Start in Singapur geriet ein Triebwerk in Brand. Nun warten australische Behörden mit Details zum Unglück auf.
Die Steuer soll kommen. Zur Not auch nur in den Euro-Ländern. So will es die Kanzlerin, aber ihr Koalitionspartner FDP ist strikt dagegen. Sie hat zwar eine Alternative zur Finanztransaktionssteuer, doch die dürfte der Spekulation an den Märkten kaum entgegenwirken. Und das könnte sich im Wahlkampf zu einem Problem auswachsen.
Es war ein langer Überlebenskampf - umsonst: Der US-Kamerakonzern Eastman Kodak ist insolvent. Kodak hatte einst die analoge Fotografie entscheidend geprägt. Mit dem Wechsel zu digitalen Bildern kam das US-Unternehmen jedoch nie klar. In Deutschland können Mitarbeiter jedoch aufatmen. Die deutsche Kodak ist von der Insolvenz nicht betroffen.
"Wir wollen eine vernünftige Rendite erzielen": Die Possehl-Gruppe übernimmt das Augsburger Werk des Druckmaschinenherstellers. Insgesamt gehen 2160 Arbeitsplätze verloren. In Offenbach und Plauen wird die Belegschaft sogar halbiert.
Hat Altkanzler Gerhard Schröder bei seinem jüngsten Besuch in Paris einen derart guten Eindruck gemacht? Oder ist Nicolas Sarkozy derart verzweifelt? Jedenfalls entdeckt Frankreichs Präsident kurz vor der Wahl den Reformer in sich - und sein großes Vorbild heißt Schröder.
Eigentlich war doch alles klar: Die privaten Gläubiger wollten auf einen Teil ihrer Schulden verzichten, und zwar "freiwillig". Doch es war wohl zu viel Freiwilligkeit - denn jetzt streiten Griechenland und die Banken schon wieder. Fragen und Antworten zu einem besonders heiklen Aspekt der Rettung Europas.
Sie wird gerufen, wenn die Not groß ist: Die niederländische Bergungsfirma Smit kommt, wenn Schiffe verunglücken, Schweröl auszulaufen droht und Leichen zu bergen sind. Auch an der "Costa Concordia" sind die Spezialisten im Einsatz - und optimistisch.
Einigung im Tarifkonflikt: Der für nächste Woche angekündigte Ärztestreik an den kommunalen Kliniken findet wohl doch nicht statt. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber einigten sich auf Eckpunkte mit 2,9 Prozent mehr Gehalt.
Die einst dominierende deutsche Drogeriekette schließt Laden für Laden. Die Ergebnisse und Umsätze sinken, eine angeschobene Modernisierung muss bald greifen. In den kommenden Wochen werden angeblich weitere 600 Filialen des Unternehmens dichtmachen.
Wir erreichen jetzt den Bahnhof pünktlicher: Die Deutsche Bahn war 2011 zeitnaher am Ziel als 2010. Doch das liege nur am milden Dezember-Wetter, schwächt das Unternehmen selbst die gute Nachricht ab. In den kommenden Monaten rechnet die Bahn wieder mit mehr Verspätungen.