Krankenkassen:Diese Krankenkassen werden 2018 günstiger

Gesetzliche Krankenkasse

Durch einen Wechsel der Gesetzlichen Krankenkasse lässt sich in einigen Fällen Geld sparen.

(Foto: dpa-tmn)

Die gute Konjunktur entlastet die Kassen, die Ersten haben angekündigt, die Zusatzbeiträge zu senken.

Von Matthias Urbach, Finanztip

Die Wirtschaft brummt, mehr Menschen haben Arbeit, und so geht es auch den Krankenkassen wieder besser. Der offizielle Schätzerkreis hat bereits im Oktober festgestellt, dass die Kassen 2018 im Mittel ihren Zusatzbeitrag um 0,1 Prozentpunkte senken können - auf im Schnitt dann 1,0 Prozent. Das Bundesgesundheitsministerium hat daraufhin eine entsprechende Empfehlung für den Zusatzbeitrag verabschiedet. An diese sind die einzelnen Kassen aber nicht gebunden.

Die ersten Krankenkassen haben in den vergangenen Tagen ihre neuen Beiträge veröffentlicht. Die interessanteste Nachricht: Ab 2018 gibt es wieder eine Kasse, die keinen Zusatzbeitrag verlangt. Die Metzinger BKK machte das ab 2016, nahm 2017 dann 0,3 Prozent - und senkt jetzt wieder auf null.

Bislang bot die Metzinger ihre Dienste nur in Baden-Württemberg an, doch nun fusioniert sie mit der BKK Mem in Thüringen. Konsequenz: Auch in Thüringen fällt der Zusatzbeitrag damit, und zwar von 0,6 Prozent auf null. Künftig können die Menschen also in zwei Bundesländern ganz ohne Zusatzbeitrag versichert sein. Dazu müssen die Versicherten entweder in einem der beiden Bundesländer wohnen oder sozialversicherungspflichtig arbeiten.

Auch andere haben schon gesenkt, etwa die AOK Bremen/Bremerhaven um 0,3 Prozentpunkte auf 0,8 Prozent. Einige halten ihre Zusatzbeiträge dagegen konstant, wie die AOK Bayern, die bei 1,1 Prozent bleibt.

Selbst manch eher teure Kassen, wie die bundesweit agierende DAK, senken nicht. Die DAK bleibt bei 1,5 Prozent. Ebenfalls für alle Bundesbürger offen ist die Techniker Krankenkasse (TK). Sie senkt ihren Zusatzbeitrag 0,1 Prozentpunkte auf 0,9 Prozent.

Dass die Kassen ganz unterschiedlich auf die Wirtschaftslage reagieren, hat nichts mit Gewinninteressen zu tun. Alle Krankenkassen sind Körperschaften öffentlichen Rechts: Sie dürfen keine Gewinne machen, und müssen Überschüsse entweder an die Versicherten weitergeben oder Rücklagen bilden. Es spiegelt eher wieder, wie gut eine Kasse wirtschaftet, ob ihre Versicherten kränker oder weniger krank als der Bevölkerungsschnitt sind - und ob sie dafür genügend Geld aus dem Gesundheitsfonds ergattern können.

Warten lohnt sich

Nun sollte man die Wahl der Krankenkasse nicht allein vom Preis abhängig machen, sondern auch von der Leistung. In dieser Hinsicht ist die TK aber auch nicht schlecht. Sie gehört zum Beispiel zu den aktuellen Empfehlungen von Finanztip.

Wer also bei einer Kasse versichert ist, die den Beitrag nicht senkt oder gar erhöht, kann sich ja nach anderen Kassen umschauen. Es lohnt sich aber, noch ein wenig zu warten, bis alle Kassen ihre neuen Beiträge veröffentlicht haben und unabhängige Stellen geprüft haben, wie sich die Leistungen der Kassen verändert haben.

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