Markt Schwaben:Fußgänger verursacht Notbremsung und fragt Lokführer nach Mitfahrgelegenheit

Der 150 Meter lange Güterzug kommt gerade so vor dem Mann zum Stehen. Nach dem ersten Schock erkennt dieser eine willkommene Möglichkeit, nach München zu kommen.

Ein über die Gleise laufender Mann hat einen Lokführer zu einer Notbremsung gezwungen - und ihn anschließend um eine Mitfahrgelegenheit gebeten. Der 41-Jährige war nach Angaben der Bundespolizei in der Nacht zum Sonntag gegen zwei Uhr am Bahnhof Markt Schwaben im Landkreis Ebersberg über die Gleise spaziert, weshalb der herannahende Lokführer eine Vollbremsung einleitete. Der 150 Meter lange und 660 Tonnen schwere Zug schaffte es gerade so, von 50 Stundenkilometern auf null runterzubremsen.

"Als die Lokomotive direkt vor dem Mann zum Stehen kam, ist dieser erstmal nicht weggegangen - vermutlich zunächst im Schock", sagte ein Sprecher der Bundespolizei. "Als der Lokführer ausgestiegen ist, hat der 41-Jährige dann wohl eine Gelegenheit gesehen und gefragt, ob er bis nach München mitfahren darf."

In der Lok durfte der offensichtlich betrunkene Mann zwar nicht Platz nehmen. Seinem Heimatort München kam er dennoch ein Stück näher - die Beamten nahm ihn zur Aufnahme der Personalien mit zu einer Wache im Münchner Osten. Gegen den 41-Jährigen wird nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt.

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