Polizei:Schlägerei am Stachus: 17-Jähriger außer Lebensgefahr

Aus ungeklärter Ursache geraten in der Münchner Innenstadt mehrere Personen in Streit, am Ende sind zwei Menschen schwer verletzt. Die Polizei nimmt einen Beteiligten fest.

Von Martin Bernstein

Eine Auseinandersetzung zwischen mehreren jungen Flüchtlingen ist am Sonntagabend vor dem McDonald's am Stachus eskaliert. Erst gab es Beleidigungen, dann flogen Fäuste - und am Ende lagen zwei Schwerverletzte mit Stichwunden auf dem Pflaster. Die Polizei nahm einen 17 Jahre alten Tatverdächtigen fest. Die Mordkommission ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Die ersten Notrufe waren gegen 20.30 Uhr bei der Polizei eingegangen. Und sie ließen möglicherweise noch Schlimmeres vermuten.

Mehr als zwanzig Streifenwagen rasten zum Tatort, dazu zahlreiche weitere, eigens alarmierte Beamte. Rund 80 Polizisten rechneten damit, zumindest eine Massenschlägerei zwischen Eiszauber-Buden und Schnellrestaurant beenden zu müssen. Am Tatort trafen die Beamten auf etwa 20 bis 30 junge Männer. Sie alle wurden als Zeugen vernommen. Aktiv beteiligt waren wohl erheblich weniger. Die Örtlichkeit ist wegen des dort vorhandenen Wlans bei jungen Flüchtlingen sehr beliebt, die sich kostenlos ins Internet einwählen können.

Wer beteiligt war an der folgenschweren Auseinandersetzung und wer möglicherweise Zeugenaussagen machen kann, war für die Ermittler auch am Montag noch nicht vollständig zu überblicken. Sie suchen deshalb weitere Zeugen (Telefon 089/29 100).

Einen Tatverdächtigen konnten die Beamten indes bereits am Sonntagabend festnehmen. Der 17-jährige Syrer aus einer Unterkunft im Landkreis Erding gab zu, auf einen Kontrahenten eingestochen zu haben. Womit, blieb offen. Gefunden wurde die Tatwaffe zunächst nicht. Zwei junge Afghanen aus München, 17 und 19 Jahre alt, hatten jedoch Stiche in den Oberkörper erlitten.

Bei einem der Opfer ging die Stichwunde so tief, dass im Lauf der Nacht vorübergehend Lebensgefahr bestand. Die Lunge des 17-Jährigen war verletzt. Was den Streit ausgelöst hat und ob es möglicherweise noch einen weiteren Täter gab, müssen die Ermittler erst noch herausfinden.

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