Behörden - Hamburg:SPD-Bezirksamtsleiter macht weiter: Grün-Schwarz gibt auf

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Kay Gätgens (SPD), Bezirksamtsleiter von Eimsbüttel. Foto: Axel Heimken/dpa (Foto: dpa)

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Hamburg (dpa/lno) - Die neue grün-schwarze Koalition im Hamburger Bezirk Eimsbüttel gibt ihren Versuch auf, den gewählten SPD-Bezirksamtsleiter Kay Gätgens vorzeitig durch die Grüne Katja Husen abzulösen. Husen hatte am Donnerstagabend auch im zweiten Anlauf in der Bezirksversammlung die nötige Stimmenmehrheit verfehlt.

"Der gestrige Abend war eine große Enttäuschung", sagte Grünen-Bürgermeisterkandidatin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank auf dpa-Anfrage. "Es gab im Vorwege zwischen den Koalitionspartnern in Eimsbüttel einen intensiven Abstimmungsprozess und viele Gespräche, um sicherzustellen, dass diese Wahl erfolgreich ausgeht. Den Beteiligten in Eimsbüttel ist das letztendlich nicht gelungen."

Der Vorsitzende des Kreisverbandes Eimsbüttel, Justizsenator Till Steffen, kündigte an, dass die Koalition keinen weiteren Anlauf unternehmen werde. "Dass Katja Husen nicht gewählt wurde, ist sehr schade für Eimsbüttel", sagte der 46-Jährige. "Aber klar ist auch, dass es keinen weiteren Versuch in Sachen Bezirksamtsleitung geben wird und jetzt andere Wege gefunden werden müssen, um grün-schwarze Politik in Zusammenarbeit mit einem SPD-Bezirksamtsleiter umzusetzen."

Ein erster Versuch, Husen ins Amt zu bringen, war Ende November fehlgeschlagen. Bei der Abstimmung hatte sie nur 25 statt der benötigten 26 Stimmen erhalten. Grüne und CDU verfügen zusammen über 28 Abgeordnete in der Bezirksversammlung.

Für Husen bedeutet die erneute Niederlage wohl das endgültige Aus. "Mein Weg geht dann ab morgen wieder volle Kraft am UKE weiter", twitterte die Krankenhausmanagerin.

"Das ist ein bezirklicher Vorgang, an dem ich nicht beteiligt war", sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) über die Abstimmung. Er könne aber sagen, dass "Kay Gätgens ein sehr guter Bezirksamtsleiter ist und über die Parteigrenzen hinaus große Anerkennung hat für seine Arbeit, dass er sehr kompetent ist". Es sei keine gute Idee gewesen, ihn abzuwählen, nachdem er ja gerade auch mit von den Grünen gewählt worden sei. Die Grünen hatten die SPD bei der Bezirksversammlungswahl im Mai als stärkste Kraft abgelöst und waren eine Koalition mit der CDU eingegangen.

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