Der Münchner Verleger Hans-Peter Übleis lernte Helmut Kohl in dessen schwerster Lebensphase kennen: Als Kanzler hatte er ausgedient, als Figur der Geschichte wurde Kohl durch die Parteispendenaffäre demontiert. "Ich mochte Helmut Kohl" sagt Übleis. "Er hatte das, was man 'Handschlagqualität' nennen könnte."
Kohl suchte sein Heil im Schreiben, Übleis wurde sein Verleger. Sie schlossen einen Millionenvertrag über insgesamt sechs Bücher, darunter das Tagebuch, das noch im Jahr 2000 im Verlag Droemer Knaur erschien, und die Kanzler-Memoiren in drei Bänden. Alle Bücher wurden Bestseller.
"Wenn er jemandem vertraute, dann auch wirklich. Und umgekehrt. Bei uns war die Chemie sehr schnell richtig", schildert Übleis sein Verhältnis zu Kohl. "Und ich weiß, dass er zwei andere Angebote hatte. Aber es gab nie ein Pokern oder Schachern darum, er hat uns nie gegeneinander ausgespielt."
Irgendwann hat er dann bei mir angerufen und gesagt: "Ach, Übleis, wir machen das." Im Gespräch mit der SZ erinnert dieser sich an die Zusammenarbeit mit dem Altkanzler.