Ernährung:Dickmacher Frühstück

Wer morgens viel isst, kann nicht darauf hoffen, später weniger hungrig zu sein, warnen deutsche Wissenschaftler. Um nicht zuzunehmen, muss man deshalb nach einem üppigen Frühstück für den Rest des Tages Kalorien zählen.

Claudia Füßler

Ein üppiges Frühstück hilft nicht beim Abnehmen, im Gegenteil. Wie eine Gruppe um Volker Schusdziarra am Münchner Else-Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin jetzt zeigen konnte, beeinflusst die Menge des Frühstücks nicht, wie viel man im Laufe des Tages noch zu sich nimmt (Nutrition Journal, online).

Frühstück

Wie viel jemand frühstückt, beeinflusst nicht, was er am Mittag und zum Abendessen isst, sagen deutsche Wissenschaftler.

Damit widerlegen die Forscher die bisherige Annahme, ein großes Frühstück sorge quasi automatisch dafür, dass im Tagesverlauf weniger Kalorien aufgenommen würden.

Der Ernährungsmediziner Schusdziarra bat mehr als 300 Menschen, Tagebuch über ihre Essgewohnheiten zu führen.

Die Teilnehmer aßen manchmal ein großes Frühstück, manchmal ein kleines und manchmal ließen sie es ganz weg.

"Ob und wie viel jemand gefrühstückt hatte, beeinflusste in keiner Weise, was er am Mittag und zum Abendessen aß", fasst Schusdziarra die Ergebnisse zusammen.

Das heißt, jemand, der morgens viel frühstückte, nahm an dem Tag insgesamt im Schnitt rund 400 Kilokalorien mehr zu sich als jemand, der sich für ein kleines Frühstück entschieden hatte.

Zwar registrierten die Wissenschaftler, dass diejenigen, die besonders reichhaltig frühstückten, eher mal einen Vormittagssnack wegließen. Damit wurden die Extrakalorien vom Frühstück aber nicht wett gemacht.

Abnehmwillige müssen dennoch nicht auf ein opulentes Frühstück verzichten: Sie sollten dann aber bewusst darauf achten, den Rest des Tages deutlich weniger Kalorien aufzunehmen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: