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Archiv für Ressort Geld - September 2011
106 Meldungen aus dem Ressort Geld
Der Bundesgerichtshof hat entschieden: Schadensersatz steht den Anlegern der Pleite-Bank Lehman nicht zu. Das Urteil zeigt deutlich: Wer eine Bank betritt, muss ein gesundes Misstrauen mitbringen - und sollte den Bankberatern nicht immer glauben.
Früher gab es in Deutschland die geräuschlose Kriegsfinanzierung durch die Notenpresse, heute die geräuschlose Friedensfinanzierung, die Milliarden in die Finanzindustrie umlenkt - sagt Finanzexperte Stefan Homburg. Würden Parallelen zur Geschichte gezogen, sei klar, dass der Euro ein böse Ende nehmen werde.
Die Tan per SMS soll das Online-Banking sicherer machen. Doch Betrüger haben die mobile Transaktionsnummer längst im Visier - und sie sind erfolgreich.
Am Donnerstag stimmt der Bundestag über die Erweiterung des Rettungsschirms für den Euro ab. ESM, EFSF, Kanzlermehrheit und Fraktionsdisziplin - wer soll denn da noch durchblicken? Die wichtigsten Begriffe im Überblick.
Ein kräftiger Anstieg bei den Sprit- und Heizölpreisen hat die Inflationsrate in Deutschland auf den höchsten Stand seit drei Jahren getrieben. Die Verbraucherpreise lagen im September überraschend um 2,6 Prozent höher als vor einem Jahr. Damit überschritt die Inflation den Zielwert der Europäischen Zentralbank - und das nicht zum ersten Mal.
Was, den Onkel gab's auch noch? Wenn die Verwandtschaft längst vergessen ist, steht manchmal der Erbenermittler vor der Tür - auf der Suche nach den rechtmäßigen Abnehmern für Nachlässe. Die freuen sich über Fotos oft genauso sehr wie über ein kleines Vermögen. Und die Banken, die den Erbenermittler losschicken, können kräftig verdienen.
Ein weiterer Schritt im Kampf gegen die Staatspleite: Das griechische Parlament hat der Einführung einer neuen Grundsteuer zugestimmt. Jeder Immobilienbesitzer muss nun um die vier Euro pro Quadratmeter an den Staat zahlen.
Ehemalige Manager des AWD werfen dem Finanzdienstleister in einem Medienbericht vor, gegen geltende Provisionsregelungen verstoßen zu haben. Beim Verkauf geschlossener Fonds soll der Anbieter überhöhte Vergütungen bezahlt haben. Das Unternehmen weist dies zurück - und droht mit rechtlichen Schritten.
Im Herbst 2009 wurde die Hypo Real Estate verstaatlicht - gegen den Willen der Aktionäre. Diese erzürnt bis heute der Umgang mit dem Milliardengrab. Doch nun müssen sie sich damit abfinden, dass ihr Geld weg ist.
Im Kampf gegen die Schuldenkrise ist sie plötzlich wieder in aller Munde - die Finanztransaktionssteuer. Nun hat die EU-Kommission einen Vorschlag vorgelegt. Aber ist eine solche Steuer wirklich sinnvoll? Wo liegen die Gefahren?
Hat die Hamburger Sparkasse ihre Kunden mit Zertifikaten der Pleite-Bank Lehman über den Tisch gezogen? Der Bundesgerichtshof entscheidet vermutlich noch heute, ob Deutschlands größte Sparkasse den Anlegern ihr Geld zurückzahlen muss. Das Urteil könnte enorme Bedeutung haben - doch die Richter machen erste Hoffnungen der Kläger bereits zunichte.
Die Betroffenen werden ihr Geld nicht wiederbekommen. Der Bundesgerichtshof hat die Klage von Anlegern der Pleite-Bank Lehman Brothers abgewiesen. Die Hamburger Sparkasse muss ihren Kunden die Verluste nicht ersetzen - da keine Beratungspflichten verletzt worden seien. Weitere Verfahren sind jedoch noch anhängig.
"Mehr Feuerkraft!" hatte US-Finanzminister Geithner den Europäern zugerufen. Jetzt wollen diese angeblich losballern. Mit einem Trick sollen aus jedem eingesetzten Euro am Ende acht Euro werden. Doch passt der Plan den Deutschen überhaupt ins Konzept? An der Börse wird jedenfalls schon gefeiert: Der Dax gewinnt mehr als fünf Prozent.
IWF-Chefin Lagarde will die Rolle des Internationalen Währungsfonds erheblich erweitern: Die Organisation könnte gar die Funktion einer Weltzentralbank übernehmen. Dummerweise fehlt dafür das Geld, zumindest in Europa. Darum könnte nun China ins Spiel kommen. Wieder einmal.
Bloß weg damit! In den vergangenen Monaten hatten Anleger Gold und Silber auf Rekordpreise getrieben, doch jetzt fliehen sie in Scharen. Binnen weniger Tage gab es bei den Edelmetallen dramatische Verluste. Es ist der größte Preisverfall in so kurzer Zeit seit 30 Jahren.
1,3 Billionen Dollar - auf diese Summe möchte IWF-Chefin Lagarde den Internationalen Währungsfonds ausdehnen. Denn angesichts der Vielzahl finanzieller Krisenherde, bei denen er helfen soll, braucht der Fonds mehr Geld. Der frühere Bundesbank-Chef Axel Weber hat damit ein Problem - und zettelt eine Grundsatzdiskussion an.
Die Welt macht Druck auf Europa, mehr für die Rettung überschuldeter Staaten zu tun. Doch wenn der Rettungsfonds erweitert wird, könnte auch das bisher solide Deutschland bestraft werden. Eine Ratingagentur droht nun den Rettern des Euro.
Das Treffen der Finanzelite beim Internationalen Währungsfonds in Washington brachte keine Lösung, sondern manifestierte die globale Uneinigkeit. Besonders Deutsche und Amerikaner haben stark unterschiedliche Vorstellungen davon, wie die Schuldenkrise in Staaten wie Griechenland gelöst werden soll. Und trotzdem: Auf ihre Art haben beide Seiten recht.
Pessimismus und Schuldzuweisungen: Bei der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds und Weltbank geißeln die Vereinigten Staaten das Krisenmanagement der Europäer. Es solle endlich etwas passieren - und zwar sofort.
Die privaten Banken kürzen die Garantie für die Einlagen - ausgerechnet mitten in der Wirtschaftskrise. Selbst der Bankenverband räumt ein, dass der Zeitpunkt für diesen Schritt nicht optimal sei. Was das für den Sparkunden bedeutet.
Die Kritik am Krisenmechanismus zur Euro-Rettung wächst weltweit - und die europäischen Politiker reagieren. Finanzminister Schäuble erwägt eine Modifizierung des Zeitplanes. Und die Banken müssen sich womöglich stärker beteiligen als ursprünglich gedacht.
Geradezu hysterisch diskutieren die Deutschen das Für und Wider von Euro-Bonds. Doch bei der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds und Weltbank an diesem Wochenende wird hinter den Kulissen eine andere Neuerung diskutiert, deren Sprengkraft die einer europäischen Gemeinschaftsanleihe weit übersteigt.
Oswald Grübel hat die Verantwortung für den Handelsskandal in London übernommen, der die Bank mehr als zwei Milliarden Euro kostet: Der UBS-Boss tritt zurück. Lange hatte er davon nichts wissen wollen.
Hässliche Tage an der Börse: Erneut bricht der deutsche Aktienmarkt ein. Binnen dreier Tage hat der Dax damit rund zehn Prozent eingebüßt. Diesmal gehören aber nicht die Banken zu den großen Verlierern, sondern Unternehmen, die unter einer Rezession besonders stark leiden. Übel trifft es auch Rohstoffe wie Gold und Silber.
"Too big to fail" - dieser Satz hat die Regierungen in den USA und Europa viele Milliarden gekostet. Weil sie sich nicht trauten, Banken in die Pleite zu schicken. Doch Moody's sagt nun, dass das künftig anders sein könnte. Die Anleger sind entsetzt. Aber es ist der richtige Ansatz.
Die großen Finanzhäuser haben viele Probleme: Das Image ist ramponiert, die Geschäftsmodelle wackeln und kleinere Konkurrenten profitieren. Nun suchen die Banken nach Möglichkeiten, mit denen sich auch in diesen turbulenten Zeiten noch Geld verdienen lässt. Ein paar Ideen gibt es schon.
Das klingt schon wie bei Philipp Rösler. Erstmals denkt ein führendes Mitglied der Europäischen Zentralbank laut über eine griechische Insolvenz nach. Die Nachrichten aus Athen seien nicht ermutigend. Auch die Ratingagentur Moody's reagiert - und stuft griechische Banken weiter herab.
Die Fed stützt mit einer halben Billion Dollar die Konjunktur - und die Kurse brechen trotzdem ein. Die Reaktionen der Märkte belegen, dass das Vertrauen in die einst mächtigste Notenbank der Welt sinkt und nur eine Gruppe die Krise eindämmen kann: die Politik.
"Es muss noch viel mehr geschehen": IWF-Chefin Lagarde verlangt von der EU koordinierte politische Aktionen zur Lösung der Schuldenkrise. Auch mehrere Staats- und Regierungschefs zeigen sich unzufrieden mit dem bisherigen Vorgehen in Europa - und warnen vor einer globalen Ansteckung.
"Hier finden Panikverkäufe statt": Sorgen um die Konjunktur und die Schuldenkrise beunruhigen die Märkte massiv. Der Dax büßt mehr als vier Prozent ein - und auch der Euro gibt deutlich nach.
Vielleicht bald pleite, aber bitte immer im Euro-Raum - der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Meister plädiert in einem Gastbeitrag für die SZ für einen unbedingten Verbleib Griechenlands in der Währungsgemeinschaft. Und er erklärt, warum das auch für Deutschland besser sei.
Die Krise steckt Island noch in den Knochen: Viele Inselbewohner würden ihre Währung am liebsten unter den Lavamassen begraben. Manche Politiker würden gerne dem Euro beitreten - doch diese Perspektive begeistert auch nicht jeden.
Europaweit geht's bergab: Die Fed beschließt die "Operation Twist" - und die Börsianer reagieren nervös. Der Dax verliert am Morgen deutlich mehr als drei Prozent.
Das Vertrauen in die Stabilität amerikanischer Banken schwindet. Die Ratingagentur Moody's geht davon aus, dass die US-Regierung Geldinstitute, die in Existenznot geraten, nicht mehr mit Milliardenhilfen retten würde. Die Kreditwürdigkeit drei großer Finanzkonzerne stufte sie deshalb herab.
Die einflussreiche Ratingagentur Standard & Poor's hat nach dem Land nun auch eine ganze Reihe von Banken in Italien herabgestuft - und weiteren Geldhäusern mit dem gleichen Schicksal gedroht. Das dürfte den Druck auf die angeschlagene Wirtschaft noch erhöhen.
Kompromiss im Steuerstreit: Auch dieses Jahr kann der Arbeitnehmer-Pauschbetrag wie geplant leicht erhöht werden. Dafür müssen die deutschen Steuerzahler auch in Zukunft jährlich ihre Steuererklärung abgeben.
Die griechische Regierung plant weitere Einsparungen: Im Kampf gegen die drohende Staatspleite will sie Renten drastisch kürzen und den Steuerfreibetrag senken. Außerdem werden 30.000 Angestellte des öffentlichen Dienstes zum Jahresende vermutlich ihren Job verlieren.
In den Bilanzen von Europas Kreditinstituten türmen sich nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds gewaltige Risiken auf. Für einige Banken habe das bereits schlimme Folgen.
Bilder Die Griechen sparen und sparen und kommen doch nicht voran: Der Blick zu den türkischen Nachbarn zeigt, wie die Abwertung der eigenen Währung einem Land helfen kann. Doch die Risiken sind groß - gerade für ein Euro-Land.
Wenn alle bangen, freut sich die Bundesrepublik: Während den Staaten im Süden Europas niemand mehr Geld leihen will, macht Finanzminister Schäuble neue Schulden so billig wie nie. Der Zins für Staatsanleihen des Bundes sinkt auf ein Rekordtief. Denn Deutschland gehört zu einem immer kleiner werdenden Kreis.
Kann Griechenland allein mit Hilfe des Rettungsfonds aus den Schulden kommen? Mittlerweile sagen sogar Wissenschaftler aus den unterschiedlichsten Denkschulen, dass das nicht funktionieren könne. Damit gehen der Politik vollends die Argumente gegen eine Umschuldung aus.
Die Steuererklärung bleibt ein jährliches Ritual: Wer sich schon darauf gefreut hatte, sie nur noch im Zwei-Jahres-Rhythmus auszufüllen, wird enttäuscht. Finanzminister Schäuble verzichtet wohl auf diesen Plan - sonst hätte er nämlich seine ganze Steuerreform abschreiben können.
Sobald die Verbraucher auf dem Girokonto in die roten Zahlen rutschen, verlangen die Banken horrende Dispozinsen - im Schnitt mehr als zwölf Prozent. Welche Geldhäuser ihre Kunden am meisten zur Kasse bitten und was Verbraucherschützer fordern.
Die griechische Regierung will umgehend "noch nie dagewesene" Schritte bekanntgeben, um die Staatsfinanzen zu sanieren. Die Helfer-Troika hat sie bereits überzeugt: Vertreter von EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds wollen nach Athen zurückkehren. Doch viele im Land zittern vor den neuen, drastischen Einschnitten.
Das Geld reicht nur noch bis Oktober: Sollten die Griechen nicht rasch einen Durchbruch in den Gesprächen mit der Troika erzielen, droht die Staatspleite. Finanzminister Venizelos zeigte sich nach ersten Gesprächen jedoch optimistisch - und dazu bereit, harte Einschnitte vorzunehmen.
Es wird brenzlig für Rom. Die Ratingagentur Standard & Poor's setzt die Kreditwürdigkeit Italiens herab. Ein gefährlicher Schritt - nicht nur, weil das Land nun noch mehr Geld für seinen enormen Schuldenberg zahlen muss. Die Herabstufung verstärkt das grassierende Misstrauen in ganz Europa.
Es ist ein Misstrauensvotum für Europas Banken: Weil die Institute auf dem Kreditmarkt rapide an Vertrauen verlieren, zieht Siemens Geld von einer französischen Bank ab und hinterlegt es bei der sicheren Europäischen Zentralbank. Diesen Luxus können sich nur wenige Unternehmen leisten.
Schwerer Schlag für die Regierung Berlusconi im Kampf gegen die Schuldenkrise: Die Ratingagentur Standard & Poor's hat die Kreditwürdigkeit Italiens gesenkt, die langfristige Bonität wird fortan mit der Note A bewertet. Doch damit nicht genug: Die weiteren Aussichten schätzt die Agentur "negativ" ein - und begründet dies mit "anhaltender politischer Unsicherheit". Berlusconi reagiert ungehalten.
Rekord an der Wall Street: Die Apple-Aktie ist auf einen neuen Höchststand geklettert - der Technik-Hersteller ist damit das wertvollste börsennotierte Unternehmen der Welt, noch vor dem langjährigen Spitzenreiter ExxonMobil. Die Einführung des iPhone 5 könnte den Kurs von Apple noch weiter in die Höhe treiben - es sei denn, ein Gericht funkt doch noch dazwischen.
Ein Mann von gestern: Oswald Grübel hat die Credit Suisse saniert, anschließend die schwer angeschlagene UBS. Doch jetzt bezweifeln viele, dass der begnadete Investmentbanker die neue Krise bewältigen kann.