- Detailansicht
- Kompaktansicht
Archiv für Ressort Geld - 2011
1506 Meldungen aus dem Ressort Geld
Auch deutsche Banker dachten, griechische Staatsanleihen seien eine sichere Geldanlage - und zahlen jetzt den Preis dafür: Die Commerzbank macht weit mehr als eine halbe Milliarde Euro Verlust und kassiert ihr Gewinnziel für nächstes Jahr. Beschlüsse des EU-Gipfels zwingen die Bank dazu, problematische Geschäftsbereiche dichtzumachen.
Erstmals seit Mai 2009 wird das Geld in Europa wieder billiger: Der neue Chef der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, ignoriert Inflationsrisiken und senkt den Leitzins von 1,5 auf 1,25 Prozent. Das umstrittenste EZB-Programm will er fortsetzen.
Dass es so schlimm kommt, hatte niemand erwartet: Weil griechische Staatsanleihen fast nichts mehr wert sind, bricht der Gewinn der BNP Paribas um mehr als 72 Prozent ein. Das will die französische Großbank kompensieren - indem sie Mitarbeiter entlässt.
Es geht nur langsam aufwärts mit der Wirtschaft in den USA: Notenbankchef Bernanke und die Fed bleiben pessimistisch, was die Konjunkturaussichten und den Arbeitsmarkt anbelangt - und senken ihre Wachstumsprognose. Besonders die Schuldenkrise in Europa macht der Fed Sorgen.
"Alle Beteiligten haben Besserung gelobt": Es ist erstaunlich, wie milde ein Finanzminister einen Rechenfehler über 55,5 Milliarden Euro beurteilen kann. Wolfgang Schäuble tadelt die Verantwortlichen der verstaatlichten HRE nur leicht - und verzichtet auf personelle Konsequenzen.
Durchatmen nach dem Absturz: Die Pläne der griechischen Regierung, das Volk über das Sparpaket abstimmen zu lassen, lässt die Aktienmärkte vorerst nicht weiter einbrechen - der Dax gewinnt sogar hinzu.
Papandreous Referendums-Ankündigung verwirrt alle. Plötzlich scheint der Schuldenschnitt für Griechenland, der 100 Milliarden Euro bringen sollte, wieder diskutabel zu sein. Dabei sind rund um dieses Thema ohnehin noch etliche Fragen offen - für die Banken, aber auch für den normalen Kleinanleger.
Plus und minus zu verwechseln, kostet jeden Grundschüler die Versetzung: Die 55-Milliarden-Panne bei der Bad Bank der Hypo Real Estate wirft ein schlechtes Licht auf die täglichen Milliardendeals der Finanzmärkte und zeigt: Die Regierungen müssen jetzt erst recht damit anfangen, die Branche zu zähmen.
Papandreous Referendum würgt die Euphorie nach dem EU-Gipfel wieder ab. An den Weltbörsen kommt es zum Kursrutsch, an der Wall Street wird MF Global zum ersten prominenten Opfer der Krise. Es ist die achtgrößte Pleite in der US-Geschichte. Die Firma hatte auf Staatsanleihen von Eurostaaten gewettet - und verloren.
In Athen herrscht Chaos. Kein Wunder, dass die Reichen mit ihren Millionen flüchten - zum Beispiel nach London. Dort bevölkern sie die Immobilienagenturen und erobern noble Anwesen. An britischen Normalverdienern geht der Boom dagegen vorbei.
Athen zögert, das EU-Rettungspaket anzunehmen und löst damit ein Beben an den internationalen Finanzmärkten aus. Anleger flüchten aus Aktien und dem Euro, der Risikoaufschlag für italienische Staatsanleihen schnellt in die Höhe, der Dax verliert mehr als fünf Prozent. Ökonomen sehen bei einem Nein der griechischen Bevölkerung mehr als den Euroraum in Gefahr.
Exklusiv Finanzminister Wolfgang Schäuble will erst am 4. Oktober von der Rechenpanne bei der HRE erfahren haben. Aber kann das stimmen? Nach einem Schreiben, das sueddeutsche.de vorliegt, waren die Zahlen zumindest seinem Staatssekretär schon am 13. September bekannt.
Von wegen teurer Nachwuchs: Eltern können ihre Abgabenlast jedes Jahr um mehrere tausend Euro drücken. Sie müssen dabei lediglich ein paar Regeln beachten. Ein Überblick.
Die nächste verblüffende Zeugenaussage: Im Korruptionsprozess gegen den ehemaligen BayernLB-Banker Gribkowsky sagt sein früherer Chef aus, der Manager habe seiner Bank mit dem umstrittenen Verkauf der Formel-1-Anteile einen guten Dienst erwiesen.
Der Fehler ist schwer nachvollziehbar und den Beteiligten äußerst peinlich. Die Hypo Real Estate hat sich um 55 Milliarden Euro verrechnet. Die Fehlbuchung zeigt, dass Banker zwar mit immer höheren Summen jonglieren - es um ihre Rechenkünste allerdings nicht besonders gut steht.
Um ihre Enklave im Herzen Kopenhagens zu retten, geben die Antikapitalisten von Christiania ausgerechnet Aktien aus: Auf Kursgewinne oder Dividenden braucht keiner zu hoffen - aber es gibt "mehr als Geld" dafür.
Wie konnte es zu dem Buchungsfehler von 55,5 Milliarden Euro kommen? Die Bundesregierung gerät in die Kritik - und holt nun zum Gegenschlag aus. Die Verantwortlichen der HRE und der ausgelagerten Bad Bank sollen demnächst zum Rapport antreten. Schon ist von "personellen Konsequenzen" die Rede.
Addition statt Subtraktion: Die Abwicklungsbank der verstaatlichten Hypo Real Estate, in der seit 2010 Schrottpapiere ausgelagert sind, hat massive Bilanzierungsfehler zugegeben. Über den Rechenfehler kann sich Finanzminister Schäuble freuen - die Staatsverschuldung sinkt deutlich.
Hermann Bühlbecker gilt als Deutschlands Keks-König. Seine Produkte vermarktet er auch über Kontakte zu Weltstars und Politikern. Ein Gespräch über Prominenten-Partys sowie die Frage, welches Gebäck Staatsmänner wie Clinton oder Sarkozy am liebsten essen.
Händeringend suchen Europas Politiker nach Geld, um die Schuldenstaaten zu retten. Einem Zeitungsbericht zufolge könnte China eine gigantische Summe lockermachen - unter zwei Bedingungen.
In Forstenried und Fürstenried hält fast nur noch der Maibaum die bayerische Tradition hoch. Ein Porträt mit Bildern.
Griechenland scheint vorerst gerettet, doch was ist mit den anderen Krisenstaaten? In Frankreich sinken die Erwartungen an die Konjunktur - und steigen die Steuern. Die Regierung Berlusconi verordnet Italien harte Einschnitte, weil sie der Rest Europas dazu zwingt. Spaniens Banker reagieren wütend auf die Beschlüsse des Euro-Gipfels, denn sie fühlen sich benachteiligt.
Rückschlag für die neue Führung in Ägypten: Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit des Landes herabgestuft, die politische Lage sei zu unsicher. Auch die Bonität Zypern wurde gesenkt, wegen möglicher Auswirkungen der griechischen Schuldenkrise auf das kleine Euro-Land.
Es gibt einen Zuschlag bei den Renten. Zwar wird ihn die Inflation wohl weitgehend aufzehren, aber das Signal ist wichtig: Die Zeit der Einschnitte in die Rentenversicherung ist vorbei. Am eigentlichen Problem ändert das allerdings nichts: Die Altersarmut in Deutschland nimmt weiter zu.
Griechenland kürzt die Kredite - und das befürchtete Chaos bleibt aus. Dabei hatten Banken eindringlich vor dem Schuldenschnitt gewarnt und den Lehman-Kollaps als Fanal benutzt. Die Politik hat lange gebraucht, um sich zu einer Lösung durchringen - was sich jetzt allerdings als hilfreich erweist.
Bisher war es eine lukrative Masche: Den Kunden in der Warteschleife hängen lassen und dafür teure Gebühren kassieren. Nun hat der Bundestag die Abzocke per Gesetz verboten - ein Schlupfloch bleibt trotzdem.
Jede Überweisung kostet zehn Euro und Vermieter lächeln nur kalt: 500.000 Deutsche leben ohne Bankkonto - oft unter dem Existenzminimum.
Europas Politiker lassen die Börsianer jubeln: Nach dem Euro-Krisengipfel in Brüssel startete der Dax mit einem deutlichen Plus in den Handel. Besonders die Banken legten kräftig zu - dabei soll einigen von ihnen noch Geld fehlen, um die Gipfelbeschlüsse überhaupt umsetzen zu können.
Die Summe ist enorm, die Chance, sie zurückzubekommen, gleich null: Bei Lehman Brothers nahm die Finanzkrise ihren Anfang, deshalb steht die Investmentbank mit 320 Milliarden Dollar Schulden bei Gläubigern in der Kreide. Nun will sie das Geld zurückzahlen - allerdings nur einen kleinen Teil davon. Wer davon profitieren könnte.
2,3 Prozent im Westen, 3,2 Prozent im Osten: Deutschlands Rentner können sich 2012 auf ein überraschend deutliches Plus bei ihren Altersbezügen freuen. Auch die Beitragszahler haben Grund zur Freude.
Wer SPD-Kanzlerkandidat werden will, braucht starke Thesen. Peer Steinbrück, formal noch der Finanzexperte der Partei, präsentiert sein Programm zur Zähmung der Märkte. Und dabei geht er weit über das hinaus, was international gerade debattiert wird.
Sie haben exklusiven Zugang zu höchsten Politikerzirkeln - auch beim Gipfel, der über die Zukunft der Euro-Zone entscheidet. Sie schreiben Abgeordneten Gesetzestexte vor. Und wenn alles nichts hilft, brüllen sie schon mal Notenbankchefs zusammen. Wenige Lobbyisten kommen so nah an die Schaltstellen der Macht wie die der Finanzbranche. Aufseher wollen die Märkte regulieren, aber Banken und andere Finanzfirmen kämpfen um ihre Freiheit - eine Freiheit, die viele als Gefahr für die Gesellschaft empfinden.
Griechenland könnte von einem Schuldenschnitt drastisch profitieren: Womöglich werden die Anleihengläubiger des Landes auf 50 Prozent ihrer Anteile verzichten. Doch auch auf den Rest des Geldes werden sie lange warten müssen - Griechenland soll viel Zeit bekommen.
Kirch-Prozess ohne Kirch: Zu gern hätte Medienunternehmer Leo Kirch noch einen Sieg über Rolf Breuer, seinen Gegenspieler von der Deutschen Bank, davongetragen. Doch Kirch ist inzwischen tot. Bringt das die Prozessparteien näher zusammen?
Irre Summen sind futsch - und alle fragen sich, wie das möglich war. Im Skandal um die Milliarden, die ein einziger Händler verzockt hat, legt die Schweizer Großbank UBS nun eine erste Untersuchung vor. Das Ergebnis offenbart immense Mängel im Kontrollsystem.
Wie bekommt Europa die Krise schnell in den Griff? Entscheidend ist weder der rasche Abbau der Staatsschulden noch eine stabilitätsbewusste Finanzpolitik - beides steht erst längerfristig an. Aktuell muss sich die Politik auf eines konzentrieren: die Rettung der Banken.
Aufatmen bei den Großbanken: Der Gewinnrückgang bei der Deutschen Bank ist deutlich geringer als befürchtet. Die Erwartungen von Analysten wurden weit übertroffen. Ähnlich bei der Schweizer UBS: Erst vor wenigen Wochen hatte ein Händler Miliarden verzockt - das Quartalsergebnis kann sich dennoch sehen lassen.
Endspurt im Verhandlungs-Marathon: Merkel, Sarkozy und Co. haben nach den mageren Ergebnissen des ersten EU-Gipfels harte Tage vor sich. Sie müssen mit Bankern ringen, einen Hebel für den Rettungsfonds EFSF aushandeln und vielleicht sogar die Grundsätze der EU umschreiben. In Deutschland soll jetzt der Bundestag noch einmal über den Rettungsschirm abstimmen - und ihm so zusätzliche Legitimität verleihen.
Mehrere Jahre ermittelte die Staatsanwaltschaft, jetzt steht Bernd Pischetsrieder vor Gericht: Er soll mehr als 200.000 Euro Steuern hinterzogen haben. Der ehemalige VW- und BMW-Chef ist da allerdings ganz anderer Ansicht.
Deutschlands Versicherungen könnten in die Krise gerissen werden, weil sie kritische Anlagepapiere besitzen, fürchtet die Finanzaufsicht Bafin. Jetzt sollen die Versicherer ihre Beteiligungen offenlegen.
Meinung Der Gipfel von Brüssel markiert nichts weniger als den Wendepunkt der seit zwei Jahren währenden Euro-Krise. Erst jetzt haben sich die Euro-Retter dazu durchgerungen, die stets ignorierte volle Wahrheit über Griechenland in ihrer gesamten Dramatik anzuerkennen. Nun helfen nur noch immense Milliardensummen, doch auch die erkaufen lediglich die Zeit für nachhaltige Rettungsmaßnahmen.
Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy demonstrieren bei ihrer Pressekonferenz Geschlossenheit und sprechen vom "Wir" statt vom "Ich". Von wegen deutsch-französischer Streit! Viel zu sagen haben sie allerdings nicht - und bei der entscheidenden Frage weicht die Kanzlerin aus.
Griechenlandrettung, Bankenrettung, Eurolandrettung: Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy zeigen demonstrative Einigkeit - doch von einer Einigung scheinen beide Länder noch ein gutes Stück entfernt. Neben Griechenlands Präsident Giorgios Papandreou wird vor allem Italiens Premier Silvio Berlusconi unter Druck gesetzt.
Die Euro-Finanzminister sind schockiert: In ihrem Bericht rechnet die Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds damit, dass Griechenland bis 2020 Finanzhilfen von 252 Milliarden Euro benötigen wird - im schlimmsten Fall noch viel mehr. Dann würde auch kein Rettungsschirm mehr helfen. Alle Hebel-Modelle wären Makulatur.
Die Lage in Griechenland wird immer dramatischer. In ihrem vertraulichen Bericht rechnet die Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds damit, dass das Land bis 2020 Finanzhilfen in Höhe von 252 Milliarden Euro benötigen wird - im schlimmsten Fall noch viel mehr. Zahlen sollen vor allem die Banken. Doch darüber ist sich selbst die Troika uneins.
Jürgen Kuhl gilt als einer der besten Geldfälscher der Welt. Bundeskriminalamt und Secret Service jagten ihn. Er musste ins Gefängnis. Jetzt ist er wieder draußen - und erzählt, warum Nordkoreas Staatschef Kim Jong Il ein noch besserer Fälscher ist als er selbst.
Wieder ist es Commerzbank-Chef Blessing, der vorprescht: Er fordert, den Griechen den Geldhahn zuzudrehen. Als erster Banker spricht er sich damit für einen harten Schuldenschnitt aus. Blessing ist bekannt für polarisierende Äußerungen. Und er kennt sich mit staatlichen Hilfsmaßnahmen aus - schließlich hat er selbst davon profitiert.
Gründlichkeit vor Schnelligkeit: Merkel verteidigt die Verzögerungen bei den Entscheidungen über den Rettungsschirm EFSF. Im Streit um die richtige Strategie zur Euro-Rettung erhält sie auch Unterstützung aus Brüssel. Die Kanzlerin soll nun in einer Sitzung der Unionsfraktion signalisiert haben, dass ein höherer Schuldenschnitt für Griechenland möglich sei.
Exklusiv "Es reicht nicht, die Krise zu verwalten": Außenminister Westerwelle legt einen eigenen Lösungsvorschlag in der Schuldenkrise vor - er will den Rettungsschirm EFSF zu einem Europäischen Währungsfonds ausbauen. Wie aus einem internen Papier hervorgeht, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt, soll dieser Währungsfonds direkt in die Haushalte von Krisenländern eingreifen und notfalls sogar eine Insolvenz einleiten können.
Eine Haftpflichtversicherung über zwei Millionen Euro für einen Terroristen: Die zum Versicherungskonzern Ergo gehörende Victoria Versicherung hatte angeblich jahrelang einen international gesuchten Islamisten in der Kundenkartei - auch dann noch, als der Verfassungschutz vor ihm warnte.