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Archiv für Ressort Kultur - April 2012
128 Meldungen aus dem Ressort Kultur
Felix Denk und Sven von Thülen erzählen in ihrem Buch vom Aufstieg und Niedergang der Berliner Techno-Szene, nicht musikgeschichtlich, sondern soziologisch. Die Musik aus der entvölkerten Industriestadt Detroit wurde im grauen, verlorenen Berlin verstanden wie an keinem anderen Ort der Welt. Doch das Ende war vernichtend.
Der Fotograf Horst A. Friedrichs hat für sein Buch "Cycle-Style" die Londoner Fahrradszene begleitet. Er spricht über Rad-Bars und verrät, warum Fahrräder für ihn Kunst sind.
"Bis zu meinem Tod werde ich Dinge zu diesem Museum hinzufügen": Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuks "Museum der Unschuld" - eine der seltsamsten Parallelaktionen der Gegenwartskultur - eröffnet in Istanbul. Es zeigt Fundstücke und Artefakte einer fiktiven Liebe und bildet daraus das Melodram seiner Stadt.
Video Daniel Müller-Schott ist einer der besten Cellisten derzeit. Bemerkenswert ist seine Gründlichkeit, seine Seriösität und sein einmaliges sehr ausgearbeitetes Spiel. Anfang Mai ist er in München zu hören. Harald Eggebrecht über einen Romanitker am Cello.
Kürzlich haben britische Ärzte noch geraucht, in eigenen Raucherräumen direkt neben dem OP. Heute sind sie sehr vernünftig - kein Wunder, behandeln sie in London wohl mehr Herzinfarkte als Prellungen. Doch nun fallen andere Gerüche auf.
Als besten deutschen Film kürt die Jury "Halt auf freier Strecke" - nicht die einzige Auszeichnung für Regisseur Andreas Dresen. Ein Ehrenpreis geht an "Kameragott" Michael Ballhaus. Wer sonst noch gewonnen hat und warum der Kulturstaatsminister bejubelt wurde.
Bilder Glückliche Sieger, wetternde Politiker und Promis auf dem roten Teppich: Auch wenn der Gewinnerfilm tieftraurig ist, die Stimmung auf dem 62. Deutschen Filmpreis in Berlin war bestens. Wer sich am überschwänglichsten freut, wer wen abknutscht und wer beim Outfit daneben gelangt hat.
In einer Eilentscheidung hat das Berliner Verwaltungsgericht untersagt, dass kommende Woche bei einer "Performance" auf einer Spandauer Bühne zwei kleine Hunde getötet werden. Die Antragstellerin hatte für die Aktion eine paradox anmutende Begründung angeführt: Sie wolle gegen Tierquälerei protestieren.
Fahrrad-Camper sind die besseren Camper, zumindest aus ihrer eigenen Sicht. Die Wohnmobil-Camper hingegen sind die Bösen. Mit ihren Vehikeln in der Größe eines Linienbusses gelten sie als ultraweiche Weicheier, die man nicht grüßt.
Norah Jones versucht sich in ihrem fünften Album "Little Broken Hearts" an neuem Look und neuem Sound. Aber was will sie uns mit ihrer Verwandlung sagen? Will das süße, bittersüße Mädel auch mal verruchtes Luder sein? Einen auf Grunge machen?
Vom Eierlikör-Begrüßungstrunk bis zur Beinahe-Vergewaltigung: Die Haushaltshilfe Fiona erlebt in "Totem" den Horror des Kleinbürgertums zwischen Hemdsärmeligkeit, albtraumhafter Gemütlichkeit und Sadismus. Jessica Krummachers Hochschul-Abschlussfilm setzt ein Zeichen der Hoffnung für das deutsche Autorenkino.
Romeo und Juliette lernen sich in der Disco kennen, bald darauf ist Adam auf der Welt - aber irgend etwas stimmt mit dem Baby nicht. Für einen Film über ein todkrankes Kind mit Hirntumor ist "Das Leben gehört uns" in Tonfall und Tempo erstaunlich komödiantisch. Das liegt wohl daran, dass die Hauptdarsteller sich selber spielen.
"Ufo in her Eyes", ein Film von Xiaolu Guo, zeigt Udo Kier als abgestürztes Alien. Oder vielleicht nur als Amerikaner mitten in der chinesischen Provinz. Mit Luxushotels und Golfplätzen versucht die sozialistische Regierung, aus der Sensation Kapital zu schlagen.
Das französische Kino der Nouvelle Vague konnte mit Anouk Aimée nichts anfangen, schon deshalb musste sie ein internationaler Star werden. Sie spielte für Fellini, wurde von Hollywood entdeckt. Manch einer ihrer Filme war belanglos, doch sie selbst war das vollendete Kinogeschöpf. Nun wird sie 80.
Bilder Naturgewalten, Kräftemessen, Schönheit und auch Kitsch: Bei einer Gala in London wurden auf der Suche nach dem besten Foto des Jahres in der Nacht die "World Photography Awards" vergeben. Gewonnen hat der US-Fotograf Mitch Dobrowner mit der Bildserie "Storms". Unter den weiteren Siegern sind gleich mehrere Deutsche, unter anderem der beste Amateur.
Symbolische Besetzung durch die Occupy-Bewegung und pathetischer Kitsch: Unter dem Motto "Forget Fear" will die 7. Berlin Biennale politische Wahrheiten enthüllen, tatsächlich erweist sich vieles nur als Provokation. Das Etikett "Kunst" pappt dabei auf vielen Anliegen wie eine Camouflage.
Ihre Stimme mache die Welt ein bisschen schöner, schreibt der Guardian über Rebecca Ferguson. Das stimmt wohl, denn das Debütalbum der Zweitplatzierten der britischen Ausgabe von "The X-Factor" ist ein Erfolg. Im Interview erzählt sie über den Druck bei Castingshows, ihren größten Fan Adele und die Schwierigkeit, als zweifache Mutter ein Popstar zu sein.
So viele Filme im Netz und viel zu wenig Zeit, sie alle anzuschauen. Gut, dass wir wöchentlich die besten auswählen. Diesmal gibt es unter anderem Schüler, die zur Persönlichkeitsentfaltung rauchen und rebellieren dürfen, eine Analyse der Männlichkeit im 21. Jahrhundert und Naturschützer, die Apple parodieren. Los geht's!
Anfang der Sechziger kam man in der Countrymusik auf die Idee, den Trucker zum modernen Cowboy zu erklären. Songs glorifizierten den dieselumwölkten Helden des Highways, einige der besten davon stammen von Red Simpson. Und der hat noch längst nicht genug vom sogenannten Bakersfield-Sound.
Die Welt ist schwer in Bedrängnis - ein Energiewürfel wurde geklaut -, und man braucht jeden verfügbaren Superhelden, für den das Marvel-Comic-Imperium das Copyright hält. Hulk, Thor, Iron Man, Captain America und dann auch noch Scarlett Johansson tummeln sich im Kinofilm "The Avengers" im wilden Action-Chaos.
Video Beim Thema Klassentreffen kommen gleich seltsame Gefühle hoch. Die zentrale Frage ist immer wieder: Soll man da wirklich hingehen? Im Fall von "American Pie: Das Klassentreffen" ist die Antwort eindeutig "ja", findet Tobias Kniebe.
Bilder Der Vertreiber dieser Software hat wohl für immer ausgesorgt! Viel Spaß mit unserem neuen Comic!
Die Berlin Biennale gilt als eine der wichtigsten Plattformen zeitgenössischer Kunst in Deutschland. Diesmal ist die Ausstellung schon vor Beginn politisch wie nie zuvor. Am Mittwoch haben die von der Kunstschau geladenen Occupy-Aktivisten den Schauplatz in Berlin erobert. Kritiker fragen hingegen, ob das wirklich noch Kunst ist.
Wegen Beleidigung des Islam: Ägyptens Islamisten und der Militärrat verurteilen den Schauspieler und Komiker Adel Imam zu einer Gefängnisstrafe. Dieser Anschlag auf die künstlerische Freiheit versetzt Freunde und Gegner des gestürzten Präsidenten Mubarak gleichermaßen in Aufregung.
In Helmut Kuhns Prekariats-Roman "Gehwegschäden" taumelt ein mittelschwer ramponierter Journalist durch Berlin. Dabei kommt er an zahllosen bekannten Hauptstadtzeitgeistern wie dem Latte-Macchiato-Trinker vorbei, bleibt aber in seiner Beobachterrolle stecken.
Das diesjährige goEast-Festival in Wiesbaden bot ein hochwertiges Programm mit Filmen aus Mittel- und Osteuropa. Leider beugte sich die Wettbewerbs-Jury der Dominanz schwermütiger Beiträge. Dabei wäre auch Humorvolles auszuzeichnen gewesen.
Video Über den Aufstieg Chinas wird viel diskutiert, in einem klugen Buch wurden nun die Argumente der Debatte gebündelt. Ist die chinesische Mentalität imperalistisch veranlagt? Darum geht es im Werk "Wird China das 21. Jahrhundert beherrschen?"
Internationales Ereignis statt unübersichtlicher Ansammlung nationaler Kunst: Okwui Enwezor hat als künstlerischer Leiter die Pariser Triennale im stark vergrößerten Palais de Tokyo auf politisch-soziale Themen eingeschworen. Zu eigentlicher Stärke findet er aber in der Inszenierung des Monumentalen.
Gideon Sundback wäre am 24. April 2012 132 Jahre alt geworden. Gideon Sundback? Bekannter als der Name ist sein wichtigstes Vermächtnis: der Reißverschluss. Google widmet ihm das Doodle des Tages - das reibungsloser funktioniert als so manches nicht-virtuelle Exemplar.
Wallende Mähnen und Mittelscheitel waren gerade total hip, als eine 17-Jährige Schlagergeschichte schrieb. 1982 gewann Nicole den Grand Prix d'Eurovison de la Chanson mit ihrem Ohrwurm. Zwei sehr subjektive Erinnerungen: an den unvergesslichen Auftritt in Harrogate - und an ein Nicole-Konzert 21 Jahre später.
Bilder Barbra Streisand entsprach nie dem Hollywood-Ideal und wurde oft als "hässliches Entlein" verspottet. Doch das Mädchen aus dem New Yorker Armenviertel Brooklyn hatte Gold in der Stimme und ein riesiges schauspielerisches Talent - und die Kraft, aus diesem Kapital eine Weltkarriere zu machen. Nun wird die zweifache Oscar-Preisträgerin 70. In Bildern.
Bilder Der Fotograf Bruce Davidson durchstreifte unablässig die New Yorker U-Bahn, noch bevor Rudolph Giuliani dort aufräumte. Die Bilder, in denen sich Furcht und Faszination ihres Schöpfers widerspiegeln, sind jetzt in Berlin zu sehen.
Von wegen verstaubte Lieder oder Kirchenliedgut: In Berlin macht ein Kneipenchor das staubige Image alter Gesangsvereine vergessen und begeistert junge Leute für das Singen. Matze Hielscher, Ex-Bassist der Band "Virginia Jetzt!", und der frühere Viva-Moderator Nilz Bokelberg sind schon dabei.
Was bedeutet es, britisch zu sein? Eine groß angelegte Ausstellung in London begibt sich auf die Suche nach einer nationalen "Design-Identität" - und findet sie auch fernab der Insel, sogar in Kalifornien.
Warum lachen wir eigentlich? Im Mittelalter galt Humor vielen Dogmatikern gar als unchristlich - man erinnere sich an Umberto Ecos "Der Name der Rose". Theorien über das Lachen hat es seither viele gegeben. Nun ist ein neues Buch zum Thema erschienen - mit dem gebührenden Ernst und einer neuen These.
Sie trank mit Hemingway, tanzte mit Rudolf Augstein, fotografierte Picasso und verbrachte einen Monat bei Fidel Castro auf Kuba. Heute leitet sie einen der größten Buchverlage Europas. Ein Gespräch mit der Witwe des Milliardenerben und Polit-Aktivisten Giangiacomo Feltrinelli.
Bilder Auch bei Apps fängt der frühe Vogel den Wurm - finden Sie nicht auch? Viel Spaß mit unserem neuen Comic!
Bilder Kann man Kunst in einer Minute erklären? Die "Bild" versucht das zurzeit im Rahmen einer Ausstellung, bei der sie Medienpartner ist, die sie als "wichtigste Ausstellung des Jahres" bezeichnet und für die sie sich selbst als "mutig" lobt. Ganz auf der Höhe ist das nicht.
Jede Woche geben wir einem Künstler unser Pop-Poesiealbum zum Ausfüllen. Diesmal war Nagel dran, altgedienter Sänger der Band Muff Potter und neuerdings auch erfolgreicher Buchautor.
Als die Mauer fiel, wurde Techno gerade populär - und so zum Soundtrack der wiedervereinten Hauptstadt. Felix Denk und Sven von Thülen haben für ihr Buch "Der Klang der Familie" mit Szenegrößen über diese Zeit gesprochen. Ein Interview über die Rave-Svene, Vorurteile gegenüber elektronischer Musik und darüber, was Techno mit Politik zu tun hat.
Bilder Egal ob als Psychopath in "Shining", als griesgrämiger Rentner in "About Schmidt" oder als liebestoller Verführer in "Die Hexen von Eastwick" - Jack Nicholson brilliert in jeder Rolle. Sein unverwechselbares Haifisch-Grinsen und das Tragen von Sonnenbrillen wurden zu seinen Markenzeichen. Nun feiert der dreifache Oscar-Preisträger seinen 75. Geburtstag.
Wie ein gefälschtes Bild von Josef Albers erst ins Museum, dann in den Handel kam - und alle die Augen zumachten. Erst als ein Museumsdirektor und eine Galeristin schon lange von dem Falsifikat wissen, erfährt der Eigentümer von der Entwertung seines Bildes.
Die bekannte Schauspielerin ist Ärztin, ehemaliges Model, zweifache Mutter, Buchautorin und Umweltschützerin. Ist sie also perfekt? Ein Interview, in dem das hübscheste Lächeln des deutschen Films nichts sagt und doch alles verrät: über Liebeskummer, Komplimente und Klimaschutz.
Die Kinowelt blickt derzeit nach New York. Dort versammelten sich zum Start des 11. "Tribeca-Filmfestivals" jede Menge hochkarätige Prominente, wie zum Beispiel Michael Douglas, Kim Cattrall und Michael Moore. Das Filmfestival wurde im Jahr 2002 unter anderem von Robert De Niro gegründet - als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September 2001.
Nostalgische Melancholie und harter Kontrast: Bertrand Bornellos "Haus der Sünde" erzählt vom Ende der Pariser Bordelle und zeigt, wie sehr diese Gefängnisse waren. Im tiefsten Inneren ist der Film dabei auch eine Parabel auf das Showbiz und die Verteilung von Macht und Ohnmacht.
Ein wildes Stück Aufklärung: In "Die Königin und der Leibarzt" wird Johann Friedrich Struensee als verdeckter Operateur der Aufklärung am dänischen Hof eingeschleust und bald zum König ohne Krone. Die Manipulationsgeschichte ist vor üppigem Dekor inszeniert - nicht zufällig ist einer der Produzenten des Films Lars von Trier, Liebhaber des großen Zermoniells.
Bilder Er ist ein Weltenbummler, der lange auf den künstlerischen Erfolg warten musste: In der Frühphase seines Schaffens wurde Fernando Botero sogar als "parasitärer Folklorist" beschimpft, doch die Darstellung kugelrunder Frauen brachte ihm schließlich doch noch märchenhaften Erfolg. An diesem Donnerstag feiert der Kolumbianer seinen 80. Geburtstag.
Bilder Im Mittelpunkt der Messe "Light + Building" in Frankfurt steht das trockene Thema "Gebäudetechnik". Doch es gibt eine spektakuläre Begleiterscheinung - die Luminale.
Video Kunstvoll verknüpft der Film "Sing your Song" Politik und Privates: Im Mittelpunkt steht die Geschichte des Musikers Harry Belafonte. Der Film zeigt sein Leben zwischen Fernsehauftritten, Frauenhysterien und der Bürgerrechtsbewegung der Afroamerikaner. Eine sympathische Propaganda für einen Ausnahme-Künstler.
Bilder Bei Gehaltsverhandlungen stets kreativ sein, so kann man nahezu jeden Chef überzeugen! Viel Spaß mit unserem neuen Comic!