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Archiv für Ressort Medien - Juli 2011
92 Meldungen aus dem Ressort Medien
Es ist schweres Geschütz, das die Macher der Internet-Seite "Nürnberg 2.0" auffahren. Sie bedrohen angebliche Förderer der Islamisierung in Deutschland mit einem Strafverfahren, das vergleichbar mit den Kriegsverbrecherprozessen von 1945 sein soll. Das BKA hält die Seite vorläufig dennoch für unbedenklich.
Neid und Staunen bei der Konkurrenz: Jahr für Jahr meldete die "Washington Post" dicke Gewinne aus ihrem Bildungsunternehmen, das wuchs und wuchs. Doch die Redaktion war abhängig von öffentlichen Fördergeldern, die teilweise mit falschen Angaben erschlichen wurden. Nun ist das Geschäftsmodell entzaubert.
Benno Fürmann als ehemaliger DDR-Grenzsoldat: 20 Jahre nachdem dieser einen "Republikflüchtling" erschoss, stellt er sich der Witwe seines Opfers. Das Ergebnis, das Arte und ARD präsentieren, ist aber leider nur ein Tanz auf unsicherem Gelände.
"Wir haben klar differenziert": Im Tarifkonflikt mit den Redakteuren beharren die Verlage auf drastischen Einschnitten für Berufseinsteiger. Im Gespräch begründet Werner Hundhausen die Standpunkte der Verlagsseite, die von Anzeigenrückgängen und niedrigeren Auflagen geprägt sind.
Vor sechs Jahren erschoss Ayhan Sürücü "zum Wohle der Familie" seine Schwester Hatun. Weil sie in Deutschland ein modernes Leben führen wollte. Nun spricht der "Ehrenmörder" zum ersten Mal über die Tat in einer TV-Dokumentation - die erschauern lässt.
Ein Ermittler oder Ermittlerteam, eine Stadt, ein Fall: Die Struktur des "Tatorts" ist jeden Sonntag gleich. Noch. Denn MDR und WDR realisieren nun eine Doppelfolge - und sie sind nicht die Einzigen.
Es ist ein Ende mit Schrecken: Ein Jahr lang hat Wolfram Weimer versucht, den "Focus" neu zu erfinden. Nun ist er als Chefredakteur gescheitert: am Heft, am Herausgeber und an sich selbst. Doch der größte Verlierer ist ein anderer.
Was wird aus dem angeschlagenen Münchner Nachrichtenmagazin "Focus"? Wolfram Weimer gibt knapp 13 Monate nach seinem Antritt als Chefredakteur schon wieder auf. Sein Ko-Chef Uli Baur und Herausgeber Helmut Markwort haben den monatelangen Kampf um das richtige Heftkonzept gewonnen.
In der Kritik an Hans Steinbichlers neuestem Polizeiruf legt der Bayerische Rundfunk nach - und die Sendezeit fest. Zum Schutze von Kindern wird der Film nicht zur gewohnten Sendezeit um 20:15 Uhr ausgestrahlt. Erinnert man sich an vergangene indizierte Fälle, so ist das Urteil am Ende nur eines: willkürlich.
Für den Kläger ist es ein Meilenstein, die Angeklagten sehen in dem Gerichtsurteil eine Attacke gegen kritische Berichterstatter: Nach monatelangem Streit muss die ecuadorianische Zeitung "El Universo" 40 Millionen Dollar bezahlen - wegen Verleumdung des Präsidenten.
Nicht nur bei "News of the World", auch bei dem Boulevardblatt "Daily Mirror" sollen Abhöraktionen auf der Tagesordnung gestanden haben - unter anderem bei den Spice Girls. Der frühere Mitarbeiter James Hipwell will seine Erfahrungen in einem Buch veröffentlichen.
Bei der Premiere auf dem Münchner Filmfest hatte der BR-"Polizeiruf" mit Matthias Brandt und Anna Maria Sturm nur mit technischen Problemen zu kämpfen. Nun schlagen Jugendschützer Alarm und wollen den Sendeplatz verschieben - wegen negativer Darstellungen des Staates. Eine Kritik, die wie Zensur wirkt.
"Ich hab keine Lust, denen einen Minderheiten-Bonus zu geben": Die Journalistin Güner Balci thematisiert im Migrationsmilieu Konflikte - ohne Rücksicht zu nehmen. Sie weiß sehr wohl, was sie den Menschen mit ihrer Arbeit zumutet. Von der Arbeit einer Türkin, die Türken kritisiert.
"Wenn nur ein Detail falsch ist, bist du tot": Nick Davies ist der Reporter der englischen Zeitung "Guardian", der Murdochs "News of the World" zu Fall brachte. Wie es sich anfühlt, ein Imperium zu erschüttern.
War es reine Naivität, dass David Cameron den Chefredakteur des Revolverblattes "News of the World" zu seinem Sprecher machte, oder fehlende Menschenkenntnis? Und was ist davon zu halten, dass er so lange an Andy Coulson festgehalten hat? Der Abhör-Skandal ist noch nicht ausgestanden, politisch wird ihn der britische Premier wohl überleben. Doch sein Image ist durch den Murdoch-Skandal schwer ramponiert.
In der Abhöraffäre werden Zweifel an der Aussage von Rupert Murdochs Sohn laut. James soll vor dem Parlamentsausschuss nicht die Wahrheit gesagt haben. Auch in Australien erleidet der Konzern des Medienmoguls einen Rückschlag.
Hat die ARD Angst vor der "Bild"-Zeitung? Das Blatt soll 50 bis 60 Fragenkataloge an den Sender geschickt haben - auch zum Thema Verwendung von Gebühren. Die ARD dementiert, sie rüste sich mit einer "virtuellen Medienredaktion" zum Gegenschlag. Was ist da los?
Fiktion ist, wenn Maria Furtwängler und Veronica Ferres wahlweise Kopftuch oder Stahlhelm tragen und in Ost-Anatolien durch den Schlamm getrieben werden: Pro Sieben und Sat 1 präsentierten ihre Herbst/Winter-Kollektionen. Die Trends der Saison: Retro und Harald Schmidt.
Ausgerechnet Fotograf Oliviero Toscani, der mit seinen Benetton-Kampagnen weltweit für Aufsehen sorgte, sitzt nun in der Jury bei Artes erster Castingshow. Warum nur?
Kein Wort über Günther Jauch, dafür wurde es in Anne Wills letzter Sonntags-Runde ordentlich laut: Die Frage, ob Deutschland Panzer nach Saudi-Arabien liefern darf, erhitzt die Gemüter. Vor allem Talkshowdauergast Arnulf Baring stänkert auf seine alten Tage gegen alle, die nicht seiner Meinung sind: "Ach, Kinder, ihr seid so simpel!"
"Die Macht und das Geld:" Das ZDF zeigt drei politische Filme aus den USA. Sie illustrieren den Schmutz in der Politik von Nixon bis zum Washington in der Finanzkrise.
Kinder berühmter Eltern berichten über deren Verfall, junge Menschen lassen sich für die Sendung "Extrem schön" unter Schmerzen umoperieren: Wie weit darf die Prostitution des Elends noch gehen? Eine kleine Nachtkritik.
Die Abhöraffäre im Murdoch-Konzern sorgt international für Empörung. Tenor: Die geballte Medienmacht des Verlegers gefährde die Demokratie - die Verquickung von Politik, Polizei und Presse sprächen für ein System der "strukturellen Korruption" in Großbritannien.
"Es herrscht Krieg": Noch stehen die Chefredakteure Weimer und Baur gemeinsam an der Spitze des "Focus"-Magazins. Doch damit könnte es bald vorbei sein. Immer öfter fliegen zwischen den beiden die Fetzen - doch wer geht am Ende als Gewinner aus dem Duell hervor?
Mit seinen Enthüllungen wurde der ehemalige Murdoch-Reporter Sean Hoare zum Tippgeber, doch lange hörte ihm niemand zu. Nun starb der Journalist einsam in seiner Wohnung. Sein Schicksal zeigt, wie schnell der Hinweis auf kriminelle Machenschaften als Verrat empfunden wird.
Die ARD zeigt sich in der Sendung "Panorama" besorgt darüber, ob bei RTL alles mit rechten Dingen zugeht - zumindest was die Auszeichnung ihrer Scripted-Reality-Formate betrifft. Doch scheinbar feilen die öffentlich-rechtlichen Sender selbst an ihren Statistiken.
Nach ARD und Sat1 bekommt Oliver Pocher nun bei RTL ein eigenes Format. In seiner neuen Sendung sollen die Zuschauer den Comedian in - durchaus auch körperbetonten - Wettspielchen leiden sehen. Es ist nicht die einzige Schlammschlacht im Programm.
Monatelang machte er mit Pöbeleien und wirren Auftritten von sich reden, nun besinnt sich Charlie offenbar eines Besseren. Er will zurück ins Fernsehen - in einer Rolle, die ihm auf den Leib geschneidert scheint.
Einmal mit und einmal ohne "Sportschau": Im Herbst willl die DFL die nächste Rechteperiode verhandeln. Für das Free-TV sind zwei Modelle vorgesehen, bei den Pay-TV-Modulen der Liveberichterstattung hat man schon mehr Auswahl. Der Käuferkreis ist allerdings überschaubar.
Wer inszeniert hier wen? Wie sich das ZDF für die Reihe "Sommerinterview" an Scripted Reality versuchte - und den Bundespräsidenten zum Gespräch per Helikopter einfliegen ließ.
Was ist mit dem "Wall Street Journal" los? Statt sich einfach herauszuhalten, verspielt die renommierte Zeitung im "News of the World"-Skandal ihren guten Ruf: Kritik an ihrem Besitzer Rupert Murdoch wird zum Angriff auf die Pressefreiheit umgedeutet.
Der Scotland-Yard-Chef kuriert dort eine Operation aus, Rebekah Brooks und Kolleginnen erhalten "königliche" Behandlungen und Alice Cooper inspiziert die Kältekammer, zu der auch Brooks eine besondere Beziehung hat. Im Spa Champneys logiert ein zwielichtiges Netz aus Sport, Medien, Showbusiness - und Journalisten des Murdoch-Imperiums.
"Super"-Zeitung, Hitler-Tagebücher, Senderbeteiligungen bei Vox und TM3: So viel Rupert Murdoch auch investieren mochte, in Deutschland hatte der Medienunternehmer einfach wenig Fortune. Aber wer nichts wagt, verliert bestimmt.
Sie ist ein heißer Übernahmekandidat: Der mögliche Verkauf der Videoplattform Hulu bringt Technologieriesen wie Google, Yahoo und Microsoft in Stellung. Bei der exklusiven Medienkonferenz in Sun Valley im US-Bundesstaat Idaho war die professionelle Schwester von YouTube das wichtigste Thema.
Kaum ist in der Kika-Affäre das Urteil gegen Herstellungsleiter Marco. K. gesprochen, schon kommen neue Unterschlagungen ans Licht. Nicht nur, dass der Schuldige diverse Trittbrettfahrer hatte, es geht auch um mangelnde Kontrollmechanismen. Der Betrugsfall ist längst zur Krise des MDR geworden.
Respektlose Recherche muss sein, wenn es um gesellschaftlich relevante Dinge geht. Erbärmlich aber ist der Journalismus dort, wo er privates Fehlverhalten oder Leid ausspioniert, als lebte man im Überwachungsstaat. Der Abhörskandal um "News of the World" rüttelt in Großbritannien zurecht Politik und Gesellschaft auf. Der Fall zeigt: Absolute Transparenz kann menschenverachtend sein.
Elf israelische Athleten, ein deutscher Polizist und fünf palästinensische Terroristen kamen ums Leben: Das ZDF dreht derzeit den ersten deutschen Spielfilm über das Olympia-Attentat von 1972. Die Geschichte eines kollektiven Scheiterns, verfilmt von einem Israeli - dem Regisseur Dror Zahavi.
Es ist eine Entschuldigung, die für viele Briten zu spät kommen dürfte: In großen Zeitungsanzeigen entschuldigt sich Medienmogul Rupert Murdoch für die kriminellen Methoden seines Boulevardblatts "News of the World". Unterdessen hat ein weiterer Spitzenmanager von News Corp. Konsequenzen gezogen.
Jörg Kachelmann macht auf gut Wetter: Erstmals seit dem Ende seines Prozesses wegen angeblicher Vergewaltigung ist der Schweizer Moderator öffentlich aufgetreten und hat seine Zukunftspläne vorgestellt.
Bei der ARD ist es gerade wie beim FC Bayern München: Gekauft und bezahlt wird in großem Stil. Die Verpflichtung von Moderator Thomas Gottschalk ist nur der letzte Coup.
Die eine spielt in den Sechzigern, die andere in den Zwanzigern, die dritte gar im Mittelalter: Serien mit geschichtlichem Hintergrund sind beliebt in den USA - und führen bei den "Emmy"-Nominierungen.
Zufriedenheit auf allen Seiten: In der ARD ist die Freude über die Verpflichtung von Thomas Gottschalk groß - er soll den quotenschwachen Vorabend der Vergangenheit angehören lassen. Der Moderator freut sich hingegen, nun vier Mal in der Woche zum Einsatz zu kommen.
Nachdem Thomas Gottschalk seinen Rückzug von "Wetten, dass..?" verkündet hatte, bot ihm das ZDF ein Rundum-sorglos-Paket in der Primetime an. Die ARD lockte ihn mit einer täglichen Sendung vor der "Tagesschau". Nun hat sich Gottschalk für den schwierigeren Sendeplatz entschieden.
Thomas Gottschalk packt eine neue Aufgabe an: Nach dem Ausstieg bei der ZDF-Sendung "Wetten, dass..?" moderiert der Fernsehmoderator künftig eine Vorabendshow im "Ersten". Darin diskutiert er mit Gästen aus dem Kultur- und Entertainment-Bereich über das aktuelle Zeitgeschehen.
Der Druck auf Murdoch wächst: Der Abhörskandal um News Corp. beschäftigt jetzt auch die Behörden in den USA, das FBI hat Ermittlungen eingeleitet. Der Medienunternehmer selbst meldet sich in einem seiner raren Interviews zu Wort - und verteidigt das Vorgehen seines Konzerns.
Im britischen Abhörskandal um das inzwischen eingestellte Boulevardblatt "News of the World" hat es eine weitere Festnahme gegeben. Eigentümer Rupert Murdoch soll zudem vor dem Untersuchungsausschuss aussagen.
Drei Generationen, drei Kandidaten, dazu kommt Kai Pflaume: mit "Drei bei Kai" setzt die ARD mittlerweile nicht mehr nur in ihrem Hauptabendprogramm auf den Entertainer.
Was macht der WDR, wenn er Kreativität in sich entdeckt? Er schaltet ab. So geschah es auch mit Jürgen von der Lippes feiner Literaturshow "Was liest du?". Sat.1 ist nun seine neue Heimat, "Ich liebe Deutschland" heißt die neue Show. Er moderiert sie nur noch, weil er es nicht lassen kann.
Liegt es daran, dass Bayern3 inzwischen privater klingen soll als jeder Privatsender oder an einem höheren Wortanteil? Klar ist auf jeden Fall, dass der Kanal nur noch sehr knapp hinter der privaten Konkurrenz von Antenne Bayern liegt.
Der Streit zwischen dem britischen Ex-Premier Gordon Brown und der Boulevardzeitung "The Sun" eskaliert: Nach massiven Vorwürfen des Politikers an die Adresse der Zeitung keilt das Blatt nun in Großbuchstaben zurück.