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Archiv für Ressort Medien - März 2012
68 Meldungen aus dem Ressort Medien
Der beste Al Pacino seit langem: In dem amerikanischen Fernsehfilm "You Don't Know Jack" verkörpert der ewige Gangsterkönig den Arzt Jack Kevorkian, der als erster Mediziner in den USA Sterbehilfe leistete. Der Film über Autonomie und Freiheit, der in den USA viel Lob bekam, ist nun erstmals im deutschen Fernsehen zu sehen.
Ein Mädchen ist verschwunden - in Bärental, im deutsch-tschechischen Grenzgebiet. Wochenlang sucht man nach ihr oder ihrer Leiche, doch die aufwändige Suche bleibt erfolglos. Dominik Grafs "Das unsichtbare Mädchen" ist ein fränkischer "Film noir". Lokal inspiriert, hat er den Drive des amerikanischen Kinos - aber kein Interesse an der Wahrheit.
Meinung Schmidt, Gottschalk, Kerner: Das Fernsehen erlebt derzeit einen beispiellosen Untergang ehemaliger Größen. Jetzt zeigt sich, wie fatal es war, dass die Star-Moderatoren weder von den privaten noch von den gebührenfinanzierten Sendern je gefordert wurden. Dem Fernsehen geht damit nicht nur ein brillanter Entertainer wie Harald Schmidt verloren, sondern auch eine feine Zielgruppe.
"Mir war das Quoten-Umfeld zu schlecht": Harald Schmidt lässt seiner Kündigung bei Sat 1 in seiner Show spaßige Spekulationen folgen. Er schießt gegen Kollegen - und ist erstaunlich gut drauf. Wer soll ihn bloß ersetzen?
Video Musiklehrer und Komponist Klaus Kauker wirft Dieter Bohlen vor, beim DSDS-Song "Joyrider" sich bei David Guetta mehr als nur Inspiration geholt zu haben.
Harald Schmidt ist die deutsche Late Night. Ohne ihn gäbe es dieses Format hierzulande nicht. Doch die Zeiten sind vorbei, in denen man seine Gags wie Bibelsprüche empfing und sich auf ihn als kleinsten gemeinsamen Nenner eines deutschen Humors einigte. Sat 1 stellt seine Show nun ein. Es könnte ein Abschied für immer sein.
In "Halbe Hundert" geht es ums Alter und wie Frauen um die 50 damit umgehen. Eine schöne Filmidee mit Martina Gedeck, aber für eine Komödie nicht komisch genug, für ein Drama nicht entschieden. Und voller Klischees.
Schluss nach nur acht Monaten: Sat 1 stellt Harald Schmidts Late-Night-Talk ein. Schuld sind die niedrigen Quoten. Auch ein dritter Sendeplatz brachte keine Besserung. Am 3. Mai geht Schmidt zum letzten Mal auf Sendung.
Wegschmeißen oder aufheben, weitermachen oder neu anfangen: Passend zum Frühling geht es bei Urban Priol und Erwin Pelzig ums große Ganze. Schade, dass dabei eine Hälfte unter den Tisch fällt. Es ist Zeit für Veränderung.
Der "Guardian" will erreichen, dass Menschen weiter die Zeitung brauchen - und lädt die Leser dafür zu einem "Open Weekend" in die Redaktion ein. Ziel der Mediengruppe ist es, den Leser neu zu begreifen und ihn am Journalismus zu beteiligen.
Jetzt wird's aber zäpfchenduster: Urban Priol und Erwin Pelzig knöpfen sich mit "Badesalz" und anderen Anstaltsgästen im ZDF den Euro-Rettungsschirm vor. Sie waren schon mal kreativer - doch das beste Kabarett schreibt wohl momentan das Leben selbst.
Immer weniger Zuschauer sehen "Deutschland sucht den Superstar", zuletzt sank die Quote erneut unter die Fünf-Millionen-Marke. Ist die Ära der Casting-Shows vorbei? Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen erklärt, warum Bohlen, Klum und Co. niemand mehr sehen mag.
Kaum wurde die Sendung mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet, schon geht es aufwärts: Philipp Walulis' Satire-Sendung läuft bald auf Eins Plus. Und der SWR lässt auch gleich neue Folgen produzieren - alles für die junge Zielgruppe.
Zwei Eheleute vor den Trümmern ihres Lebens. Er soll sie vergewaltigt haben. Das ZDF-Justizdrama "Das Ende einer Nacht" erzählt eine Geschichte, deren Grundstruktur jeder zu kennen scheint. Doch der Regisseur Matti Geschonneck macht etwas Großes daraus - auch, weil er die Phantasie des Zuschauers nicht unterschätzt und es um mehr geht, als die bloße Frage der Gerechtigkeit.
Kiefer Sutherland war in "24" der brutale Agent - in der neuen Serie "Touch" ist er vor allem als Vater beschäftigt. Mit seinem vom Tod der Mutter traumatisierten Sohn Jake lernt er, mit Superkräften das Erdentreiben zu beeinflussen. ProSieben zeigt das Spektaktel nun kurz nach der Premiere im US-Fernsehen.
Als inmitten von Tonnen tiefgefrorener Hühnerfüße drei tote Chinesen gefunden werden, bewahrt Kommissar Eisner den Kopf eines Getöteten im Kühlschrank auf - aus gutem Grund. Dieser Tatort beweist einmal mehr: Wien ist keine Stadt, sondern ein schwer durchschaubarer Zustand.
Hart, sexy, mittelalterlich: RTL2 zeigt an diesem Wochenende gleich die komplette erste Staffel der US-Erfolgs-Serie "Game of the Thrones". Die von HBO produzierte Fantasy-Serie rund um den mittelalterlichen Clan der "Starks" läuft als deutsche Free-TV-Premiere. Das Medium Fernsehen passt sich langsam den Gewohnheiten Zuschauer an. Gute Serien schaut man am besten am Stück.
"Gottschalk Live" scheint die wichtigste Sendung im deutschen Fernsehen zu sein - egal ob jemand zuschaut oder nicht. Thomas Gottschalk bewegt die Nation - und nötigt die ARD-Intendanten zu Meldungen im Stundentakt.
Wohn- und Dekotipps verstecken sich nicht mehr auf den letzten Seiten in Magazinen, sondern füllen inzwischen reihenweise eigene Hefte. Die sind ganz anders und viel jünger als die Wohnmagazine, die man sonst kennt. Sind Wohnzeitschriften die neuen Modemagazine?
Krimis aus keiner anderen Region haben derzeit bei uns so Konjunktur wie die aus Skandinavien. Arte startet mit "Rotes Meer" von Ake Edwardson nun eine neue Krimi-Serie aus Schweden. Der darin ermittelnde Kommissar Erik Winter unterscheidet sich jedoch von den anderen Kommissaren, die uns aus diesem Land bislang bekannt sind. Er ist weniger depressiv.
Der Internetkonzern Google feiert sich an diesem Dienstag mit einem Geburtstags-Doodle selbst: Seit 13 Jahren gibt es die Suchmaschine, die nicht ohne Turbulenzen die Pubertät erreicht.
Grandios unkommerziell und eigenwillig: Der Kurzfilm "Stille Wasser" von Regisseurin Anca Miruna Lazarescu erzählt die Flucht zweier rumänischer Freunde zur Zeit des Ceausescu-Regimes. Die parabelhafte Geschichte von zwei ungleichen Männern wurde im Kurzfilmwettbewerb der Berlinale 2011 mit Preisen überhäuft.
2009 gründete Red-Bull-Erfinder Dietrich Mateschitz Servus TV. Der Sender will aber nicht Ableger des Energie-Drinks sein. Stattdessen wollen die Macher Seriosität beweisen - mit viel Natur, Wissenschaft und Sport. Jetzt kommt der Sender ins bayerische Kabelnetz.
Der "Heiland von ProSieben" ringt nach fünf Stunden und 47 Minuten Kandidat Alexander nieder. Für den endet der Kampf um eine Million Euro mehr als tragisch - dem Zuschauer zeigt er jedoch, warum Stefan Raab immer noch so unverschämt erfolgreich ist.
Zeit, Ruhe und Lebensgefühl: Das will das österreichische Magazin "Servus in Stadt und Land" mit einem eigenen Ableger auch nach Bayern bringen. Thematisch schlägt es in dieselbe Kerbe wie die Zeitschriften "Seasons" und "Landlust". Nur mit rot-weiß-roter Färbung.
17 Tote, Versagen der Polizei, Terror auf deutschem Boden: Das Münchner Olympia-Attentat von 1972 zählt zu den größten deutschen Nachkriegs-Tragödien. Der ZDF-Film "München 72" versucht dieses Trauma nachzuerzählen. Es ist kein fiktionaler Film mit dem Mut zu ästhetischen oder erzählerischen Experimenten. Die Stärke von "München 72" liegt in seiner historischen Dimension.
Die Wahl des Bundespräsidenten war ein Großkampftag für ARD und ZDF. Es marschierten die Chefredakteure auf, aber nicht alles war auf Chefniveau - nur Günther Jauch zeigte, dass er wichtig für das Erste ist. Wie die Sender am Wahlsonntag berichteten.
Bundespräsident Gauck gibt sich in ersten Interviews nach seiner überzeugenden Wahl selbstbewusst: Er deutet an, sich im Amt für kritische Fragen offen zu zeigen - und bisweilen vorsichtiger zu formulieren.
Tabubruch: In Stephan Lambys Doku "Schlachtfeld Politik" kommen Menschen zu Wort, die in der Politik verletzt wurden - und auch andere verletzt haben. Der Regisseur erzeugt mit seinen Bildern eine große Wucht - und kommt so ohne Sprechertext und ohne Interpretation aus.
Radikal realistisch: In der skandinavischen Krimi-Serie "Die Brücke" gibt es keine Fiktionalisierungs-Abgrenzung. Jede Grausamkeit ist eine Lektion. Nach den Attentaten von Anders Breivik schaut man politisierenden und pamphletmissionierenden TV-Mördern aber mit ziemlich gemischten Gefühlen zu.
"Deutschland sucht den Superstar" kämpft mit schlechten Quoten, außerdem hat die Show inzwischen Ärger mit dem Kandidatenalter. Doch das lässt Chef-Juror Dieter Bohlen völlig kalt. Er arbeitet schon an einem neuen Casting-Format - für Kinder zwischen vier und 14.
Ein Gegen- und Miteinander: In den knapp einstündigen Hörspielen des "Radio-Tatort" nimmt das Privatleben der Ermittler mehr Raum ein als in den TV-Tatort-Versionen. Das Format ist beliebt, aber es braucht dringend neue Impulse, um relevant zu bleiben.
"Die Zuseher werden erstaunt sein, wie unkonventionell wir leben": Nach Ozzy Osbourne und Gene Simmons wird nun auch Hollywood-Star Clint Eastwood in einer Reality-Show zu sehen sein. Star der Show ist jedoch seine Frau Dina. Eastwood selbst hat nur eine Nebenrolle.
Bilder Live, voller Emotionen, manchmal auch mit sprachlichen Entgleisungen und ungewollt komischen Ausrutschern: Sport-Kommentatoren wie Wolff-Christoph Fuss, Johannes B. Kerner oder Marcel Reif haben einige zeitlose sportliche Bonmots geprägt. Die legendärsten Kommentatorensprüche. In Bildern.
RTL bittet Promis und Profi-Tänzer wieder aufs Parkett - und einiges hat sich geändert im fünften Jahr "Let's Dance". Es gibt mehr Shows, Maite Kelly hat es vom Siegerpodest in die Jury geschafft und erstmals ist eine blinde Künstlerin dabei. Trotzdem bleibt noch Luft nach oben.
Grell, laut und bitterböse: Rebekah Brooks war die skrupelloseste unter Murdochs Zöglingen und wurde zu einer der mächtigsten Frauen Großbritanniens. Derzeit ist sie auf Kaution frei. Doch ihre Festnahme zeigt: Die Polizei ermittelt bis ganz nach oben.
Bereits zum zweiten Mal hat die britische Polizei Rebekah Brooks in Gewahrsam genommen. Die ehemalige Chefredakteurin von "News of the World" wird nach dem Skandal um ihre eingestellte Zeitung verdächtigt, Telefonate illegal abgehört zu haben. Auch ihr Mann, ein enger Freund von Premierminister David Cameron, soll in Haft sein.
Thomas Gottschalks Vorabend-Wagnis versinkt immer mehr im Quotentief, in der ARD mehren sich kritische Stimmen. Die Produzenten versuchen, die Lage glattzubügeln: Kurzfristig soll es kein neues Konzept für "Gottschalk Live" geben, stattdessen solle sich die Sendung stetig weiterentwickeln. Man weiß, wie so etwas endet.
Die öffentlich-rechlichen Sender räumen beim Grimme-Preis ab: Die NDR-Serie "Der Tatortreiniger" gewinnt in der Kategorie Unterhaltung, ARD- und ZDF-Produktionen in den Kategorien Fiktion. Der einzige Preis für die Privaten geht an den kleinen Sender Tele 5.
Bilder Ein Grimme-Preis für Tele 5 - das ist die große Überraschung bei der diesjährigen Jury-Wahl. Ansonsten gehen die Preise in den Kategorien Unterhaltung, Fiktion sowie Information und Kultur komplett an die öffentlich-rechtlichen Sender. Die Preisträger in Bildern.
Was wird Markus Lanz künftig bei "Wetten, dass..?" anders machen als sein Vorgänger? Wird er, der erfahrene Talker, näher auf die Gäste eingehen und zur Not die eine oder andere Wette streichen? Sicher ist noch nichts. Auf eines aber freut sich Lanz, der gerne Klavier spielt, jetzt schon: Er will zu den Künstlern, die in der Show auftreten, auf die Bühne.
In "Stromberg" spielt Bjarne Mädel den nervigen Ernie, in "Mord mit Aussicht" ist er als treudoofer Polizeiobermeister Dietmar zu sehen. Nun ist der vielseitige Schauspieler, der einst Putzmittel an Haustüren verkaufte, für seine Rolle in "Der Tatortreiniger" für den Grimme-Preis nominiert.
Von Herbst an moderiert Markus Lanz nun also "Wetten, dass..?". Als Nachfolger von Thomas Gottschalk tritt er das wohl schwerste Erbe im deutschen Unterhaltungsfernsehen an. Zeit, ihm mit auf den Weg zu geben, was wir uns von der neuen Show erwarten.
Die TV-Sendung "Interviews vor der Hinrichtung" führt Todeskandidaten vor und 40 Millionen Chinesen schalteten durchschnittlich dabei ein. Nun steht die Sendung selbst am Pranger: Eine BBC-Doku zeigt, wie die zum Tode Verurteilten kurz vor ihrer Hinrichtung von der Moderatorin erniedrigt werden.
Jetzt ist es endlich offiziell: Markus Lanz tritt die Nachfolge von Thomas Gottschalk an. Der smarte Südtiroler wird im Herbst zum ersten Mal "Wetten, dass..?" moderieren. Ohne Assistentin, dafür mit Beteiligung seiner Produktionsgesellschaft. Das hat er per Handschlag geregelt - ganz wie sein Vorgänger.
Wenn die Knochenfräse den Brustkorb aufreißt, wird Kommissar Thiel speiübel. Aber der Ermittler kotzt nicht, weil jedem Ekelmoment durch Witzeleien seiner Kollegen der Saft entzogen wird. Der Münster-"Tatort" ist eine Persiflage, die sich von der Idee verabschiedet, am Sonntagabend müsse es ein Krimi sein. Im aktuellen Fall wird dieses Prinzip auf die Spitze getrieben.
Sandfarbener Stetson, Cowboystiefel und ein Moralkodex aus den Tiefen des Wilden Westens: U.S. Marschall Raylan Givens, Titelheld der Serie "Justified", hat den Colt locker sitzen. Der Plot stammt von Elmore Leonard, dessen präzise Milieustudien schon Oscar-Gewinner Steven Soderbergh und Quentin Tarantino verfilmt haben.
Das Mädchen von Seite eins verschwindet. Mit dieser Entscheidung will die "Bild"-Zeitung auch ein Zeichen für die Frauenrechte setzen. Nicht nur damit beweisen die Herren der Redaktion in der heutigen Ausgabe: Sie haben rein gar nichts verstanden.
In den Ruhestand oder in ein Altersheim gehen? So etwas kommt für Clare Hollingworth nicht in Frage. Die 100-jährige Kriegsreporterin würde nichts lieber machen, als noch einmal auf dem Schlachtfeld dabei zu sein.
Bilder Das Theater kennt Publikumsbeschimpfung als Akt der Auseinandersetzung mit dem kritischen Zuschauer. Das arme Fernsehen aber muss immer freundlich sein. Nicht so sein Publikum. Moderator Jan Hofer hat für sein Buch "Liebe Lottofee, anbei meine Zahlen für kommende Woche" die kuriosesten Zuschriften ans TV gesammelt. Eine Auswahl.