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Archiv für Ressort Medien - 2012
1021 Meldungen aus dem Ressort Medien
Es war das Thema der vergangenen Woche: Die diversen Anrufe von Christian Wulff bei den Spitzen des Axel-Springer-Verlags und beim Chefredakteur der "Bild"-Zeitung. Was bezweckte der Bundespräsident mit seiner Hinterlassenschaft auf Diekmanns Mailbox, wie kam der Inhalt der Aufzeichnung an die Öffentlichkeit - und warum?
"Dieses Institut hat sich für die Zeitung überlebt": Jakob Augstein, der Herausgeber des "Freitag" trennt sich von seinen vier Herausgebern. Offenbar gab es im Hintergrund Streit um die Ausrichtung des Blattes.
Prozess vorbei: Enthüllungsjournalist Günter Wallraff muss bei seinen Äußerungen über die Zustände bei einem Großbäcker lediglich ein paar Formulierungen ändern. Für ihn war das nur ein "Nebenkriegsschauplatz".
Wächter der Demokratie: Bundespräsident Wulff unterstrich zuletzt häufig die große Bedeutung der Pressefreiheit. Doch wenn er vor seiner Kreditaffäre über die Medien sprach, hatte er außer Plattitüden wenig zu sagen - im Gegensatz zu seinen Vorgängern.
Frivoler Lesestoff: Die Titel "Erotik anal" oder "Lustnächte", die sich im Sortiment des Online-Kiosks "Pubbles" finden, haben einen offenkundigen erotischen Inhalt. Pikant daran: An "Pubbles" ist der Weltbild-Verlag beteiligt, der zu 100 Prozent der katholischen Kirche gehört. Und die hatte Weltbild eigentlich Tugendhaftigkeit verordnet.
Schweiz, Ende der 1970er Jahre, idyllisch und farbsatt: Der Bundespräsident Hans Hürlimann gerät in eine Glaubwürdigkeitskrise, weil er die Krebserkrankung seines Kindes der absoluten Macht und dem Nimbus des perfekten Funktionierens unterordnet. "Der große Kater" stellt die Frage, was Politik eigentlich noch mit dem Leben zu tun hat.
Kuppelshows boomen. Nun hat RTL den "Bachelor" aus der Versenkung zurückgeholt. Wieder sollte ein Junggeselle unter zwanzig Bewerberinnen eine Herzensdame casten. Doch diesmal hat er die Rechnung ohne die Kandidatinnen gemacht.
Die "Bild"-Zeitung veröffentlicht die E-Mail, auf die Bundespräsident Wulff mit drohenden Anrufen reagierte. Sie enthält sechs Fragen zu Wulffs Hauskredit und seiner Beziehung zum Unternehmer-Ehepaar Geerkens - mitunter konfrontativ, aber berechtigt.
Politiker bemühen nur selten Cäsars Traktat "De Bello Gallico", über den gallischen Krieg, wenn sie Journalisten auf die Mailbox sprechen. Christian Wulffs "überschrittener Rubikon" ist eine Ausnahme. Doch das Machtgefüge zwischen Politik und Presse war schon immer angespannt. Ein Blick in die Geschichte einer zwiespältigen Beziehung.
Die ARD-Melancholiefabrik Degeto wagt sich zu Jahresbeginn an eine ehrgeizige Literaturverfilmung: "Die lange Welle hinterm Kiel" basiert auf einem Roman des tschechischen Schriftstellers Pavel Kohout. Erst sieht es nach Traumschiff-Kitsch aus, dann jedoch geht es um die deutsche Kriegsgeschichte und das Schicksal der Sudetendeutschen.
Lange war es die perfekte Symbiose: Wulff, der Strahlemann mit den blauen Augen - und die Springer-Presse, die großzügig mit Homestorys und Exklusivem aus dem Privatleben versorgt wurde. Doch plötzlich kühlte die Liebe ab.
"Adrett, erfolgreich, skandalfrei" - so bejubelte die "Bild"-Zeitung einst Christian Wulff. Nach dem Anruf des Bundespräsidenten bei "Bild"-Chefredakteur Diekmann ist es mit den Lobhudeleien vorbei. Das Ende einer Beziehung, die so harmonisch begann.
Medienmogul Rupert Murdoch wagt sich in die Twitter-Welt - und wird prompt Ziel beißenden Spotts. Der 80-Jährige tritt sofort in ein Fettnäpfchen und muss sich nun sogar mit einer falschen Ehefrau herumschlagen.
Eigentlich sind Mailbox-Nachrichten durch das Persönlichkeitsrecht davor geschützt, weiterverbreitet zu werden. Der Anrufer bestimmt selbst, wer von der Mitteilung erfahren soll. Handelt es dabei jedoch um den höchsten Mann im Staat, so liegt der Fall anders. Im Fall Wulff wiegt die Pressefreiheit schwerer.
"Stümperhaft", "stillos", "Niveau Berlusconi": Nahezu einstimmig rügen deutsche Medien Christian Wulffs Versuch, mit Drohungen unliebsame Berichterstattung zu stoppen. Viele Kommentatoren halten ihn als Staatsoberhaupt für nicht mehr tragbar - und erwarten, dass Kanzlerin Angela Merkel "ihren Präsidenten" fallen lässt.
Der streitbare Rafael Seligmann hat mit "The Jewish Voice from Germany" eine neue jüdische Zeitung in Deutschland gegründet, die über das lebendige jüdische Leben hierzulande berichten und ein Forum für Juden und Nicht-Juden sein soll. Auch vor streitbaren Themen wird nicht zurück geschreckt. Gleich in der Erstausgabe fordert Seligmann, Israel solle Palästina anerkennen.
Exklusiv Nicht nur Kai Diekmann, sondern auch Springer-Chef Mathias Döpfner bekam einen Anruf von Christian Wulff. Das Ziel: die Berichterstattung der "Bild" zu verhindern. Selbst bei Verlegerin Friede Springer soll Wulff einem Medienbericht zufolge interveniert haben. Der Deutsche Journalistenverband verlangt eine Stellungnahme des Staatsoberhauptes, auch die Opposition erwartet ein klärendes Wort.
Ungarns Verfassungsrichter haben das umstrittene Mediengesetz in Teilen für verfassungswidrig erklärt. Zu spät und zu wenig, sagt Marco Schicker, Chefredakteur der Zeitung "Pester Lloyd". Der Journalist schildert, wie die Medienkontrollbehörde alle Macht hat - und "Gummiparagrafen" weiter alles möglich machen.
"3-D ist nichts fürs Fernsehen": Dieser Erkenntnis zollt der französische Sender Canal + nun Tribut und stoppt seinen 3-D-Kanal. Angeblich nur vorübergehend.
Saisoneröffnung für den Tatort mit Kommissarin Lena Odenthal. Es wird ungewohnt langhaarig im Schlachthaus ermittelt, und das Böse ist so böse, dass es quietscht. Assistent Kopper darf Rumba tanzen. Subtiler wird es leider wirklich nicht.
Die Bieterschlacht um den drittgrößten Zeitungskonzern Deutschlands ist entschieden: Gründer-Tochter Petra Grotkamp übernimmt die Führung der WAZ. Nun soll das Unternehmen eine neue Struktur erhalten - Vorbild könnte Axel Springer sein.