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Archiv für Ressort Wirtschaft - Dezember 2011
177 Meldungen aus dem Ressort Wirtschaft
Auch Europas Musterknaben sind nicht mehr sicher: Die US-Ratingagentur Standard & Poor's droht Deutschland und weiteren starken Euro-Ländern mit dem Verlust der Bestnote AAA für ihre Kreditwürdigkeit. Nach US-Börsenschluss meldete S&P, den Ausblick für insgesamt 15 Länder der Eurozone auf "negativ" gesenkt zu haben. Die Herabstufung kann innerhalb von 90 Tagen folgen.
Der stillgelegte Rettungsfonds Soffin soll in aller Eile wiederbelebt werden. Wegen der Commerzbank? In Regierungskreisen wird bestritten, dass das Vorgehen in direktem Zusammenhang mit der Lage bei der deutschen Sorgenbank Nummer eins steht.
Lange regierten sie gemeinsam Thyssen-Krupp. Doch jetzt will Oberaufseher Gerhard Cromme Ex-Chef Ekkehard Schulz offenbar loswerden.
Europas Zuchtmeister stellen in Paris ihre Pläne vor: Merkel und Sarkozy sprechen sich gegen Euro-Bonds, aber für einen vorgezogenen Rettungsschirm, automatische Strafen für Defizit-Sünder sowie einen neuen EU-Vertrag aus - und wollen zur Not einen Teil der EU-Staaten ignorieren. Doch gegen die Ideen formiert sich bereits Widerstand.
In der Euro-Krise wird wieder einmal der ausufernde Sozialstaat für die hohen Staatsschulden Deutschlands verantwortlich gemacht. Doch drei Viertel der Schulden haben andere Ursachen - zum Beispiel die deutsche Einheit.
Sie geben die Marschroute vor: Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy stellen ihre Pläne zum Umbau Europas vor. Berichten zufolge wollen die beiden Hilfe aus Übersee holen, um die Finanzmärkte zu beruhigen. Damit sie Europa zu deutscher Haushaltsdisziplin zwingen kann, ist die Kanzlerin möglicherweise auch bereit, bei bisher unverhandelbaren Punkten nachzugeben - und einen Verhandlungserfolg vom Oktober 2010 wieder zu opfern.
"Osram ist bereit": Siemens-Vorstandschef Peter Löscher will die Konzerntochter Osram weiterhin unbedingt an die Börse bringen, kann aber keinen Zeitrahmen nennen. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung kündigt Löscher zudem an, massiv in das Geschäft mit Elektroautos zu investieren.
Erst Eon, nun RWE: Auch der Essener Energieriese muss drastisch sparen und will Unternehmensanteile in Milliardenhöhe verkaufen. Bis zu 8000 Arbeitsplätze sind davon betroffen.
Meinung "Europa am Abgrund", "eine deutsche Tragödie", "Desaster" - mit jedem Tag werden die Horrorszenarien für den Euro dramatischer. Doch so weit ist es noch lange nicht. Zwar gibt es keinen Anlass, die Probleme kleinzureden. Aber die Apokalyptiker gehören in die Schranken gewiesen. Denn wer von Alternativlosigkeit redet, gibt sich auf.
Falschaussage. So lautet der Vorwurf gegen den früheren Deutsche-Bank-Chef Rolf-E. Breuer. Doch nach einer unerwarteten Zeugenaussage gibt der Richter einen bemerkenswerten Hinweis. Und Breuer kann mit einem Freispruch rechnen.
Nord gegen Süd, Mann gegen Frau, klein gegen groß: In der Europäischen Zentralbank kämpfen die Länder um wichtige Posten. Schuld an der Eskalation des Streites ist ein Spanier.
Schmiergeld für alle: Viele Organisationen messen die weltweite Verbreitung von Korruption - und kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Ein Gespräch mit Christian Humborg, dem Geschäftsführer von Transparency International Deutschland, über einseitige Urteile und die Frage, ob schmieren schlimmer ist, als sich schmieren zu lassen.
Auf der Suche nach Flüssigem: Bei der verstaatlichten Royal Bank of Scotland herrscht Ausverkauf. Sie wird alle ihre Kneipen an Heineken los. Einer davon gehörte einst Madonna.
Meinung Dauernd Krise, dauernd Rettungsgipfel, dauernd Gerede über die große Katastrophe. Doch diesmal haben die Politiker recht, wenn sie von den "zehn entscheidenden Tagen" sprechen, die nun anstehen. Denn Europa steht bedrohlich vor dem Lehman-Moment - und es gilt, einen epochalen Absturz der Weltwirtschaft zu verhindern.
Unabhängigkeit sieht anders aus: Schon seit langem kritisieren Beobachter eine zu enge Verbindung zwischen den Ratingagenturen und den Unternehmen, die sie bewerten. Nun zeigt eine neue Studie, dass viele Mitarbeiter ausgerechnet zu den Firmen wechseln, die vorher von ihrer Agentur benotet wurden.
Auf den 200. Geburtstag des Stahlkonzerns folgt der Kater: Massive Abschreibungen bescheren ThyssenKrupp einen Jahresverlust von fast 1,8 Milliarden Euro. Schuld sind schlechte Nachrichten aus Brasilien.
Aufregung um die Ein-Euro-Jobs: Eigentlich sollen Hartz-IV-Empfänger nur Aufgaben übernehmen, die sonst niemand macht. Doch jetzt zeigt ein interner Prüfbericht des Bundesarbeitsministeriums, dass diese Jobs oftmals reguläre Arbeitsplätze ersetzen.
Virtuelle Schafe, Traktoren oder Äcker zu Centbeträgen: Das Geschäft mit Social Games im Netz ist eine Goldgrube. Der Spieleentwickler Zynga bietet nun eine Möglichkeit zur ganz realen Geldanlage. Er will an der Börse eine Milliarde Dollar einnehmen. Doch Turbulenzen an den Finanzmärkten stören die Pläne.
Beim E-Commerce macht den Pionieren von Amazon keiner was vor. Bis jetzt. Der Online-Händler hat zwar die Erfahrung, den Mut und das Geld hat aber Google: Der Suchmaschinenkonzern will Amazon mit einem eigenen schnellen Lieferdienst angreifen - und sucht dafür Allianzen mit den großen Einzelhandelsketten.
Manroland erhält eine Gnadenfrist: Insolvenzverwalter Schneider handelt mit den Gläubigerbanken einen Kredit von zehn Millionen Euro für den insolventen Hersteller von Druckmaschinen aus. Der Geschäftsbetrieb kann vorübergehend weitergehen.
Schluss mit dem ungenierten Schuldenmachen: Sarkozy und Merkel wollen ein Konzept, das die Haushaltspläne der Euro-Staaten einer scharfen Aufsicht unterwirft. Doch da die Umsetzung auch im besten Fall Monate dauern würde, könnte die EZB noch mehr Anleihen von Krisenstaaten kaufen. Merkel sieht das kritisch, würde eine Ausweitung aber nicht öffentlich kritisieren - um Zeit zu gewinnen.
Die Regierung in Washington freut sich: Erstmals nach 62 Jahren exportieren die USA mehr Ölprodukte als sie einführen. Das Land muss nun weniger Rücksicht auf Öllieferanten aus dem labilen Nahen Osten nehmen - doch zugleich wächst die Macht einer amerikanischen Lobbygruppe.
Darf's noch ein bisschen strenger sein? Im Kampf um die Euro-Rettung bringt Wirtschaftsminister Rösler eine niedrigere Defizitgrenze in Spiel - und zwar eine von nur noch zwei Prozent statt drei Prozent. Zudem will er der Euro-Zone ein Aufpasser-Gremium verpassen.
Chinas boomende Wirtschaft soll die Schuldensünder Europa und USA retten. Doch jetzt schrumpft die Wirtschaft des Exportweltmeisters zum ersten Mal seit fast drei Jahren - und schuld daran sind ausgerechnet Europa und die USA.
183 Staaten hat Transparency International in Kategorien zwischen "höchst korrupt" bis "sehr sauber" eingeteilt. Das Ergebnis: In Neuseeland wird am wenigsten geschmiert, in Nordkorea und Somalia grassiert die Korruption. Schlusslichter in der EU sind Italien und Griechenland.
Von der Europäischen Zentralbank bis zur amerikanischen Fed - die wichtigsten Notenbanken stemmen sich gemeinsam gegen den Absturz. Sie fluten die Märkte mit Geld. Der Grund: Europas Banken kamen kaum noch an Dollars. Die Börsen danken es ihnen. Die Welt kämpft gegen den Absturz.
Tausche Dieselmotoren gegen Batterietechnik: BMW und Toyota vereinbaren, eng zusammenzuarbeiten. Die Münchner Nobelmarke interessiert sich vor allem für das Wissen der Japaner über umweltfreundliche Elektroantriebe.