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Archiv für Ressort Wirtschaft - Februar 2012
245 Meldungen aus dem Ressort Wirtschaft
Neue Ideenklau-Vorwürfe gegen Motorola und Samsung: Apple überzieht in den USA seine Rivalen mit Klagen. Auch in Deutschland liefert sich der iPhone-Hersteller mit Motorola und Samsung diverse Scharmützel vor Gericht.
Der Boom hat den Versicherern satte Überschüsse beschert - die Mitglieder profitieren davon bisher nicht. Nun wächst der Druck auf die Kassen: Die Versicherten sollen bis zu 60 Euro als Prämie bekommen, fordert die Regierung. Die Kassen verbitten sich diese Einmischung.
Mühsam hatte sich Japan nach Fukushima und Finanzkrise wieder erholt - jetzt ist die Wirtschaft erneut geschrumpft: Aufs Jahr hochgerechnet beträgt das Minus 2,3 Prozent. Schuld sind die weltweite Konjunkturflaute und die Flut in Thailand.
Die erste Hürde ist genommen: Die Regierung in Athen hat das umstrittene neue Sparpaket gebilligt, das Griechenland vor der drohenden Staatspleite retten soll. Das Kabinett machte damit den Weg für die Abstimmung im Parlament frei - eine zweite Hürde, die deutlich höher einzuschätzen ist, zumal der Chef der nationalistischen LAOS-Partei ankündigte, nicht für das Paket stimmen zu wollen. In Athen demonstrierten unterdessen Tausende gegen das Sparpaket - nicht alle blieben friedlich.
Deutschland verabschiedet sich aus der Atomtechnologie, die USA steigen wieder ein: Erstmals seit mehr als 30 Jahren genehmigt die amerikanische Atomaufsicht wieder den Bau neuer Reaktoren. Pläne für 20 weitere Kernkraftwerke liegen schon in der Schublade - Bill Gates treibt dabei ein futuristisches Projekt voran.
Europas Politiker besprechen in Brüssels Sitzungssälen intern viel mehr, als sie je öffentlich sagen würden. Etwa: Portugal braucht ein neues Hilfspaket. Dazu sei Deutschland bereit, hat Schäuble privat seinem portugiesischen Kollegen gesteckt - doch eine Kamera zeichnete den kurzen Dialog auf.
Das Konjunkturpaket hat Deutschland im Jahr der Finanzkrise vor dem Schlimmsten bewahrt, viele Maßnahmen waren erfolgreich. Doch die Lockerung der öffentlichen Auftragsvergabe ist ein Rohrkrepierer. Sie sollte schnell spürbare Impulse bringen, stattdessen stiegen die Kosten - und die Manipulationsgefahr.
Video Die Verkehrssünderdatei in Flensburg soll reformiert werden. Hat das Verkehrsministerium nichts Besseres zu tun? Marc Beise analysiert das Thema, Anlass sind die zahlreichen Kommentare der Nutzer von SZ.de.
Die Teuerung in Deutschland bleibt konstant: Die Inflationsrate liegt wie im Vormonat weiter bei 2,1 Prozent. Ursprüngliche Schätzungen waren etwas optimistischer gewesen. Schuld sind vor allem die hohen Energiepreise.
Der neue EADS-Chef Thomas Enders will die Zentrale des Luftfahrtkonzerns ins französische Tolouse verlagern. Die Standorte in München und Paris verlieren damit an Bedeutung. Ein bewusster Bruch mit der politisch geprägten Aufteilung der Konzern-Verwaltung zwischen Deutschland und Frankreich.
Meinung Griechische Politiker können den EU-Partnern versprechen, was sie wollen - ob die Parteien die Zusagen auch umsetzen, ist völlig unklar. Beide Seiten haben elendige Angst vor der Wahrheit: Das jüngste Sparpaket wird den Staat nicht retten, er braucht eine Entschuldung. Doch es ist bequemer, die EU als Sündenbock zu beschimpfen, als in den Spiegel zu schauen.
Das griechische Sozialsystem wird hart beschnitten und die privaten Kreditgeber verzichten auf Rendite. Der größte Gläubiger Griechenlands ist allerdings die Europäische Zentralbank. Auch sie soll Athen helfen, forderte zuletzt der Internationale Währungsfonds. Doch die Zentralbanker lehnen dies ab. Noch.
Wenn ein Notenbanker telefoniert, geschieht Seltsames: Es entsteht Geld, auf Knopfdruck. Die Bundesbank und die EZB können Geld aus dem Nichts schöpfen, theoretisch ist ihre Macht unbegrenzt. Doch wenn etwa italienische Anleihen abstürzen, wird es knifflig.
Die rund zwei Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst fordern ihren Anteil am Wirtschaftsaufschwung ein. Ihre Gewerkschaften wollen in der neuen Tarifrunde 6,5 Prozent mehr Geld heraushandeln. Städte und Kommunen warnen: Was sie ihren Beschäftigten mehr bezahlen, müssen sie anderswo einsparen.
Unterschriften am Fließband, die Existenzen zerstörten: In der US-Immobilienkrise verschickten Banken im Akkord Räumungsbescheide - ohne die Hypothekendokumente geprüft zu haben. Jetzt haben staatliche Stellen mit den Banken ausgehandelt, einige Hausbesitzer mit Milliarden für den Rauswurf zu entschädigen.
Wenn das kein Grund ist, stolz zu sein: Deutschland hat 2011 so viele Waren exportiert wie noch nie. Doch der Erfolg schafft weltweit Misstrauen - als habe sich die Bundesrepublik den Wohlstand erschummelt.
Rekord-Gewinn, Rekord-Umsatz, Rekord-Dividende: Daimler legt hervorragende Zahlen für 2011 vor. Besonders Autos von Mercedes verkaufen sich bestens. Auch die Mitarbeiter profitieren und erhalten einen Tausender mehr als vergangenes Jahr.
Von langen Diskussionen hält Mario Draghi wenig. Der Präsident der Europäischen Zentralbank hat einen neuen Ton etabliert in der Institution, die den Euro stabil halten soll. Seine Fürsprecher sagen, er habe die Lage auf den Finanzmärkten entschärft. Kritiker beklagen jedoch, der Italiener bekämpfe die Krise viel zu sehr mithilfe der Notenpresse.
Vom Steuersenken in Zeiten der Schuldenbremse: Union und FDP wollen die Bürger entlasten - und treffen auf harten Widerstand im Bundesrat. Denn die SPD will lieber den Spitzensteuersatz erhöhen - was für die FDP politischen Selbstmord bedeuten würde. Ein Kompromiss ist wohl unmöglich. Denn den Parteien geht um mehr als das Steuersystem: um die nächste Wahl.
Erst die AKW abschalten und dann Atomstrom aus Frankreich kaufen - die Regierung Sarkozy warf Deutschland bei der Energiewende Heuchelei vor. Doch wegen der Kälte ist das stolze Atomland Frankreich jetzt ausgerechnet auf Energie vom Aussteiger Deutschland angewiesen.
Schon im Sommer könnte an der Firmenspitze der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker ein Personalwechsel anstehen. Lars Schlecker kündigte an, sein Vater - Firmengründer Anton Schlecker - wolle die Geschäfte an ihn und seine Schwester übergeben. Auch mit möglichen Investoren sei man bereits im Gespräch. Orientieren will sich das Unternehmen in Zukunft an einer lukrativen Auslandstochter.
Deutschland hat 2011 Waren im Wert von mehr als einer Billion Euro exportiert. Die deutsche Wirtschaft stößt damit in eine neue Dimension vor. Experten halten es längst nicht mehr für übertrieben, vom neuen deutschen Wirtschaftswunder zu reden. Doch die Bundesrepublik ist auch einer der größten Profiteure der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise.
Die Euro-Zone steht vor einer Rezession, warnt die Weltbank. An ähnlich düsteren Prophezeiungen herrscht gerade kein Mangel. Ein paar Dinge stehen den Negativ-Szenarien allerdings entgegen.
Wann gibt es endlich Fortschritte bei den Verhandlungen innerhalb der griechischen Regierung? Eine 50-seitige Streichliste liegt vor. Schon mehrfach hieß es, das Sparpaket von Premier Papadimos stehe kurz vor dem Abschluss, doch das Treffen der drei Parteichefs wird immer wieder verschoben. FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle hält unterdessen die Pleite Griechenlands für verkraftbar.
Die Schuldenkrise und die schwächelnde Konjunktur in vielen Euro-Staaten - eigentlich müsste sich das negativ auf die deutschen Exporte auswirken. Aber die Ausfuhren sind auf einen neuen Rekordwert gestiegen: Im Jahr 2011 exportierte die deutsche Wirtschaft erstmals Waren im Wert von mehr als einer Billion Euro. Leben die Deutschen Unternehmen etwa auf Kosten der Nachbarländer?
Die Haarrisse in den Tragflächen des Airbus A380 betreffen immer mehr Fluglinien. Jetzt reagiert die EU-Flugsicherheitsbehörde und ordnet eine Untersuchung aller Maschinen dieses Typs an. Zuvor hatte bereits die australische Fluggesellschaft Qantas erklärt, einen ihrer A380 vorerst am Boden zu lassen.
Bilder Prädikatssiegel, QS-Prüfzeichen, Öko-Label, EU-Bio-Logo - alles Kennzeichnungen, die für eine besonders gute Qualität von Lebensmitteln bürgen sollen. So vielfältig wie die Begriffe ist auch, was dahintersteckt. Ob ein Logo tatsächlich für Qualität steht oder nur ein Marketing-Gag ist, erkennen Kunden oft nur schwer.
Die Deutsche Bank will nach einem Zeitungsbericht alle Filialen der Norisbank schließen. Alle 400 Mitarbeiter sollen von der Postbank übernommen werden. Die 2006 gekaufte Tochtergesellschaft soll nur noch als Direktbank über das Internet ihre Dienste anbieten.
Erst verzockt ein Jung-Trader zwei Milliarden, dann brechen die Gewinne im Investmentgeschäft weg. Nun kürzt die größte Bank der Schweiz die Bonuszahlungen für ihre Investment-Banker um mehr als die Hälfte - eine kleine Gruppe von Angestellten bekommt jedoch weiterhin Hunderttausende Euro extra.
Die Krise beim finnischen Handyhersteller Nokia verschärft sich: Jetzt hat das Unternehmen angekündigt, weitere 4000 Arbeitsplätze zu streichen. Die Smartphone-Produktion soll nach Asien verlagert werden.
Dem Autobauer Opel geht es schlecht. Fast eine halbe Milliarde Euro hat das Unternehmen in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres verbrannt. Dem Mutterkonzern General Motors scheint nun die Geduld auszugehen: Einem Zeitungsbericht zufolge droht er damit, das Werk in Bochum zu schließen. Der Opel-Gesamtbetriebsrat dementiert.
Es sollte eine Abrechnung mit außer Kontrolle geratenen Bankern werden - doch inzwischen ist ungewiss, ob es überhaupt zu einem Prozess gegen den ehemaligen Vorstand der BayernLB kommt. Das Gericht zweifelt an der Anklage. So sei "aus den Akten nirgends ersichtlich", dass Fachleute dem Geldinstitut einst abrieten, die marode Hypo Alde Adria zu kaufen.
Exklusiv Die BayernLB verklagt den früheren bayerischen Finanzminister Kurt Faltlhauser auf Schadenersatz. Sie macht ihn und mehrere Ex-Vorstände für die Verluste verantwortlich, die durch den Kauf der maroden Bank Hypo Alpe Adria entstanden sind - und geht damit härter vor als alle anderen Landesbanken.
Der große Verlierer der Oscar-Verleihung steht schon fest: Kodak. Der legendäre Foto-Konzern ist insolvent und kündigt das Sponsoring der glamourösen Film-Veranstaltung - so soll der Neuanfang gelingen.
Die Hoffnungen auf eine Lösung der Schuldenkrise Griechenlands innerhalb der Euro-Zone schwinden - im Land selbst, aber inzwischen auch in der Europäischen Union. Sogar die EU-Kommission erwägt erstmals laut, dass Athen die Währungsunion verlassen könnte. Der Ausstieg eines Landes wäre "absolut kein Weltuntergang", sagte Kommissions-Vizepräsidentin Kroes.
In Häfen, Krankenhäusern und Schulen geht fast nichts mehr: Konfrontiert mit schmerzhaften Sparauflagen und der Gefahr einer Staatspleite gehen die Griechen auf die Barrikaden. Mit Protesten und einem Generalstreik lehnen sie sich gegen das Spardiktat der ausländischen Geldgeber auf. Die Wut richtet sich auch gegen die deutsche Regierung.
Jede Versicherung ist eine Wette, und jede Lebensversicherung ist eine Wette auf den Tod. Die Deutsche Bank handelt mit diesen Policen und sammelt sie in einem makaberen Fonds: Dessen Rendite fällt für die Anleger umso höher aus, je früher Menschen sterben. Ein Anwalt der Anleger plant nun eine Klage wegen Sittenwidrigkeit.
Müller-Brot hat große Hygiene-Probleme - doch das Geschäft läuft schon länger schlecht. Für die Branche insgesamt sind neue Zeiten angebrochen: Aus Kunden werden Konkurrenten, aus Verkäufern Gastronomen. Auf der Strecke bleibt dabei oft die Qualität.
Die Krise spaltet Europa in zwei Teile - auch bei den Unternehmensinsolvenzen. Während die Zahlen in Deutschland, Frankreich oder Dänemark rückläufig sind, nehmen Firmenpleiten in Staaten wie Italien oder Spanien drastisch zu. Am schlimmsten trifft es griechische Unternehmer.
Kaum ein Abend ist so teuer wie dieser: In den Pausen der Super Bowl, der wichtigsten Sportveranstaltung in den USA, zahlen Unternehmen Millionen für ihre Werbespots. Weil sie extrem viele Zuschauer erreichen, sind sie besonders kreativ.
Was zählt mehr - der vergangene Boom oder die kommende Flaute? Die IG Metall meint, den Arbeitern stünden 6,5 Prozent mehr Lohn zu. Die Arbeitgeber halten diese Forderung für überzogen - schließlich ginge es von nun an bergab.
Als wäre nichts gewesen: BP hat die Ölpest im Golf von Mexiko nicht nur als Unternehmen überlebt, der britische Ölkonzern macht auch wieder ordentlich Gewinn. 2011 verdiente das Unternehmen fast 24 Milliarden Dollar.
Öl, Gas, Metall - die Bergbaufirmen Glencore und Xstrata saugen alles aus der Erde, was die Welt so braucht. Jetzt fusionieren sie zu einem 90 Milliarden Dollar schweren Branchenriesen. Der geheimniskrämerische Glencore-Chef Ivan Glasenberg hat den Deal eingefädelt - und lässt nun einem alten Studienkumpel den Vortritt.
Letzte Chance für Griechenland: Die Regierung in Athen muss über weitere Sparmaßnahmen entscheiden und sich mit privaten Gläubigern einigen, sonst droht Ende März die Pleite. Für die Menschen ist die Schmerzgrenze überschritten - Tausende wollen gegen die harten Einschnitte protestieren. Ein Generalstreik soll das Land 24 Stunden lang lahmlegen.
Der Vorschlag eines Sparkommissars für Griechenland war rasch vom Tisch. Die neue deutsch-französische Idee ein Sperrkonto einzurichten, stößt auf erste Zustimmung. Der einflussreiche Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker hält das Konzept grundsätzlich für sinnvoll.
155.000 Deutsche verlassen pro Jahr ihr Land, nicht allen gelingt es, im Ausland eine Existenz aufzubauen - sie scheitern an sich selbst oder an den Einheimischen.
"Ich bedank' mich jeden Tag bei Vater Staat, dafür dass ich hier auf seine Kosten leben darf" - wegen dieser Zeilen stehen nun die Hartz-IV-Bezüge des Rappers Tapete zur Diskussion. Das Amt will eine Erklärung, denn die Einstellung des Künstlers passt so gar nicht zum "Fördern und Fordern"-Motto der Arbeitsagentur.
Griechenland akzeptiert eine wichtige Forderung der Troika: Das Land will in den kommenden vier Jahren 150.000 Stellen im öffentlichen Dienst streichen, allein bis Ende 2012 sollen 15.000 Staatsdiener gehen. Gleichzeitig erhöhen Deutschland und Frankreich den Druck. Sie wollen massiv in den griechischen Haushalt eingreifen.
Die private Pflegeversicherung ist zuletzt günstiger geworden - für die Kunden gesetzlicher Kassen dagegen wird es wohl teurer. Der Verband der privaten Krankenversicherer hält sein Modell daher für überlegen. Allerdings hat es einen einfachen Grund, warum das Verhältnis von Leistungsempfängern und Beitragszahlern bei der privaten Pflegeversicherung deutlich günstiger ausfällt.
Nach Fukushima kam der Kurswechsel: Vor einem halben Jahr trat das novellierte Gesetz zum Atomausstieg in Kraft, den die Regierung nach der Atomkatastrophe in Japan beschloss. Doch was ist bisher passiert? Gibt es genug Strom oder importiert Deutschland? Drohen Blackouts? Was kostet die Energiewende? Steigen die Preise? Fragen und Antworten.