- Detailansicht
- Kompaktansicht
Archiv für Ressort Wirtschaft - März 2012
285 Meldungen aus dem Ressort Wirtschaft
"Sieht aus wie ein außereheliches Kind von Euro und Pfund": Die türkische Lira ist inzwischen eine solide Währung. Höchste Zeit also für ein eigenes Symbol - und ein wenig Spott.
Meinung Anton Schlecker war ein Patriarch der alten Schule - er hat sein Imperium aufgebaut, er allein hatte das Sagen und er manövrierte es in die Pleite. Doch Schlecker ist nicht der Einzige, der sich zu lange an die Macht klammerte - noch immer herrschen Patriarchen über deutsche Unternehmen.
Bei der Explosion der Ölplattform Deepwater Horizon im Jahr 2010 starben elf Menschen, das ausgelaufene Öl verseuchte den Golf von Mexiko. Kurz vor Prozessbeginn hat sich der Konzern BP nun mit den Klägern auf Entschädigungen in Milliardenhöhe geeinigt.
Hausgemachte Hindernisse: Die Kanzerlin hat sich persönlich für die strengen Regeln im europäischen Fiskalpakt eingesetzt, doch jetzt könnte er ihr im eigenen Land Probleme bereiten. Deutschlands Souveränität würde durch die beschlossene Schuldenbremse beschnitten. Deshalb braucht Merkel eine Zweidrittel-Mehrheit in Bundestag und Bundesrat. Ohne die Opposition ist das nicht möglich - und die will nun Bedingungen stellen.
Exklusiv Ursula von der Leyen will ihren Parteikollegen beim anstehenden Wahlkampf helfen. Verboten ist das nicht. Wenn eine Ministerin allerdings ausschließlich Koalitionspolitiker über ihre Arbeit informiert, wird es heikel.
Erst Tegel - dann Schönefeld: Die Gewerkschaft Verdi hat das Bodenpersonal der beiden Flughäfen am Freitag gleich zwei Mal zu Wanrstreiks aufgerufen. Passagiere in Schönefeld wurden am Abend von dem Ausstand überrascht, mehr als ein Dutzend Starts und Landungen fielen aus. Am Morgen waren bereits in Tegel 30 Flüge gestrichen worden.
Entspannung, das schon. Aber Entwarnung? Die Schuldenkrise in Europa sei mit der Unterzeichnung des Fiskalpakts "mitnichten überwunden", mahnt Kanzlerin Merkel auf dem EU-Gipfel in Brüssel. Zwar mussten diesmal keine "aktuen Symptome" bekämpft werden. Aber weitere Risiken lauern schon - im mangelnden Wachstum und der Arbeitslosigkeit in Europa.
Schleimdusche im Dschungelcamp oder Zickenkrieg auf dem Weg zum Topmodel: Wer bei Fernsehshows gewann, wurde bislang reich entlohnt. Künftig könnte jedoch das Finanzamt mitverdienen. Das höchste deutsche Finanzgericht will Steuern auf die Prämien erheben.
Am Ende wird es turbulent für Josef Ackermann: Wegen des geplatzten Kirch-Deals muss er sich unangenehme Fragen gefallen lassen. Bei seinem letzten Aktionärstreffen als Chef der Deutschen Bank wird er zwar wieder gute Zahlen präsentieren können - ein angenehmer Abschied wird es sicher nicht.
Der Fiskalpakt ist gerade unterzeichnet, in Spanien aber erstmal trotzdem nicht gespart: Der neue Regierungschef Rajoy setzt sein Defizit-Ziel für das laufende Jahr eigenmächtig herauf - und verfehlt damit die Vorgaben durch die EU deutlich. Schuld sein soll natürlich sein Vorgänger.
Der Insolvenz-Kahlschlag bei Schlecker verschont auch die Tochter "Ihr Platz" nicht. Mehr als 900 Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz, mehr als hundert Filialen werden geschlossen.
Es ist ein Milliarden-Bumerang: Gerade erst haben sich die Banken mehr als eine halbe Billion Euro von der Europäischen Zentralbank geliehen - um sie eigentlich an Unternehmen und Staaten weiterzuverteilen. Aber stattdessen bringen die Institute Hunderte Milliarden zurück zur EZB, obwohl sie damit kein Geld verdienen.
Auf Kurzstrecken haben sich private Bahnbetreiber etabliert, im Fernverkehr hat die Deutsche Bahn praktisch noch ein Monopol. Jetzt kündigt der Reiseveranstalter MSM an, die Strecken von Köln nach Hamburg und nach Berlin zu befahren - und zwar ähnlich schnell wie die Bahn mit IC und ICE. Der Herausforderer behauptet: Er macht es billiger.
Schluss mit dem Schuldenmachen: Der Währungsunion soll nun endlich die Fiskalunion folgen. 25 EU-Staaten haben in Brüssel einen gemeinsamen Pakt für mehr Haushaltsdisziplin unterzeichnet - nur Großbritannien und Tschechien verweigern sich. Akut soll die Staatsschuldenkrise eingedämmt werden, indem der permanente Rettungsschirm ESM schneller einsatzbereit gemacht wird.
Kaum sind die Streiks am Frankfurter Flughafen gerichtlich verboten, wird der deutsche Luftverkehr durch einen anderen Warnstreik behindert: Am Berliner Flughafen Tegel legen 300 Mitarbeiter für knapp vier Stunden die Arbeit nieder. 30 Flüge fallen aus - es kommt zu zahlreichen Verspätungen.
Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes bleibt die Gewerkschaft Verdi hart: Bereits in der kommenden Woche soll es zu Warnstreiks kommen. Alle Bundesländer könnten davon betroffen sein - Verdi-Chef Bsirske schloss auch Arbeitsniederlegungen in Kindertagesstätten nicht aus.
Schlecker bleibt in Deutschland die Drogeriekette Nummer eins. Auch nach dem harten Sparprogramm, das der Insolvenzverwalter verordnet hat - und dem fast 12.000 Arbeitsplätze zum Opfer fallen. Es geht darum, den Rest des Unternehmens dauerhaft zu retten. Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Zukunft von Schlecker.
In München läuft bereits ein Großprozess gegen Börsenbetrüger, die Nachrichten manipuliert haben sollen, um damit Aktienpreise in die Höhe zu treiben. Nun ermittelt die Justiz gegen ein zweites Netzwerk möglicher Abzocker. Sie sollen auch den Namen eines Spitzenfußballers für ihre Geschäfte missbraucht haben.
Griechenlands Staatsfinanzen sind eine Katastrophe - aber die der Niederlande? Jetzt hat auch die Regierung in Den Haag ein Defizitproblem, dabei galt der Staat als solide. Dank dem Populisten Wilders könnte das zu einer neuen Staatskrise mitten in Nordeuropa führen. Immerhin: das griechische Hilfspaket ist auf dem Weg.
Das Zittern hat ein Ende: Beim Schuldenschnitt für Griechenland müssen Kreditausfallversicherungen nicht zahlen - gut für die Märkte, schlecht für Investoren. Experten befürchten dadurch langfristig spürbare Schäden für Staatsanleihen. Doch ein Hintertürchen ist noch offen.
Ein bizarrer Rechtsstreit ist vorläufig beendet. Dr. Oetker hatte Aldi Süd vorgeworfen, den patentierten Geschmack und das Aussehen des gelb-braunen Schoko-Vanillie-Puddings "Paula" kopiert und unter dem Namen "Flecki" auf den Markt gebracht zu haben. Das Düsseldorfer Landgericht zählte Schoko-Flecken im Dessert, begutachtete die Verpackung und löffelte beide Puddings. Das Urteil: Aldi Süd darf "Flecki" weiter verkaufen.
Meinung Das Glück von Josef Ackermann scheint aufgebraucht: Auf den letzten Metern seiner Karriere misslingt ihm ein wichtiger Coup. Der Deal zwischen der Deutschen Bank und Leo Kirchs Erben ist gescheitert - auch am mangelnden Rückhalt aus dem eigenen Haus.
Die Deutsche Pfandbriefbank hieß mal Hypo Real Estate und musste mit Milliarden vom Steuerzahler gerettet werden. Jetzt verkündet sie erstmals einen Jahresgewinn - denn für die Krise büßen andere.
2008 ruinierten Kreditausfallversicherungen den größten Versicherer der Welt. Niemand weiß genau, ob diese Finanzderivate wieder Chaos auslösen, wenn Griechenland endgültig bankrott geht. Dazu kommt es erst mal nicht, hat nun die zuständige Handelsorganisation Isda entschieden. Der Schuldenschnitt sei keine Pleite.
Der Vergleich der Deutschen Bank mit den Erben des verstorbenen Medienunternehmers Leo Kirch ist gescheitert. Der Vorstand des Instituts habe den Vorschlag nach intensiver Prüfung einvernehmlich abgelehnt, teilte das Geldhaus mit. Vor Gericht hatte die Bank zuvor einen Rückschlag hinnehmen müssen.
Mit harten Schnitten hat ProSiebenSat.1-Chef Ebeling den Fernsehkonzern in den vergangenen Jahren saniert. Der Lohn: ein Rekordergebnis für 2011. Jetzt muss er beweisen, dass er die Sendergruppe auch im Alltagsgeschäft voranbringen kann. Das versucht er unter anderem mit einem Pay-TV-Ableger von Pro Sieben.
Der Schock für die Schlecker-Beschäftigten ist groß: Jeder zweite Arbeitsplatz bei der insolventen Drogeriemarktkette soll gestrichen werden. Unterstützung erhalten die Betroffenen nun vom Verdi-Vorsitzenden Frank Bsirske: Der sieht den Staat in der Pflicht - und fordert die Politik zum Handeln auf.
Video Der Streik der Vorfeldlotsen am Frankfurter Flughafen ist gestoppt. Vorerst. Der Tarifkonflikt wird aber weiter andauern. Die Frage der Verhältnismäßigkeit bleibt: Darf eine so kleine Gruppe einen so großen Betrieb lahmlegen? In diesem Fall nicht, sagt Marc Beise, Leiter des SZ-Wirtschaftsressorts.
Die Wirtschaft in der Euro-Zone hat mit den Folgen der harten Sparpolitik zu kämpfen: Die Arbeitslosigkeit ist auf den Rekordwert von 10,7 Prozent gestiegen, in Spanien und Griechenland ist jeder Fünfte ohne Job. Steigende Preise verschärfen die Lage zusätzlich.
Die deutschen Premium-Autohersteller boomen: Nach Daimler meldet jetzt auch die Volkswagen-Tochter Audi ein Rekordergebnis. Der Gewinn kletterte 2011 um fast 70 Prozent - und hat damit einen entscheidenden Anteil am guten Ergebnis des Mutterkonzerns VW. Die Beschäftigten freuen sich über satte Prämien.
Meinung Bundeskanzlerin Angela Merkel gibt dem internationalen Druck nach und will den Euro-Rettungsfonds aufstocken. Viele Alternativen gibt es nicht: Ein Wirtschaftswunder ist nicht in Sicht, eine Transferunion wird abgelehnt, bleibt nur eine monetäre Lösung, also Inflation - auch wenn das kein Politiker zugibt.
Exklusiv Die Verantwortlichen der Netzwerkfirma NSN zeigen sich unbeeindruckt von den massiven Protesten der Mitarbeiter. Der Konzern will 3.000 Stellen in Deutschland streichen: "Wir sehen dazu keine Alternative", sagt Firmenchef Suri - und träumt von einem Börsengang nach der Sanierung.
Gute Neuigkeiten für den angeschlagenen Autobauer Opel: Mutterkonzern General Motors arbeitet künftig mit dem französischen Hersteller Peugeot-Citroën zusammen. Die Kooperation soll Kosten auf dem europäischen Markt sparen. Die Opelaner hierzulande können sich aber nicht in Sicherheit wiegen - GM erwartet von den Deutschen vor allem schnelle Erfolge.
Meinung EZB-Chef Draghi handelt nicht wie ein klassischer Währungshüter, sondern wie ein Politiker: Statt um die Inflation kümmert er sich um die Euro-Rettung, wenn er den Banken insgesamt eine Billion Euro leiht. Doch die Geldschwemme der Europäischen Zentralbank könnte die nächste Finanzblase verursachen.
Exklusiv "Diesem Druck werden wir uns auf Dauer nicht widersetzen können": Bundeskanzlerin Angela Merkel ist nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" nun wohl doch bereit, im Kampf gegen die Schuldenkrise den Euro-Rettungsschirm auszuweiten. Bei einer Aufstockung der Hilfen würde Deutschland mit 280 Milliarden Euro haften.