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Archiv für Ressort Wirtschaft - Juni 2012
276 Meldungen aus dem Ressort Wirtschaft
Die Euro-Krise kann nur gelöst werden, wenn nationalstaatliche Interessen hintangestellt werden, glaubt Hypovereinsbank-Chef Theodor Weimer. Die Länder müssten Griechenland Zeit geben: Ein Austritt des Landes aus der Euro-Zone wäre fatal und teuer.
Zu harte Sparpolitik habe die Nazis in den 1930er Jahren an die Macht gebracht: Österreichs Notenbankchef Ewald Nowotny hat vor einer zu strikten Sparpolitik im Kampf gegen die Eurokrise gewarnt. Weil Nowotny im EZB-Rat sitzt, ist seine Kritik besonders brisant.
Der zerstrittene US-Kongress hat versagt, nur die Notenbank Fed kann die Wirtschaft noch ankurbeln. Weil die Konjunktur wieder schwächelt, setzt die Fed auf alte Rezepte und stützt die Wirtschaft mit 267 Milliarden Dollar. Gleichzeitig drängt Präsident Obama die Europäer weiter zur Lösung der Eurokrise: Amerika ist zu schwach, um sich selbst zu helfen.
Die US-Notenbank kämpft weiter gegen Arbeitslosigkeit und trübe Konjunkturaussichten. Die Fed verlängert deshalb einen Anleihen-Tausch, mit dem sie die Zinsen etwa für Unternehmenskredite oder Immobiliendarlehen weiter drücken will. Ihr schwerstes Geschütz haben die Notenbanker um Ben Bernanke aber noch nicht aufgefahren.
Die Spielregeln aller Assekuranzen könnten sich bald ändern. Die EU geht jetzt bei der Regulierung einen Schritt auf die Finanzkonzerne zu. Das könnte Konsequenzen für Millionen Versicherte haben.
Acht Monate hat er geschwiegen. Jetzt hat der frühere BayernLB-Vorstand Gribkowsky zugegeben, Schmiergeld von Formel-1-Baron Ecclestone angenommen zu haben. Er packt aus, wie das System Ecclestone funktioniert.
BMW ist der profitabelste Autokonzern der Welt, der Wolfsburger Konzern VW ist weltweit die Nummer eins beim Umsatz. Deutsche Hersteller lassen die internationale Konkurrenz hinter sich und verbuchen in den ersten drei Monaten des Jahres zweistellige Zuwachsraten. Das liegt auch an der Vorliebe gut betuchter Chinesen für Edel-Limousinen.
Sylke Schröder war Sekretärin bei einer Volksbank in Thüringen. Dann hatte sie eine Idee: Eine Bank zu gründen, die den gesamten Betrieb nach ethischen Kriterien ausrichtet. Mittlerweile hat sie als Chefin der Ethikbank die Mutterfirma überholt. Trotzdem geht manchen das Wachstum zu schnell.
In der Finanzkrise kamen auch öffentliche Banken ins Straucheln. Nun präsentiert das Finanzministerium in Nordrhein-Westfalen die Rechnung für das Debakel mit der WestLB: bis zu 18 Milliarden Euro.
François Hollande startet seine Reformen: Statt Geld an Aktionäre auszuschütten, sollen Unternehmen künftig mehr Steuern zahlen. Die Regierung will so die Investitionen ankurbeln.
Meinung Die Finanzmärkte geben Europa keine Atempause: Selbst 100 Milliarden Euro für Spaniens Banken und die eigentlich beruhigenden Wahlergebnisse in Griechenland sorgen derzeit nur stundenweise für Entspannung. Dennoch wird es nicht helfen, sich auf der Suche nach einer Lösung am Beispiel der USA zu orientieren.
Das Tochterunternehmen der Deutschen Bahn ist in der Hauptstadt nicht beliebt: Die Berliner S-Bahn war so marode, dass die Aufsicht zeitweise den Betrieb stoppen musste. Eine europaweite Ausschreibung der Ringbahn soll die Misere nun lösen. Ein erster Bewerber steht schon fest.
Wer beurteilt, soll auch haften. Mit strengen Vorschriften will die EU die Ratingagenturen in die Schranken weisen. Damit soll verhindert werden, dass immer wieder Unruhe in die Finanzmärkte gerät.
Sie haben Milliarden versenkt: Der Prozess gegen Ex-Vorstände der BayernLB wegen der Übernahme der Hypo Alpe Adria beginnt. Zwei von ihnen sollen mit insgesamt 25 Millionen Euro haften. Andere Kollegen hingegen kommen wohl davon.
Angesichts der desaströsen Erfahrungen der Finanzkrise wäre eine Reform dringend notwendig gewesen. Doch die britische Regierung scheitert an der Neuordnung des Bankensektors und kommt stattdessen der Finanzlobby in zwei entscheidenden Punkten entgegen.
Die neue Regierung steht noch gar nicht, aber eine erste Forderung an Brüssel gibt es offenbar schon: Griechenland will mehr Zeit bekommen, die harten Sparprogramme umzusetzen. Die mögliche Koalition plant bereits konkrete Vorschläge. Aus Brüssel kommen positive Signale. Die Bundesregierung ist in der Frage gespalten.
So lange in Frankreich Wahlkampf herrschte, schienen Präsident Hollande und Bundeskanzlerin Merkel aufeinander zuzurasen wie Züge - ein Zusammenstoß schien unvermeidlich. Doch nun bricht offenbar eine Zeit der Verständigung an: Hollande scheint zu erkennen, dass er Merkel braucht.
Im Prozess um die verlustreiche Übernahme der Hypo Alpe Adria schlagen die Richter eine gütliche Einigung vor. Ehemalige Manager der BayernLB könnten demnach mit bis zu 25 Millionen Euro für die damaligen Fehler haften.
"Sie werden immens unter Druck gesetzt": Die Gewerkschaften warnen vor einer neuen Form der Ausbeutung von Arbeitnehmern durch Werkverträge. DGB-Chef Sommer fordert im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" die Regierung zum Handeln auf - und bringt mehrere mögliche Maßnahmen ins Spiel.
Die Gewerkschaft Verdi hat das private Sicherheitspersonal an fünf Flughäfen zum Arbeitskampf aufgerufen. Vor allem beim Check-in und an den Sicherheitskontrollen kommt es zu Verspätungen.
Sieben Prozent, dann wird es kritisch: Die Renditen für spanische Anleihen mit zehnjähriger Laufzeit haben diesen Wert überschritten. Für das Land wird es schwer, sich günstig Geld zu leihen. Spaniens Finanzminister verlangt deshalb Unterstützung von der EZB. Die Entwicklung macht die Erleichterung über das Wahlergebnis in Griechenland wieder zunichte - und sorgt an den Finanzmärkten für Ernüchterung.
Die insolvente Drogeriemarktkette Schlecker hat die Rabatte drastisch erhöht - und zwar auf die gesamte Produktpalette. Die Aktion soll wenigstens noch etwas Geld in die Kassen spülen. Dennoch fällt für die Gläubiger wohl kaum etwas ab.
Spyros Gkelis gibt nicht viel auf das, was die griechischen Medien und Politiker sagen. Deswegen twittert der Biologiedozent in vier Sprachen über die Krise. Als Europäer hat er Angst um die Union ohne Grenzen.
Zehntausende haben in der italienischen Hauptstadt gegen die Sparmaßnahmen der Regierung demonstriert und von Ministerpräsident Monti mehr Wachstum und Arbeitsplätze gefordert. In Bologna gerieten Demonstranten und Polizei aneinander.
Kein Geld auf den Finanzmärkten, kein Interesse an Aktien: Der Börsengang von Evonik ist gescheitert. Zum jetzigen Zeitpunkt würden die Erlöse dem Chemieunternehmen nicht gerecht, heißt es. SPD und Gewerkschaften in NRW passt das ins Konzept.
Zu spät, zu wenig, zu uneffektiv: Die Politik hat es bislang nicht geschafft, Europa aus dem Schuldensumpf zu ziehen, nun wächst die Kritik insbesondere aus den USA. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" arbeitet Brüssel an einem neuen Modell für europäische Schuldscheine. Ob Deutschland diesmal einwilligt, wird mit Spannung erwartet.
Meinung Der Euro steckt in der Krise und Deutschland zahlt. Jede Linie die Bundeskanzlerin Merkel bei der Euro-Rettung gezogen hat, überschreitet sie später. Doch der Widerstand gegen die "Geldhahn-auf"-Politik wächst in der Bevölkerung. Die Kanzlerin sollte sich darüber nicht hinwegsetzen.
Wütende Opel-Mitarbeiter verlassen geschlossen eine Betriebsversammlung, der Vorstand ist brüskiert: Im Streit um die für 2016 geplante Schließung des Bochumer Opel-Werks prallen die Interessen aufeinander. Während der Konzern weiter Verluste macht, wollen die Mitarbeiter ihre Jobs behalten.
Exklusiv Der Energiekonzern RWE steigt zum zweiten Mal aus: Nach dem Abschied aus der deutschen Atomkraft verabschiedet er sich nun auch aus der internationalen Kernenergie. Der Konzern forciert einen deutlichen Strategiewechsel. Auch beim Rivalen Eon wachsen die Zweifel am alten Geschäft.
Michael Alivertis ist Arzt und engagiert sich ehrenamtlich. Eigentlich hilft sein Verein Asylbewerbern, doch nun kommen normale Bürger in die Praxis. Das griechische Gesundheitssystem braucht dringend Reformen, sagt er.
Nach der Wahl droht das Finanzchaos: Sparer in vielen südeuropäischen Staaten könnten aus Furcht vor einem Kollaps der Euro-Zone die Geldautomaten stürmen. Schon jetzt existieren Notpläne für den Fall, dass es nach dem Votum der Griechen zum Aufruhr kommt.
Nach der Katastrophe von Fukushima wurden alle 50 japanischen Atomkraftwerke heruntergefahren. Jetzt sollen zwei von ihnen wieder ans Netz gehen. Die Begründung: Der Strom wird knapp. Atomkraftgegner protestieren, die Opposition spricht von "schrecklichen Entscheidungen".
Neben Griechenland und Spanien nehmen die Finanzmärkte nun auch Italien ins Visier. Den Händlern fehlt das Reformtempo. Jetzt hat die Regierung Monti ein heiß erwartetes Programm auf den Weg gebracht.
Es dürfte kaum ein Ereignis in der Geschichte gegeben haben, das derart zuverlässig vorhergesagt wurde: Mit geradezu mathematischer Gewissheit stürzte Griechenland in ein Desaster. Doch die Politik wischte vor zwölf Jahren alle Bedenken beiseite, der damalige EZB-Chef fand es geradezu "lächerlich", anzunehmen, Griechenland könne den Euro in Gefahr bringen. Dabei hatten sogar Griechen gewarnt.
Null Motivation, völlig überfordert und untauglich: In der Pflege arbeiten Menschen, "die in einem Tierpark keine Anstellung finden würden", sagt der Sozialexperte Claus Fussek. Seiner Meinung nach könnten die arbeitslosen Schlecker-Mitarbeiter helfen, das lädierte Image der Altenpflege aufzubessern.
Beim Brandschutz durchgefallen, gegen den Lärm muss ordentlich nachgebessert werden: Die schlechten Nachrichten über den Hauptstadtflughafen reißen nicht ab. Ein neuer Chefplaner soll nun dafür sorgen, dass die Bauarbeiten pünktlich abgeschlossen werden - doch das Urteil von Experten ist vernichtend.
Entweder Euro oder Drachme, entweder weiter mit dem Spar- und Reformkurs - oder Athens Pleite. Bei den anstehenden Wahlen wird klar werden, ob Griechenland in der Euro-Zone bleibt oder nicht. Zwei Szenarien, was dann passieren könnte.
Die Talfahrt der Pkw-Verkäufe in der EU beschleunigt sich. Zu den größten Verlierern zählte erneut der angeschlagene Autobauer Opel. In Griechenland gingen die Neuzulassungen innerhalb eines Jahres um fast die Hälfte zurück.
Griechenland wählt am Sonntag ein neues Parlament - und entscheidet damit womöglich über die Zukunft der Euro-Zone. Sollte sich ein Austritt Griechenlands abzeichnen, drohen schwere Marktturbulenzen. Die G-20-Länder sind alarmiert, weltweit bereiten sich Notenbanken auf den Ernstfall vor.
Bilder Sie sind groß, beweglich, haben Kurven und belüften sich selbst: Eine Architektenjury aus Chicago bewertet weltweit ausgefallene und nachhaltige Wolkenkratzer. Nun hat sie die besten ausgezeichnet. Ein Überblick.
Tausende Schlecker-Beschäftigte suchen einen neuen Job. Helfen soll die Bundesagentur für Arbeit, schon jetzt hat die Behörde mehr als hundert Millionen Euro für die Pleite gezahlt. BA-Vorstand Becker gibt sich optimistisch: "Wir haben genügend Geld" und freie Stellen gebe es auch - besonders für Erzieherinnen.
Rezession und sinkende Immobilienpreise machen den Niederlanden zu schaffen. Das hat die Ratingagentur Moody's jetzt mit der Herabstufung von fünf wichtigen Kreditinstituten quittiert. Darunter ist auch die Rabobank, die nach Ansicht mancher Experten zu einem der weltweit sichersten Institute überhaupt zählt.
Die Deutschlehrerin Rania Athousaki muss auf Kreta Schülern erklären, warum sie die Sprache eines Landes lernen sollen, das sie gängelt. Die europäischen Medien, so findet sie, vermitteln ein falsches Bild der Griechen. Und für ihre Not interessiere sich im Ausland niemand.
Sie ließ Kind und Mann in Griechenland zurück, um in Deutschland Arbeit zu finden. Marialena Kassiari arbeitet nun in München und möchte bleiben. Sie hofft, dass ihre Familie bald nachkommt, in ein Land, das ihrer Tochter etwas bietet: Zukunft.
Früher handelte Markus Stolz mit griechischen Staatsanleihen, heute verkauft der Wahl-Athener griechischen Wein. Den exportiert er in die USA, denn die Griechen leisten sich nur noch Fusel.
Niklos Michos ging aus, um sein Glück zu suchen: 2004 verließ er München und machte sich in Athen als Ingenieur selbstständig. Dann brachen die Aufträge ein. Geht es jetzt wieder zurück nach Deutschland?
Er hat Tausende Menschen um ihre Ersparnisse gebracht und sich mit den Milliarden ein Luxusleben finanziert. Jetzt ist der US-Investor Allen Standford zu 110 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Bis zuletzt zeigte der Texaner keine Spur von Reue.
Vor der Griechenland-Wahl am Sonntag steigen die Kurse der Athener Börse rasant. Die Anleger spekulieren offenbar auf einen Sieg der Parteien, die sparen werden und damit auf den Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone.
Erst sagt das Management eine Standortsicherung bis 2016 zu, jetzt geht die Gewerkschaft ein Stück auf Opel zu: Die eigentlich schon vereinbarte Lohnerhöhung wird bis zum Herbst ausgesetzt. Die Verhandlungen über die Zukunft von Opel laufen weiter.
Meinung Die Zeit des Taktierens geht zu Ende. Europa steht vor der Wahl: zusammenstehen oder untergehen. Vielleicht brauchen die Eliten des Kontinents ihren eigenen Lehman-Schock, um die große Entscheidung zu wagen. Erst mit dem Zusammenbruch der US-Investmentbank begriff die amerikanische Politik 2008, wie tief der Abgrund und wie hoch die Kosten ihrer Untätigkeit gewesen wären.