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Archiv für Ressort Bildung - Februar 2013
50 Meldungen aus dem Ressort Bildung
Studiengebühren sind ein sozial gerechtes Erfolgsmodell. Nun hat die Politik das wichtige Geldgeschenk für die Hochschulen verspielt - aus Populismus und Kurzsichtigkeit. Warum moderate Beiträge sinnvoll waren und eigentlich auch künftig nötig wären.
Wüssten Sie auf Anhieb, was der Bundessicherheitsrat ist? So erging es vermutlich auch dem einen oder anderen Nachwuchsjournalisten. Der Allgemeinwissenstest der renommierten Henri-Nannen-Schule ist gefürchtet - hier können Sie sich kniffligen Fragen stellen.
Germanisten am Ganges: Bis zum Jahr 2017 sollen bis zu einer Million indische Kinder Deutsch in der Schule lernen. Manche träumen bereits vom Studium in Europa.
Als "Monster-Lehrerin" wurde Ursula Sarrazin bezeichnet. Damals, als sie mit ihrem Buch "Hexenjagd" harsche Kritik am Berliner Schulbetrieb übte. Mit dem umstrittenen Machwerk tritt die Ex-Lehrerin noch immer auf - doch heute ist der Schaum vorm Mund weg.
Das Sitzenbleiben gilt als so wenig zeitgemäß wie das dreigliedrige Schulsystem und die Tatzenstecken-Pädagogik. Doch was ist eigentlich so schlimm daran? Manche Jugendliche brauchen mehr Zeit zum Reifen. Ein Plädoyer für die verpönte Ehrenrunde.
Die Vergabe des Zwischenzeugnisses ist immer auch ein Zeitpunkt, um Bilanz zu ziehen und zu vergleichen. Wie sind die Durchschnittsnoten an bayerischen Schulen? Wieviele Schüler müssen eine Klasse wiederholen? Und wieviel Geld geben die Eltern im Schnitt für Nachhilfe aus? Eine interaktive Übersicht.
Über jeweils 5000 Dollar dürfen sich zwei amerikanische Studenten freuen. Für das Stipendium der US-Webseite CollegeHumor qualifizierten sie sich dadurch, dass sie so gar nichts Besonderes vorzuweisen haben.
Erfrischender Einstand: Souverän reagiert Johanna Wanka in ihrer ersten Pressekonferenz auf die Frage, wie es sei, als Merkels "Resterampe" tituliert zu werden. Und auch vor einer Überprüfung ihrer Doktorarbeit zeigt die neue Bundesbildungsministerin keine Angst.
Nur sieben Monate ist Johanna Wanka vorerst im Amt. Für diese Zeit hat sich die neue Bundesbildungsministerin viel vorgenommen. Die Länder dürfte der Tatendrang der Schavan-Nachfolgerin weniger freuen - Wanka will sie verstärkt zur Kasse bitten.
Wie begeistert man Studenten am besten für die Quantenmechanik? Ein amerikanischer Professor wählte jetzt eine ungewöhnliche Taktik: In seiner Vorlesung strippte Emlyn Hughes zu Musik - und Bildern von 9/11.
Kinder und Jugendliche beherrschen soziale Medien besser als die meisten Erwachsenen. Doch viele können die Tragweite ihrer Handlungen im Netz nicht abschätzen. Die Schweiz will Facebook & Co. deshalb zum festen Schulfach machen - auch gegen Bedenken von Lehrern.
Mit aller Härte greifen amerikanische Schulen gegen scharfe Waffen durch. Nun geraten auch harmlose Attrappen und deren minderjährige Besitzer ins Visier. Ein Zehnjähriger aus dem US-Bundesstaat Virginia muss demnächst vor Gericht erscheinen - weil er im Schulbus eine Spielzeugpistole hervorkramte.
Der Rektor der Uni Düsseldorf wehrt sich gegen Vorwürfe, seine Hochschule habe im Plagiatsfall Schavan nicht korrekt gearbeitet. In zwei offenen Briefen heißt es, die Anschuldigungen seien "aus der Luft gegriffen" und "ehrabschneidend".
Sie sind ungerecht, dünkelhaft, cholerisch, humorlos. Klar, unter den etwa 673.000 Lehrern in Deutschland sind manche, die man besser nicht auf Schüler losgelassen hätte. Aber es gibt auch die, denen man alles verdankt. Plädoyer für einen verkannten Beruf.
Victor studiert Medizin und hat schon an mehreren medizinischen Studien teilgenommen. Die Pläne der EU, Arzneimittelversuche am Menschen zu erleichtern, sieht er kritisch. Die meisten Probanden machen nämlich viel zu leichtgläubig bei Studien mit.
Volker Rieble, einer der führenden Plagiatsexperten des Landes, rät vor einer zentralen Prüfstelle für Promotionen ab. Diese greife in das "Selbstverwaltungsrecht der Universitäten" ein. Im SZ-Gespräch nimmt Rieble außerdem die Düsseldorfer Fakultät gegen Kritik in Schutz.
Uwe Hück hat sich durchgeboxt, im wahrsten Sinne des Wortes. Heute ist der einstige Sonderschüler Betriebsratschef bei Porsche - und seit neuestem auch Bildungsbotschafter. Das bringt dem 1,90-Meter-Mann schöne Schlagzeilen, die den jüngsten Trubel um ihn vielleicht vergessen lassen.
Meinung Dass die deutschen Kultusminister den Umgang mit Leistungsschwachen überdenken, ist löblich. Doch Schule darf nicht zum kuschelpädagogischen Refugium werden. Heranwachsende brauchen bisweilen einen Ansporn zum Lernen. Das Sitzenbleiben darf deshalb nicht im Schnellschuss-Verfahren abgeschafft werden.
Schlechte Noten werden am Ende des Jahres mit einem "Nicht versetzt" bestraft. Diese Konsequenz gilt noch immer in den meisten Bundesländern. Bildungssenator Ties Rabe hat das Sitzenbleiben in Hamburg abgeschafft. Im SZ-Gespräch erklärt der ausgebildete Lehrer, warum.
Aus für die Ehrenrunde: Rot-Grün in Niedersachsen will das Sitzenbleiben abschaffen, in anderen Ländern gibt es ähnliche Pläne. Andernorts regt sich jedoch empörter Widerstand - Bayerns Kultusminister spricht von "blankem Unsinn" und "pädagogischem Populismus".
Manche Kleinigkeiten können auch Tabus sein: ziemlich schlecht Englisch zu sprechen, zum Beispiel. Unser Autor ist erleichtert, seit er endlich dazu steht und merkt, dass er nicht der Einzige ist.
Der Schavan-Nachfolgerin bleibt bis zur Bundestagswahl im Herbst wenig Zeit, Reformen auf den Weg zu bringen. Dabei steht die Bundesbildungspolitik vor vielen Herausforderungen. Ein Überblick über Johanna Wankas To-do-Liste.
Meinung Die Bildungspolitik ist die große Bühne der Länder. 16 Provinztheater inszenieren hier Stücke - bis hin zum Klamauk. Doch dass Schulen und Hochschulen Ländersache sind, passt nicht mehr in die Zeit.
Weil sie freizügige Fotos bei Twitter postete, wurde eine US-Lehrerin suspendiert. Auch in Deutschland gibt es Pädagogen, die in sozialen Netzwerken allzu freigiebig mit privaten Inhalten umgehen.
Die Uni Düsseldorf hat die volle Verantwortung für eine mangelhafte Promotion auf das schwächste Glied abgewälzt, die Doktorandin Annette Schavan. Das ist fatal, denn dadurch geraten wissenschaftliche Arbeiten unter Generalverdacht. Doch ohne Vertrauen keine Kommunikation - und ohne Kommunikation keine Wissenschaft.
Jungen sind schlechter in der Schule als Mädchen. Das haben viele Studien bewiesen. Eine neue Untersuchung zeigt nun aber: Jungen erzielen nur dann schlechtere Leistungen, wenn sie vorher auf ihre vermeintlichen Defizite hingewiesen werden.
Hinter den Studenten Jan Scheddler und Timo Steppat liegen fünf anstrengende Monate. Sie saßen im Fakultätsrat der Uni Düsseldorf und haben über den Entzug des Doktortitels von Annette Schavan mitentschieden. Wie sie das Plagiatsverfahren erlebt haben.
Sie liest die Fabeln von Äsop und ist schlauer als Napoleon, Albert Einstein und Bill Clinton: Mit einem IQ von 162 wurde die drei Jahre alte Alice Amos aus Großbritannien in die Hochbegabten-Vereinigung Mensa aufgenommen. Nebenbei betätigt sich das Wunderkind bereits als Lehrerin.
Die Geschichte des Plagiats ist nicht nur eine Geschichte von Lug und Trug, sondern auch eine der Verleumdung. Kühne Plagiatoren inszenieren sich deswegen gern als Opfer einer Intrige - vielleicht glaubt man ihnen ja. Gelegentlich ist tatsächlich nicht leicht zu entwirren, wer ein Schurke ist und wer ein Held.
Meinung Bis heute hat sich der Glaube an den besonderen Status der Universitäten gehalten. Als Horte der Erkenntnis, die gewöhnlichen Menschen verschlossen bleiben. Die Hochschulen stellen aber auch Massenbetriebe dar - und das fordert seinen Tribut.
Er habe sie durch seine "fachliche Betreuung wesentlich gefördert", schreibt Annette Schavan in ihrer Dissertation über Gerhard Wehle. Doch der Einfluss ihres Doktorvaters ist in der Arbeit kaum zu erkennen. Wer Schavans Förderer ist - und warum er für die Pädagogik nur eine marginale Bedeutung hat.
Die jüngsten Skandale des akademischen Betriebs künden von einer Gefahr: Durch die Dominanz des juristischen Diskurses geraten wissenschaftliche Selbstverständlichkeiten in den Hintergrund. Dabei ist die Wissenschaft selber der einzig sinnvolle Gerichtshof der Wissenschaft.
Schon mal von der Plagiatsaffäre Joe Biden gehört? Oder dem Prüfungsskandal um Ted Kennedy? Beide US-Politiker wurden als wissenschaftliche Betrüger entlarvt - und haben es dennoch in hohe Staatsämter geschafft. Warum die Amerikaner mit wissenschaftlichem Fehlverhalten anders umgehen als die Deutschen.
Die Uni Düsseldorf macht für eine missglückte Doktorarbeit allein deren Autorin verantwortlich. Doch damit lenkt die Hochschule von ihrer eigenen Nachlässigkeit ab. Der Entzug des Doktortitels von Annette Schavan ist zugleich eine vernichtende Selbstkritik - leider im Verborgenen.
Der Ausbildungsmarkt für Jugendliche spaltet die Meinungen. Ein Bündnis aus Politik und Wirtschaft verweist auf die eigenen Erfolge: Junge Leute finden leichter eine Lehrstelle. Allerdings wird bei der Statistik getrickst, der DGB spricht gar von Verschleierung.
Ihre Website ist unverändert, Annette Schavan firmiert weiter als "Prof. Dr.", trotz der Aberkennung des Titels durch die Uni Düsseldorf. Warum das erlaubt ist, was aus ihrer Honorarprofessur in Berlin wird und weshalb Wissenschaftler ihrer Klage wenig Chancen einräumen - wichtige Fragen und Antworten.
Eine Bildungsministerin, der die Doktorwürde aberkannt wurde, ist für die Wissenschaft nicht gut, sagt Bernhard Kempen, Präsident des Deutschen Hochschulverbandes. Studentenvertretungen fordern Schavan gar offen zum Rücktritt auf. Doch es gibt auch andere Stimmen in der Wissenschaft.
"Systematisch und vorsätzlich": Die Uni Düsseldorf wirft Schavan vor, in ihrer Dissertation plagiiert zu haben. Die Bildungsministerin will dagegen klagen. Andernfalls könnte es sie nicht nur ihren Doktortitel kosten - sondern auch ihr Amt.
Weitreichende Entscheidung der Universität Düsseldorf: Nach stundenlangen Beratungen hat der Rat der Philosophischen Fakultät der Bundesbildungsministerin Annette Schavan den Doktorgrad aberkannt. Die CDU-Politikerin meldete sich umgehend über ihre Anwälte zu Wort.
Bundesbildungsministerin Annette Schavan will gegen den Entzug des Doktortitels durch die Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität gerichtlich vorgehen. Ihr Vorwurf: Die Entscheidung soll in einem fehlerhaften Verfahren zustande gekommen sein.
Heute könnte die Entscheidung fallen, ob Annette Schavan sich weiter Doktor nennen darf - oder nicht. Von der Entscheidung des Fakultätsrats hängt wohl auch die politische Zukunft der Bildungsministerin ab. Wie es für Schavan weitergehen könnte: drei Szenarien.
Mehr als 30 Jahre nach Abfassung ihrer Doktorarbeit ist Annette Schavan mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert. Eine Chronologie der Ereignisse.
Meistens liegt Tammy nur da, hört zu - oder tut zumindest so, als ob. Hunde helfen Kindern, besser zu lesen. Ein bundesweites Projekt erprobt die Unterstützung durch tierische Zuhörer. Ein Besuch an einer Münchner Schule.
Sitzenbleiben ist pädagogisch zweifelhaft und kostet den Staat jedes Jahr Millionen. Soweit das Ergebnis einer Bildungsstudie. Nun will Rot-Grün in Niedersachsen Konsequenzen ziehen und die Ehrenrunden abschaffen. Kritiker warnen.
"Es ist 8.30 Uhr. Wir vermissen Dich": Schulschwänzen ist in Berlin ein Dauerthema. Jetzt sollen SMS oder E-Mails notorische Fernbleiber an ihre Anwesenheitspflicht erinnern. Doch das Projekt stößt auf Bedenken.
Schlafsack-Flashmob statt positivem Feedback: Fast jede deutsche Uni ist mittlerweile auf Facebook aktiv. Die meisten Hochschulen scheuen jedoch den direkten Austausch mit ihren Nutzern. Mit unberechenbaren Folgen fürs eigene Image.
Normalerweise erwischt es 17 Studenten pro Jahr, nun hat die US-Eliteuniversität Harvard gleich 60 Studenten auf einen Schlag wegen akademischer Untreue verwiesen. Sie sollen bei einer Prüfung voneinander abgeschrieben haben. Die Universität nennt den Betrug "beispiellos".
Wusste Annette Schavan es nicht besser? In der Plagiatsaffäre führen Unterstützer der Bildungsministerin immer wieder an, vor 30 Jahren hätten andere Zitierregeln gegolten als heute. Ein Heftchen, das der SZ vorliegt, belegt nun: Schavan verstieß in ihrer Doktorarbeit gegen gängige Zitation.
Er kann alle Länder der Welt nennen und bis 200 zählen: Die Hochbegabten-Vereinigung Mensa in Großbritannien hat ein neues Mitglied - den erst dreijährigen Sherwyn. Das jüngste, jemals aufgenommene Mitglied des Klubs ist er aber nicht.
Die erzkonservative katholische Gruppierung selbst bezeichnet sich als "Seelsorgeeinrichtung". Kritiker werfen Opus Dei vor, sektenähnlich zu agieren. Nun hat ein Leipziger Gericht den Weg frei gemacht für ein Jungengymnasium, an dem Opus-Dei-Priester unterrichten sollen.