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Archiv für Ressort Kultur - 2012
1798 Meldungen aus dem Ressort Kultur
Jazz gehört zu unserem kulturellen Erbe, doch genießt er kaum gesellschaftliche Subventionen. Seine besten deutschen Vertreter agieren auf Augenhöhe mit der Weltspitze - und doch fehlt dem "System Jazz" das Geld. In Skandinavien findet man ein Vorbild, wie man diesen Missstand beheben kann.
Video Julian Barnes ist für seine Romane mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem renommierten Booker Prize. Sein neuestes Werk heißt "Vom Ende einer Geschichte". SZ-Redakteur Johan Schloemann rezensiert.
Die Vorbereitungen für die Berlinale 2012 laufen auf Hochtouren. Ab Donnerstag wird die deutsche Bundeshauptstadt für anderthalb Wochen zum Mekka für promigeile Autogrammjäger und filmverrückte Eskapisten. Aber auch die müssen sich erst mal zurechtfinden. Damit das leichter fällt: Unser ABC zum Festival.
Korruption, Dreck, Armut: Charles Dickens hat wie kein anderer die Londoner Milieus geschildert. Sein einzigartiges Talent lag weder im Romaneschreiben noch im Journalismus, sondern in der brillanten Kombination von beidem. Damit wurde er vom amüsierten Beobachter zur moralischen Institution.
Von der Leinwand ins Museum: Die jährliche Retrospektive des Berlinale-Programms wird fortan auch als Ausstellung im New Yorker Museum of Modern Art zu sehen sein. Unterdessen werden für das Berliner Festival immer mehr Filme und Stargäste bekannt.
Bilder Wenn es in der Fotografie um Kunst geht, sind oft immer noch Schwarz-Weiß-Aufnahmen angesagt. Saul Leiter war er einer der ersten, der mit der Farbfotografie künstlerische Akzente setzen wollte. Dafür wurde er anfangs von seinen Kollegen verachtet, doch heute gilt der New Yorker als Pionier der Farbfotografie. Die Hamburger Deichtorhallen widmen ihm nun eine große Retrospektive.
Das Guggenheim in Berlin ist eine der führenden Adressen für zeitgenössische Kunst und zieht Tausende Besucher an. Nun schließt das Museum Ende des Jahres seine Pforten, teilten Deutsche Bank und die Guggenheim-Stiftung mit. Die genauen Gründe erläuterten sie jedoch nicht.
Er gilt als Mitbegründer der "Nouvelle Vague" und wirkte an mehr als 30 Filmen mit: Der französische Regisseur, Autor, Schauspieler und Oscargewinner François Truffaut wäre an diesem Montag 80 Jahre alt geworden. Der Ruhm war ihm nicht in die Wiege gelegt worden.
Mario Adorf hat der Berliner Akademie der Künste sein Privatarchiv überlassen. Es zeigt, wie er in seinen Rollen vom kleinen Banditen zum gewichtigen Patriarchen wurde. Doch Adorf kann nicht nur den Schauspieler geben - die Ausstellung würdigt ihn auch als Foto-Künstler und Autor.
Bilder Da hat sich eine Beschwerde ja mal so richtig bezahlt gemacht! Viel Spaß mit unseren neuen Comics!
Der Traum von besseren, einfacheren Zeiten: In der Neuverfilmung von John Le Carrés Spionage-Thriller "Dame König As Spion" nimmt uns Regisseur Tomas Alfredson mit zurück in die Siebziger. Die Welt, die wir dort sehen, ist nicht weniger brutal oder fairer als die, in der wir leben. Doch die Agenten kämpfen gegen lösbare Probleme - und müssen sich lediglich zwischen zwei Fronten entscheiden.
Deutschland schließt gerade Bekanntschaft mit russischen Hochausläufern, doch vor Ort fühlt sich die sibirische Kälte noch mal ganz anders an. Wie, das spürte Werner Beck am eigenen Leib, als er ein Jahr am Baikalsee verbrachte. Seine Erfahrungen hielt der Abenteurer in einem Reisetagebuch fest. Darin geht es um Bären, Hunger und Durst sowie Grenzerfahrungen für Leib und Seele.
Wie so oft im Leben werden einem Dinge versprochen, die sich dann am Ende ganz anders entwickeln. So verhält es sich auch im Ruhewagen in Zügen - einer britischen Einrichtung, die der Entspannung dienen soll. Wenn es nur keine Handys gäbe.
Die meisten hielten es für einen schlechten Scherz, als Christoph Schlingensief 2008 verkündete, er wolle ein Opernhaus in Afrika bauen. Noch dazu in Burkina Faso, dem ärmsten Land des Kontinents. Mittlerweile ist bereits ein Drittel des Projekt fertig gestellt. Aino Laberenz, die Witwe des verstorbenen Künstlers, berichtete in Hamburg von den Fortschritten des Projekts "Operndorf Afrika".
Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga und Ronja Räubertochter: Ihre Figuren gehören zur Kindheit wie Pausenbrot und Versteckspiel. 140 Millionen Leser haben Astrid Lindgrens Kinderbücher im Schrank. Dabei schonte die schwedische Autorin die Kleinen nie vor Tod und Schmerzen. Weil auch die Schriftstellerin selbst wusste, was Unglück ist. Eine Erinnerung zum zehnten Todestag.
Video Er ist derzeit einer der gefragtesten jungen Dirigenten in der internationalen Musikszene: Andris Nelsons. Am kommenden Wochenende wird er zum ersten Mal die Münchner Philharmoniker dirigieren. Zukunftsmusik?
Bilder Ein bißchen mehr Taktgefühl wäre da wohl angebracht! Viel Spaß mit unserem neuen Comic!
Nicht zu vereinnahmen: Wisława Szymborska publizierte in der Zeit des Sozialismus in Untergrundzeitschriften, aber auch der erstarkende Nationalismus im Polen der neunziger Jahre fand in ihr eine distanzierte Betrachterin. Als Erforscherin des Augenblicks machte sie in ihren Gedichten die Vergänglichkeit und die kleinsten Zeiteinheiten zu Hauptfiguren. Nun ist die polnische Literaturnobelpreisträgerin gestorben.
Die Dame mit dem berühmtesten Lächeln der Kunstwelt hat eine Zwillingsschwester: Seit Jahren hängt eine Kopie der "Mona Lisa" im Prado in Madrid. Doch erst jetzt haben Experten den wahren Wert des Gemäldes festgestellt - das vermeintliche Plagiat entstand wohl zeitgleich mit dem Original in der Werkstatt von da Vinci.
Bilder Je älter Brad Pitt wird, desto ernstere Themen geht er an: Jetzt kommt er mit "Moneyball" in die Kinos, einem Film, in dem es um eine gewichtige Angelegenheit geht - den Pioniergeist im Kapitalismus. Erst im vergangenen Sommer stellte er sich in "The Tree of Life" den richtig großen Fragen der Menschheit. Der Sonnyboy will uns was sagen. Die Bilder
Bilder Zeigen Sie der Welt doch Ihr schönstes Lächeln! Es wird sich lohnen! Viel Spaß mit unserem neuen Comic!
Ein Drittel der Einwohner an der Armutsgrenze, jede zehnte Familie mit nur einem Elternteil, Drogenhandel: Marseille ist die ärmste unter Frankreichs Regionalmetropolen und kämpft um ihr Image. Ist sie gewappnet für den Titel der künftigen europäischen Kulturhauptstadt?
Benjamin von Stuckrad-Barre hat gemeinsam mit Regisseur Dietl das Drehbuch für die Polit-Farce "Zettl" geschrieben. Der Autor über die Arbeit mit seinem Idol - und warum er auch Kai Pflaume vergöttert.
Kein Tempo, keine Pointen, witzlos: Helmut Dietl hat mit seinem lange erwarteten Film "Zettl" einen Schmarrn fabriziert, der grotesker kaum sein könnte. Dem Ur-Münchner Dietl muss es vor Berlin so gegraust haben, dass er der Stadt und seinen Finanziers sein Missvergnügen nur mehr vor die Füße knallen wollte. Da kann ein Staraufgebot mit Bully Herbig und Götz George auch nichts mehr retten.
Wie braun ist Deutschland - und wo stecken die Rechtsextremen? Westdeutsche schieben das Problem gerne nach Ostdeutschland, dort wehrt man sich gegen die Klischees in der Berichterstattung. Dabei hinkt die Debatte den Verhältnissen seit Jahrzehnten hinterher und geht daran vorbei, dass Polizei, Verfassungsschutz und Justiz den Rechtsradikalismus selbst befördert haben.
Video George Smiley statt James Bond: Gary Oldman gibt in "Dame, König, As, Spion" den Anti-Agenten-Held während des Kalten Krieges. Die Kinorezension im Video.
Alice Schwarzer ist empört. Die rot-grüne NRW-Regierung will die Förderungen für ihr feministisches Archiv in Köln drastisch kürzen. Das würde das Ende für die gemeinnützige Stiftung bedeuten. Nun geht die "Emma"-Herausgeberin an die Öffentlichkeit, um das Schlimmste zu verhindern.
Video Julia Fischer ist eine begnadete Geigerin - mit Brillianz und Souveränität begeistert sie ihre Zuhörer. Ab Ende Januar ist die Münchnerin auf Tournee - ein Anlass für Harald Eggebrecht, das junge Talent vorzustellen.
Gibt es die Menschenrechte, weil wir uns für verletzlich oder weil wir uns für unverletzlich halten? Der Freiburger Soziologe Hans Joas versucht sich in seinem Buch "Die Sakralität der Person" an einer Antwort.
Der amerikanische Zeichner und Schöpfer von "Maus", Art Spiegelman, verleiht dem Comicfestival von Angoulême neue Impulse und wendet sich als Präsident ganz gegen die frankobelgische Tradition. Ein Glücksfall für das Festival.
Video Franziska Augstein rezensiert "Afghanistan - so werden die "neuen Kriege" gemacht" von Wolfgang Gehrcke, Christel Buchinger, Jutta von Freyberg und Sabine Kebir.
Video 2012 - ein besonderes Jahr für die deutsche Musikgeschichte: Sieben bedeutende Dirigenten wurden vor genau 100 Jahren geboren. Unter Ihnen Günter Wand und Erich Leinsdorf. SZ-Redakteur Harald Eggebrecht stellt die großen Männer der Musik vor.
Geld, Autos und Häuser gegen Essen und Trinken: Im Film "Hotel Ruanda" wird ein Geschäftsmann als Held und Menschenretter gefeiert, weil er 1268 Menschen in seinem Hotel Zuflucht gewährt. Doch nun mehren sich Stimmen, die ihn für alles andere als einen Held halten. Paul Rusesabagina soll am Völkermord in Ruanda vor allem gut verdient haben.
Camilla Williams ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Die Amerikanerin war die erste schwarze Opernsängerin, die an einem der großen US-Opernhäuser auftrat. Ein weiterer berühmter Auftritt hatte die engagierte Bürgerrechtlerin 1963 - unmittelbar vor der berühmten "I have a dream"-Rede von Martin Luther King.
Lizzy Grant alias Lana Del Rey beherrscht derzeit das Pop-Geschäft. Ihre Songs sind überall, rühren, beflügeln und breiten sich immer weiter aus. Wir haben mit der jungen Frau aus New York über ihren Blitzaufstieg gesprochen und sie außerdem über Amerika, Liebe und das Internet ausgefragt.
Bilder Vanessa Redgrave stand schon mit Filmgrößen wie Orson Welles, Lauren Bacall und Donald Sutherland vor der Kamera und gehört zu den ganz Großen der Kinogeschichte. Dennoch ist die Britin bescheiden geblieben - und widmet sich auch politischen und sozialen Aufgaben. In Bildern.
Ein Mann will sterben. So mutet zumindest der Anfang des Thrillers "Ein riskanter Plan" an. In Wirklichkeit handelt es sich nur um ein Ablenkungsmanöver - leider auch vom eindrucksvollen Ensemble hinter Hauptdarsteller Sam Worthington.
Internet-Streaming auf dem Vormarsch: Für die unabhängige Film-Distribution in den USA spielen die Verkäufe von Rechten an Onlineplattformen eine immer wichtigere Rolle. Nicht gerade zur Freude der Filmemacher. Was bedeutet es für das Kino, wenn bald jeder Kinofilm auch iPad-tauglich sein muss?
Bilder Fühlen Sie sich wie zuhause! Oder lieber doch nicht? Viel Spaß mit unseren neuen Comics!
Die Preise des Sundance Filmfestivals gingen dieses Jahr unter anderem an eine Dokumentation über Drogenkonsum in den USA und eine Untersuchung über Israels Rechtssystem in den besetzten Palästinensergebieten. Der große Gewinner ist eine mystische Fabel über ein kleines Mädchen.
Kein Scherz: Nach jahrzehntelanger Trennung kommen Monty Python wieder für einen Film zusammen. Entstehen soll eine "Science-Fiction-Farce", bei der es um die Rettung der Welt geht, oder so ähnlich. Die Ankündigung sorgt weltweit für Begeisterung.
Als mit Sebastian Sebi Hackert vollkommen unerwartet ein Bandmitglied verstarb, war die Zukunft von Deichkind ungewiss. Nun liegt die neue Platte vor.
Wer sich den teuren "Hairdresser" sparen will, versucht in London sein Glück beim günstigeren "Barber". Den verlassen Kunden zwar eher mit abenteuerlichen Frisuren, dafür haben aber diejenigen, die sie einem verpassen, ihren ganz eigenen Charme: In ihren eigentlichen Metiers sind sie unfehlbar.
Wenn Weltanschauung zum Alleinstellungsmerkmal wird: Seit 250 Jahren versuchen Unternehmen sich von der Konkurrenz durch Markenbildung abzuheben. Mit dem Aufkommen der sozialen Netzwerke und ihrer Kultur des Teilens müssen Marken nun plötzlich Moral und Sinn produzieren. Menschliches Glück wird zum Produkt einer besseren Welt.
Abstrakte Malerei ist nichts als Farbgepansche? Kann jedes Kind? Nicht jedes - sie schon: Aelita Andre, eine fünf Jahre alte Australierin, hat im vergangenen Jahr Bilder für 200.000 Euro verkauft. Eine unglaubliche Kunstgeschichte.
Video Ryan Gosling überzeugt in "Drive" als unerschrockener Stuntfahrer, der sich nebenbei noch etwas Geld bei der Mafia verdient: Ein rasanter Film, der durchaus ein paar Verfolgungsszenen mehr vertragen hätte - seinen Hauptdarsteller aber endgültig zum neuen "King of Cool" Hollywoods macht.
Lana Del Rey gilt zur Zeit als das größte Versprechen der Popmusik. Nun erscheint ihr Debütalbum. Es ist Musik, die vollständig auf der Höhe der Zeit ist. Doch es ist auch eine erzkonservative Männerphantasie, der ziemlich schnell die Luft ausgeht. Wir hören: die Banalität des Dösens.
Der Londoner Musiker Professor Green schreibt keine politischen Lieder und wird oft mit dem US-Rapper Eminem vergleichen. Im Interview erzählt der Star der jungen Hiphop-Szene, wie er die Ausschreitungen von Londoner Jugendlichen erlebt hat und wie er mit seiner Herkunft aus dem Eastend umgeht.
Der Arabische Frühling ist eines der großen Themen auf der Berlinale. In der vielbeachteten Reihe "Berlinale Special" werden die Veränderungen in der Region ein Schwerpunktthema sein. Neben arabischen Künstlern diskutiert auch der spanische Schauspielstar Javier Bardem über die Umwälzungen in Nordafrika und im Mittleren Osten.
"The Artist" ist ein hinreißender französischer Trip in die amerikanische Kinofrühgeschichte. In eine Zeit, in der sich der Ton seinen Weg in den Film bahnte - und das Genre Stummfilm aussterben ließ. Der großartige Jean Dujardin als tonfilmresistenter Schauspieler hätte den Oscar als bester Hauptdarsteller verdient.