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Archiv für Ressort Wirtschaft - 2012
3097 Meldungen aus dem Ressort Wirtschaft
Der britische Premier David Cameron war zuletzt etwas außen vor: Kanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Sarkozy diskutierten munter ohne ihn über die Einführung einer Finanztransaktionssteuer. Nun kontert Cameron - und bezeichnet die Pläne seiner Kollegen als "Wahnsinn".
Notfall in Athen: Die Troika der Geldgeber ist unzufrieden. In ihren ersten Inspektionen haben EU, IWF und EZB festgestellt, dass die versprochenen Reformen noch nicht umgesetzt sind. EU-Kommissar Rehn verkündet, dass weitere Milliarden her müssen. Und ein Top-Banker bevorzugt sogar die Pleite des Landes.
Nach der Drogeriemarktkette Schlecker ist jetzt auch das Tochterunternehmen Ihr Platz insolvent. Schlecker hatte das Traditionsunternehmen 2007 übernommen. Davor war Ihr Platz bereits ein Mal zahlungsunfähig - und hatte eine erfolgreiche Sanierung hinter sich.
Personalentscheidungen bei EADS sind hochpolitisch. Jetzt ist der Führungsstreit entschieden: Thomas Enders wird Chef und setzt auch gleich seine Personalvorstellungen durch. Sein Stil dürfte jedoch dem neuen Airbus-Chef Fabrice Brégier gegen den Strich gehen.
Der Verzicht privater Gläubiger wird nicht reichen: EU-Kommissar Olli Rehn hält weitere staatliche Hilfen für Griechenland für unausweichlich. "Wir bereiten ein Paket vor, das den Weg für eine nachhaltige Lösung freimacht", sagte Rehn. An den Finanzmärkten herrscht Alarmstimmung: Die Renditen für griechische und portugiesische Staatsanleihen schnellten auf Rekordniveau.
Europas Schuldenkrise ist längst eine Bankenkrise. Deshalb holt Deutschland den Bankenrettungsfonds wieder hervor. Doch die Finanzinstitute werden auf europäischer Ebene gerettet - ohne Transparenz. Was die Regierungschefs der EU und die Europäische Zentralbank im Moment machen, dient vor allem den Interessen der Bankaktionäre.
Gehaltskürzungen bei Kundenprotesten: Die Managementgehälter bei der Deutschen Bahn sollen künftig zu einem Teil an die Kundenzufriedenheit gekoppelt werden. Außerdem sollen alle Führungskräfte einmal jährlich einen "Service-Tag" einlegen.
Das Jahr beginnt gut aus Sicht der Verbraucher. Der Schuldenkrise in einigen EU-Ländern zum Trotz sehen sie die deutsche Wirtschaft in guter Verfassung - und hoffen darauf, selbst stärker von der guten Entwicklung profitieren zu können.
Die US-Notenbank sperrt ihre wichtigste Waffe in den Schrank: Die Zinsen sollen bis Ende 2014 nicht mehr angehoben werden, deutet die Fed an. Es ist Anstiftung zur Sorglosigkeit: Banken und Anleger wissen, dass das Geld auf lange Zeit billig bleiben wird.
Amerikanische Anwälte kämpfen in einer Sammelklage für die Opfer des havarierten Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia". Die geforderten Summen steigen rasant - ein Angebot der Reederei hingegen sorgt für Empörung.
Eisblöcke zersägen, Kapitalismus zerschlagen: Junge Schweizer verkünden vor den Toren des Davoser Weltwirtschaftsforums: "Ich schlafe lieber im Iglu als mit CEOs". Sie demonstrieren gegen das System, doch dessen Vertreter lassen sich nicht blicken.
Seit der Havarie des Atomkraftwerks in Fukushima war es immer wieder im Gespräch, nun ist es offenbar soweit: Kraftwerk-Betreiber Tepco steht kurz vor der Verstaatlichung.
Neue Aufgabe für Mr. Euro: Der ehemalige Vorsitzende der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, wechselt einem Zeitungsbericht zufolge zum Luftfahrtkonzern EADS.
Früher waren Krisen lustig nach Tequila benannt und beschränkten sich auf Entwicklungsländer. Heute kommt auch der reiche Westen dem Schuldenproblem nicht bei. Deshalb sitzen mittlerweile auch Kapitalismuskritiker auf den Podien des Weltwirtschaftsforums im Schweizer Davos - zumindest die hochmögenden Professoren unter ihnen.
Als die Bundespost privatisiert wurde, half der Staat kräftig mit beim Start in die neue Ära. Zu kräftig, sagt die EU-Kommission. Der Staat übernahm Pensionen für ehemalige Beamte - jetzt soll er bis zu einer Milliarde Euro zurückbekommen. Die Post will nun gegen die Entscheidung klagen.
Eine kleine Raiffeisenkasse in Baden-Württemberg macht vor, wie das Geschäft mit dem Geld ganz unaufgeregt ablaufen kann. Die Kunden lieben die Dorfbank und melden sich aus allen Teilen Deutschlands. Aber das Institut in Gammesfeld lehnt sie ab: Es will gar nicht wachsen.
Die Erfolgsgeschichte von Apple geht auch nach dem Tod von Steve Jobs weiter: Der Konzern kann den Gewinn im abgelaufenen Quartal im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln - auf mehr als 13 Milliarden Dollar. Vor allem das iPhone und das iPad spülen Milliarden in die Kassen.
Banken und Versicherer verhandeln mit Griechenland: Sie sollen mindestens auf die Hälfte ihrer Forderungen an das klamme Land verzichten. Doch während sie mit der Regierung um den Zinssatz feilschen, kommt der größte Gläubiger des Landes ungeschoren davon: die Europäische Zentralbank. Jetzt macht der Internationale Währungsfonds den Notenbankern Druck. Auch sie sollen Milliarden abschreiben.
Video Sorge vor der Zukunft? Nicht bei Deutschlands Familienunternehmen. Verbandschef Lutz Goebel verbreitet überraschend viel Optimismus und stellt sich damit gegen die Prognosen der Wissenschaftler. Allerdings müsse der Euro mitspielen.
Großrazzia bei Kaufland und Netto: Die Einzelhandelsketten sollen rechtswidrige Werkverträge für Lagerarbeiter und Staplerfahrer geschlossen und diese Angestellten weit unter Tarif bezahlt haben. Teilweise erhielten die Leiharbeiter demnach 30 Prozent weniger, als eigentlich vorgesehen. Außerdem wird den Unternehmen vorgeworfen, Sozialabgaben hinterzogen zu haben.
Die Gewerkschaften konnten sich durchsetzen: Der Energiekonzern Eon besiegelt zwar den Abbau von 11.000 Jobs weltweit. Auf betriebsbedingte Kündigungen in Deutschland will das Unternehmen jedoch verzichten. Allerdings ist die Schließung einzelner deutscher Standorte wie München noch nicht vom Tisch.
Das schlimme Erdbeben und der anschließende Tsunami im März 2011 haben Japan die erste negative Handelsbilanz seit 1980 eingebracht. Doch auch der starke Yen belastete den Export japanischer Waren.
Vor allem Griechenlands konservative Partei trotzt der EU, die dem Land eisernes Sparen diktiert. Der Chef der griechischen Konservativen fordert gar Steuersenkungen. Der Euro-Gruppe wird es nun langsam zu bunt und sie fordert von den griechischen Politikern ein Einlenken - sonst werde es keine Hilfen mehr geben.
Das Bitterfelder Solarunternehmen Q-Cells hat fast keine finanziellen Reserven mehr und braucht dringend Geld. Den Aktionären drohen herbe Verluste. Und ausgerechnet jetzt will die Bundesregierung auch noch die Solarförderung kürzen - stärker als bisher geplant.
Die Schattenwirtschaft kränkelt - auch wenn mit 344 Milliarden unversteuerten Euro immer noch jeder siebte am Staat vorbeigeschleust wird. Verglichen mit den europäischen Nachbarn liegt Deutschland damit im Mittelfeld - und weit entfernt vom enteilten Spitzenreiter.
500 Milliarden Euro für die Krisenstaaten: Die EU hat in der Nacht den permanenten Rettungsschirm ESM beschlossen. Doch reicht die halbe Billion? Wie viel muss Deutschland nach Brüssel überweisen? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
"Wir spüren eine milde Rezession in Europa", sagt Siemens-Chef Löscher. Nach dem angenehmen Boomjahr 2011 werden die kommenden Monate für den Industriekonzern deutlich ungemütlicher. Das ist den jüngsten Geschäftszahlen bereits anzumerken. Bei deren Vorstellung liefert der Finanzvorstand auch gleich die passende Interpretation: mit seinem Handy-Klingelton.
Meinung Wenn es Kanzlerin Merkel mit der Unterstützung der Reformen in Italien und Spanien ernst ist, dann sollte sie ihren Widerstand gegen einen größeren Euro-Rettungsschirm aufgeben. Eine Ausweitung wäre das Signal an die Welt und die Märkte, dass Europa zur Lösung der Krise fest entschlossen ist.
Christine Lagarde können die Brandschutzmauern nicht hoch genug sein: Die Chefin des Internationalen Währungsfonds will den Euro-Rettungsschirm massiv aufstocken lassen. Das hieße auch: mehr Milliarden von Deutschland. Kanzlerin Merkel war bisher dagegen - doch sie scheint von ihrem strikten Nein abzurücken.
Kein Vertrauen in die Durchsetzungsfähigkeit Griechenlands: Die Euro-Länder mischen sich in die Verhandlungen der griechischen Regierung mit privaten Gläubigern ein. Der Chef der Euro-Gruppe Juncker hat klare Vorstellungen, wie viel Zinsen Banken und Versicherungen nach einem Schuldenschnitt noch bekommen sollen - deutlich weniger, als diese fordern.
Griechenland soll weitere 130 Milliarden Euro bekommen - aber erst, wenn Athen zuvor selbst einen wesentlichen Beitrag zur Gesundung leistet. Das klappt trotz allen guten Willens nicht - die Lage scheint ausweglos.
Das Drogerieimperium von Anton Schlecker ist nun einer der spektakulärsten Sanierungsfälle Deutschlands. Doch unter Insolvenzexperten gibt es Zweifel, ob der Konzern überhaupt sanierungsfähig ist. Ein Ulmer Jurist soll es jetzt richten.
Die Handys außer Mode, der Aktienkurs im Keller: Blackberry-Hersteller Research in Motion beugt sich seinen wütenden Aktionären und tauscht die Unternehmensspitze aus. Thorsten Heins war früher bei Siemens und soll nun RIM retten. Im Gegensatz zu seinen umstrittenen Vorgängern wird er sich nicht mehr selbst kontrollieren.
Auf vielen Nahrungsmitteln prangen Siegel, die mit der regionalen Herkunft werben - auch wenn das Produkt gar nicht aus dem Umland stammt. Die Politik bemüht sich aktuell um Durchblick im Lebensmitteldschungel und erarbeitet Leitlinien für die regionale Kennzeichnung.
Die Verhandlungen der Gläubiger mit Griechenland stecken fest. Nun gibt es auch noch weitere Berichte über Buchungstricks. Die griechischen Bürger interessieren sich aber vor allem für die Namen der Steuerhinterzieher, die von der Regierung im Netz an den Pranger gestellt werden.
Bisher legte die Pharmaindustrie einfach selbst fest, welchen Preis neue Medikamente haben. Das neue Arzneimittelgesetz bricht das Preismonopol: Die Konzerne müssen nun mit den Krankenkassen verhandeln, wie viel neue Pillen kosten werden. Jetzt treffen sich die Gegner zum ersten Mal - die Verhandlung wird zeigen, ob das Gesetz funktioniert.
Die Kritik an den US-Ratingagenturen in der alten Welt ist massiv und reicht bis zur Verschwörungstheorie. Politiker fordern eine europäische Ratingagentur - bisher ohne Folgen. Doch nun kommen die Initiatoren voran: In ein paar Wochen könnte es bereits losgehen.
Wenn gestandene Männer sich um Schuhe prügeln, müssen es "Air Jordan" sein. Die Basketballstiefel mit dem Logo des Superstars Michael Jordan lösen Hysterie aus wie sonst nur Apples Statussymbole. Das Produkt erzählt eine Geschichte von der Kommerzialisierung des Sports - und manchmal sogar von Mord.
Keiner mag Schlecker - nicht die Kunden und auch nicht die Konkurrenz. Nach der Insolvenz des Drogerieriesen ist die Zukunft Zehntausender Beschäftigter ungewiss. Denn auch wer seinen Job behält, kann sich nicht darauf verlassen, weiter nach Tarifvertrag bezahlt zu werden.
Für den Euro-Rettungsschirm ESM sind bereits 500 Milliarden Euro eingeplant, doch dieser Betrag soll nun kurzerhand auf eine Billion Euro verdoppelt werden. Dafür jedenfalls setzen sich nach Medieninformationen Italiens Premier Mario Monti und der italienische EZB-Chef Mario Draghi ein. Aus der deutschen Politik kommt prompt Widerspruch.
2,9 Prozent mehr Lohn und eine Einmalzahlung in Höhe von 440 Euro: Die deutschen Klinikärzte nehmen das Angebot der kommunalen Arbeitgeber an. Der für nächste Woche geplante Streik an Krankenhäusern fällt somit aus.
Die Griechen sahen sich schon vor einem "historischen Deal" - allerdings endete ein nächtlicher Verhandlungsmarathon lediglich mit großen Worten. An diesem Wochenende sollten die Gespräche in die entscheidende Runde gehen, doch der Verhandlungsführer des Bankverbands ist aus Athen abgereist.
Meinung "Bäcker, Metzger, Kirche, Schlecker", war lange ein Vierklang des deutschen Bürgertums. Jetzt ist die Drogeriekette pleite - das Konzept vieler kleiner Filialen ging nicht auf. Hier hat ein tatkräftiges Gründerpaar absolut und einseitig den Profit über die Moral gestellt und seinen Mitarbeitern misstraut. Das Klima: eiskalt.
Als in den 1970er Jahren die Preisbindung für Drogerieartikel fiel, witterte Anton Schlecker seine Chance. Heute ist er Milliardär und das Unternehmen hat Tausende Filialen. Doch der Firmengründer musste auch Schickssalsschläge verkraften. Ein Rückblick.
Rossmann und dm geben nach der Insolvenz von Schlecker künftig den Ton unter den Drogeriemarktketten an. Gekämpft wird mit allen Mitteln, der Wettbewerb ist gewaltig. Viele regionale Anbieter haben ihn nicht überlebt. Nun ist Schlecker pleite - und die beiden Mitbewerber überlegen, wie sie sich im Markt neu positionieren.
Schlecker taumelte erst - und ist jetzt pleite: Es war der schleichende Niedergang eines Imperiums, das Firmenpatriarch Anton Schlecker mit schwäbischer Knausrigkeit und ein wenig Größenwahn aufgebaut hatte. Die Geschichte einer Kette, die als "erweiterte Metzgerei" begann und zum Großdrogisten mit Baumarkt und Autos im Angebot wurde.
Deutschlands einst größte Drogeriekette Schlecker steckt in den roten Zahlen und ist zahlungsunfähig - zumindest "kurzfristig". Offenbar ist ein geplanter Zwischenkredit nicht zustande gekommen. Ziel ist es nun, Teile des Filialnetzes zu erhalten und das Unternehmen zu sanieren. Konkurrent Rossmann nannte die Entwicklung absehbar.
Bilder Ob Groß- oder Kleinstadt, die Filialen der Drogeriekette Schlecker prägen Deutschlands Straßenbild. Gründer Anton Schlecker schuf einen milliardenschweren Familienkonzern, seine Kinder müssen ihn nun vor dem endgültigen Untergang bewahren. Ein Überblick in Bildern.
Die Havarie der "Costa Concordia" verunsichert viele Kreuzfahrt-Touristen: Sind die Schiffe sicher? Die Branche diskutiert neue Vorschriften für das Verhalten an Bord. Doch bis diese umgesetzt werden, dürften Jahre vergehen.
Die US-Hypothekenpapiere waren Teufelszeug: Zunächst verdienten die Banken prächtig daran, doch dann stürzten sie die ganzen Welt in eine gigantische Krise. Und nun? Plötzlich sind diese Wertpapiere wieder begehrt. Die Credit Suisse kauft der US-Notenbank ein gewaltiges Paket ab.