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Archiv für Ressort Kultur - September 2011
146 Meldungen aus dem Ressort Kultur
Kaum eine Preisvergabe ist riskanter als die an Peter Handke. Das musste nun auch der Literarische Verein der ostwestfälischen Stadt Minden erfahren, der den österreichischen Schriftsteller mit dem Candide-Preis ehren wollte. Doch der Alleinsponsor ließ die Prämierung platzen - wegen der vermeintlichen Nähe des Laureaten zum früheren Serbenführer Slobodan Milosevic.
So viele große Namen: Mick Jagger, Dave Stewart, Joss Stone. Doch das Album "SuperHeavy" der gleichnamigen Band profitiert nicht von den musikalischen Schwergewichten des Ensembles. Im Gegenteil: Es mangelt ihm an Leichtigkeit.
Er war zwar weg, aber doch allgegenwärtig: In den USA ist die erste Folge der Erfolgsserie "Two and a Half Men" ohne den bisherigen Hauptdarsteller Charlie Sheen ausgestrahlt worden. Als Asche ist Charlie immer noch am Set, sein Nachfolger Ashton Kutcher verkörpert das Gegenteil des Verstorbenen.
Vor 20 Jahren hat Dave Grohl als Schlagzeuger der Band "Nirvana" den Hype um die Band und deren Album "Nevermind" erlebt - und bekam Panikattacken. Heute ist Grohl mit den "Foo Fighters" erfolgreich, hat aber einiges anders gemacht.
Farce in dem an Farcen reichen Umsatzsteuerrecht: Für das Finanzamt gehören Theaterregisseure einer ganz anderen Künstlergattung an als beispielsweise Dirigenten, Schauspieler oder Sänger. Die Regisseure müssen daher im Gegensatz zu ihren Bühnenkollegen den vollen Umsatzsteuersatz von 19 Prozent zahlen.
Hat das Internet die Postmoderne auf dem Gewissen? In einem Essay für den "Guardian" scheint der britische Schriftsteller Hari Kunzru diese Frage mit "Ja" zu beanworten. Doch wer seine Gedanken genauer interpretiert, kommt zu der Erkenntnis, dass das Web die Postmoderne weniger zur Auflösung gebracht hat, als vielmehr zur Vollendung.
Bilder Die tollste Idee aller Zeiten ist nichts wert, wenn niemand von ihr weiß. Deswegen: Raus damit! Viel Spaß mit unseren Comics.
Bilder Die Emmy-Verleihung hatte stolze Gewinner: Dazu gehörte die bereits mehrfach ausgezeichnete Serie Mad Men, aber auch Kate Winslet und Martin Scorsese - die sonst eher in Leinwand-Produktionen für Furore sorgen.
Video Der Schauspieler Charlie Sheen, der zuletzt vor allem durch Drogenexzesse von sich reden machte, schlug bei der Verleihung der Emmys friedfertige Töne an.
Die alleinerziehende Mutter France wird mit Anfang 40 arbeitslos - und gerät an Steve, einen Broker, der die Privilegien seines Reichtums mit Luxusapartments und Models genießt. Mit seinem Film "Mein Stück vom Kuchen" übt sich Cédric Klapisch in Sozialkritik, kommt aber über ein mildes "Empört euch!" nicht hinaus.
Carlo Mollino war Rennfahrer, Sportflieger, Frauenheld - und dabei so exzentrisch, dass sein kreatives Lebenswerk in Vergessenheit geriet. Das ändert sich nun: Mit seiner letzten Ausstellung im Münchner Haus der Kunst zeigt der ehemalige Direktor Chris Dercon Architektur, Design und Fotografien des Turiner Lebemanns.
Mac Miller gilt als neue Hoffnung des Hip Hop und hat auch schon Donald Trump auf seine Seite gebracht. Ein Gespräch über Vergleiche mit Eminem, die amerikanische Jugend und Authentizität.
Gaby Köster ist wieder da - nicht ganz die alte, aber sie lebt. Die TV-Ulknudel erzählt in "Ein Schnupfen hätte auch gereicht", wie sie einen schweren Schlaganfall überlebt hat. Das Bücherschreiben ist ihre Sache nicht. Warum das Buch trotzdem wichtig ist.
Eiskalte Rachegefühle, choreographisch perfekt iszeniert: Cataleya, gespielt von Zoë Saldana, ist Profikillerin - und besonders gut darin, ihre Arbeit so aussehen zu lassen, dass keiner dabei an Mord denkt. Der US-französische Action-Thriller "Colombiana" ist ein Tribut an das Genrekino Hollywoods, übersteigert es aber ins Perverse.
Er ist 80 Meter lang und 3,20 Meter hoch: Das Haus der Geschichte Baden-Württemberg will den Bauzaun von Stuttgart 21 als historisches Objekt ausstellen. Die schwäbische Rebellion wird dokumentiert mit schrillen Plakaten, lustigen Sprüchen und gemeinen Karikaturen.
Welcher Ton herrschte im Weißen Haus während der Präsidentschaft John F. Kennedys? In Interviews, die erst jetzt freigegeben wurden, offenbart Kennedys trauernde Witwe Jacqueline pikante Details. Die Deutschen kommen dabei gar nicht gut weg.
Er war ein Mann mit feiner Witterung, er setzte immer seinen Geschmack durch und er brachte Autoren groß heraus. Jetzt ist der Schweizer Verleger Daniel Keel gestorben. Was er mit Friedrich Dürrenmatt begann, hört mit Donna Leon oder Paulo Coelho noch lange nicht auf:
Mit der Gewalt einer Naturkatastrophe: In seinem Erzählkunststück "Die Grande Beune" schiebt Pierre Michon das Interieur der entfesselten männlichen Libido vor die Idylle Südfrankreichs.
Video Die Designerinnen Georgina Chapman und Keren Craig zeigten Kreationen, die an Fische, Korallen und Austern erinnern sollten. Gilles Mendel setzt bei "J.Mendel" hingegen auf architektonisch strenge Schnitte und knallige Farben.
Bilder Der Bildband "Little Adults" porträtiert die Kinder neureicher Russen. Fotografin Anna Skladmann enthüllt eine Welt, die sich absolut sicher und mit historischem Recht erkoren wähnt. Immun gegen die Wirklichkeit und das Schicksal.
Der Mann, das vielgescholtene Wesen, wird derzeit im deutschen Kino mächtig aufgepäppelt. Doch während Möchtegern-Komödien wie "Resturlaub" oder "What a man" in Vulgär-Klamauk versumpfen, punktet Regisseur Simon Verhoeven mit Satire und Einfühlungsvermögen.
Triaden und Spione: Regisseur Mikael Håfström zeichnet das Shanghai der vierziger Jahre als Schmelztigel von Kulturen und Ideologien, schillernd und düster zugleich. Eine Nazibraut, ein US-Spion und ein chinesisches Gangsterpaar verhaken sich in einander - bis persönliche Zuneigungen über die Politik siegen.
Ob unbeholfene Freaks oder einfach nur Nazis: Wenn Deutsche in internationalen Filmen auftauchen, wirken sie meist recht eindimensional. In "Shanghai", der jetzt in die Kinos kommt, mimt Christopher Buchholz wieder einen ideologischen Unsympath, doch wenigstens bleibt ihm der Fettanzug erspart.
Bilder Besserwissen kann der Anfang vom Ende sein. Viel Spaß mit unseren Comics.
Er war einer der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts, doch das Museum für ihn blieb jahrelang ein provinzielles Sammelsurium. Nun wird Joseph Beuys im idyllischen Schloss Moyland am Niederrhein endlich angemessen gewürdigt.
Revolutionen sind wieder in Mode, doch der Freiheitskampf des 21. Jahrhunderts kennt einen neuen Typus des Aufrührers. Im Gegensatz zu romantisch verklärten Partisanen und Guerilleros wie Fidel Castro oder Che Guevara ist er heute Kosmopolit, Großstadtintellektueller oder Organisationstalent.
Es war ein starker Jahrgang: Das Filmfestival Venedig präsentierte sich in diesem Jahr mit vielen gelungenen Katastrophenfilmen, was gut zur Lage am Lido passte. Denn auch dort ist die Zukunft ungewiss.
Bilder Kaum ein Land ist isolierter als das totalitär regierte Nordkorea. Doch nun öffnet dieser Staat ein wenig den eisernen Vorhang: Die Sonderwirtschaftszone Rason ist zu einer Region erklärt worden, für die erleichterte Einreisebestimmungen bestehen. Unter den ersten Besuchern befand sich der Fotograf Carlos Barria, der seine Eindrücke in außergewöhnlichen Bildern festhielt.
Die Piusbrüder lehnen die versöhnlichen Worte zu Juden und Muslimen aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil ab. Eine Rückkehr der Erzkonservativen in die katholische Kirche ist deswegen unwahrscheinlich - doch der Papst will keinen endgültigen Bruch riskieren. Vertreter der Bruderschaft sind zu Gesprächen nach Rom gereist.
Vor zwei Jahren wurde er noch mit einem Ehren-Oscar für seine Verdienste als Produzent ausgezeichnet. Jetzt ist John Calley im Alter von 81 Jahren nach langer Krankheit gestorben. Sein letzter Film war der Vatikan-Thriller "Illuminati" mit Tom Hanks in der Hauptrolle.
Der Dokumentarfilm "Taste the Waste" zeigt schonungslos, wie unsere Wegwerfgesellschaft mit Essen umgeht. Die zentrale Frage: Warum werfen wir die Hälfte aller Lebensmittel auf den Müll?
Eigentlich war die Postmoderne ein Aufstand der Designer gegen das strenge Schwarzgrau der großen Utopie der Moderne. Doch dann lief der Stil aus dem Ruder. Inzwischen hat die Postmoderne einen so schlechten Ruf, dass ihre Stars nicht damit ins Museum wollen. Für eine aktuelle Ausstellung will keiner mehr dabei gewesen sein.
Unternehmen investieren große Summen in die Sicherheit ihrer Netzwerke. Auch versierte Internetuser schützen sich mittlerweile mit Virenscannern und Firewalls vor den Bedrohungen aus dem Internet. Doch was, wenn die Internetseite, die man besucht, ein Imitat ist?
Bilder wie diese hätte nicht einmal Hollywood schaffen können: Jeder Versuch, der Katastrophe vom 11. September 2001 mit künstlerischen Mitteln beizukommen, verblasste gegenüber den Fotos, Filmen und Berichten des Tages.
Cannes hat mehr Glamour, Venedig mehr Gefühl: Doch das Filmfestival in Toronto zieht die Stars in Massen an. Warum das so ist? Im Zentrum steht das Publikum.
Die politische Karikatur erlebt in Ägypten eine Renaissance. Lange waren dort Persiflagen stark reglementiert und Zeichner bewegten sich stets auf einer roten LInie zwischen Erlaubnis und Verbot - bis zum Sturz des Mubarak-Regimes. Eine Ausstellung in ägyptischen Fayoum zeigt nun Karikaturen, die vor und während dem Umsturz entstanden sind.
In seinem Roman "Der Traum des Kelten" scheitert der Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa an der Biographie eines irischen Abenteurers. Roger Casement führte um die vorletzte Jahrhundertwende ein wildes Leben. Seine Homosexualität und sein Nationalismus bringen Llosa als Autor in Schwierigkeiten.
Woran starb Amy Winehouse? Noch immer ist die Ursache für das Ableben der Soulsängerin nicht bekannt, doch nun spricht ihr Vater im US-Fernsehen wieder über Hintergründe des Todesfalls: Nachdem er zunächst ihren angeblich schlagartigen Alkoholentzug verantwortlich gemacht hatte, nennt er nun Psychopharmaka als Todesursache.
Bilder Nutze die Strategie des Feindes - selbst wenn es die Ex-Frau ist. Viel Spaß mit unseren Comics.
Er war einer der provokantesten Maler der 1920er Jahre: George Grosz deckte in seinen Bildern die Doppelmoral der Großstadt zur Zeit der Weimarer Republik auf - fressende fette Spießbürger, Huren und gierige Fabrikanten. In einer Sonderschau seiner Werke werden nun sensationelle neue Funde gezeigt - auch eine Abrechung mit den Deutschen und ihrem "Göthe".
Er drehte bereits Filme über Hitler und Lenin - nun gewinnt der russische Regisseur Alexander Sokurow mit einer Adaption von Goethes "Faust" den Hauptpreis des Filmfestivals Venedig. Als bester Schauspieler wird der deutschstämmige Michael Fassbender geehrt, bekannt aus Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds".
Tule Lake. Schon mal gehört? Es ist ein schwarzer Fleck der amerikanischen Geschichte: Kurz nach dem Angriff auf Pearl Harbor machte sich in den USA eine ähnliche ethnische Paranoia wie nach den Anschlägen vom 11. September breit. Eine Dokumentarfilmerin erzählt nun die Geschichte eines obdachlosen Japaners, der immergleiche Bilder malte: das Skelett eines Turms in Feuerstrudeln. Oder einen schroffen Berg, davor ein Gefangenenlager.
Verpasste Chance: Auf der führenden deutschen Musikmesse "Popkomm" gab es dieses Jahr wieder viele Vorträge zur Krise der Branche. Doch einen Ausweg fand bei der "Berliner Krisenblues Week" keiner. Dabei geht es bei Popmusik längst um die Frage, wie statt der Quantität die Qualität gefördert werden kann.
Picassos Gemälde "Guernica" soll Anleihen aus einem Kinofilm enthalten. Dies behauptet nun ein Filmexperte. Die These ist spannend, auch wegen Picassos persönlicher Verbindung zum Film.
Mit einem Paukenschlag ist das Filmfestival Toronto gestartet. Zur Premiere gab es einen Dokumentarfilm - erstmals in der Geschichte der Filmschau. Für den Glamourfaktor sorgte Regisseur Davis Guggenheim durch seine Begleitung: U2-Frontmann Bono und Gitarrist David Howell Evans, um die es in dem Film geht. Auch Berlin war irgendwie vertreten.
Unsere Bilderwelt ist eine andere geworden. Zehn Jahre nach dem 11. September widmen sich gleich zwei Berliner Galerien diesem Thema. Das "C/O Berlin" und die "Kunst-Werke" zeigen verstörende und provozierende Fotos von George W. Bush bis hin zu falschen Zebras im Gaza-Streifen.
Es muss ein unausgesprochenes Vertrauensverhältnis geherrscht haben zwischen dem Maler und der Filmemacherin, andernfalls hätte Corinna Belz dem schweigsamen Gerhard Richter nicht so nahe kommen können, ohne ihm zu nahe zu treten.
Video "From the Sky Down" zeigt, wie sich die legendäre Rockband vor 20 Jahren mit dem Album "Achtung Baby!" neu erfand. Zur Premiere am Donnerstag wurden U2 auf dem roten Teppich gefeiert.
Immer mehr Menschen schreiben immer mehr Texte, die immer weniger Menschen lesen wollen. Wer wissen will, wie man Aufmerksamkeit erlangt, findet im Bildband "The Copy Book" gute Texte für böse Unternehmen und die Kunst des Werbetextens.
Video Der Wagen einer 84-jährigen Frau erfasste die US-Schauspielerin, als sie eine Straße überqueren wollte. Witherspoon sei aber nicht ernsthaft verletzt und erhole sich zu Hause, teilte ihr Sprecher mit.