- Detailansicht
- Kompaktansicht
Archiv für Ressort Kultur - 2011
1495 Meldungen aus dem Ressort Kultur
Larry ist Navy-Veteran, verliert in der Finanzkrise seinen Job, wird Opfer der Immobilienblase und ist doch kein Pechvogel: Wie sich Tom Hanks und Julia Roberts in "Larry Crowne" dem Starkult Hollywoods verweigern.
Der Kampf zwischen Regimegegnern und -befürwortern in Syrien tobt längst auch im Internet: Mit Facebook-Gruppen und spezieller Software attackieren Anhänger des Präsidenten nicht nur die Aufständischen, sondern auch westliche Medien.
Junikäfer sind auf Bäumen heimisch und hin und wieder sollen sie sich gar an Menschen festklammern, die sie für Bäume halten. Dabei können die Junikäfer von den Menschen eigentlich wenig lernen, diese aber von den schwirrenden braunen Tieren schon.
Die Linke und der Antifaschismus: Die Debatte kennt man bereits aus Teilen der 68er-Bewegung. Ulrike Meinhof verglich Stammheim mit Auschwitz und rechtfertigte zugleich das Massaker an den jüdischen Athleten 1972. Die Söhne der Nazis sprachen sich selbst frei von jeder Schuld, und wer "Israel im Geiste" hatte, durfte reale Juden getrost beschimpfen.
Grausame Prüfung für Körper und Geist: An diesem Wochenende startet das Drogenspektakel namens Tour de France. 1924 war das Rennen noch viel härter und Doping keine Sünde, sondern Zwang. Französische Tour-Reportagen schildern, wie absurd die mörderischen Strapazen schon damals waren.
Egal ob Lyrik oder Prosa, zur Dichtkunst gehören Stift und Papier, so wie zur Erotik nicht Unterhosen, sondern Dessous gehören. Trotzdem gibt es überall die elenden Tastaturen, die an Computern, auf Mobiltelefonen und in digitalen Denkbrettern wohnen. Doch die Poeten wissen sich zu helfen.
Ob bei einem Riesenblockbuster oder bei einem winzigen Projekt - John Malkovich geht jede Rolle mit derselben unbändigen Lust am Experiment an. Eine Diva ist der "Transformers"-Mitkämpfer deswegen noch lange nicht, wie sich beim gemeinsamen Lunch zeigt.
Er ist so etwas wie das Wappentier des deutschen Films: Otto Sander tippt etwas an, das wir gerne Seele und Gemüt nennen. Als Engel Cassiel in Wim Wenders' Himmel über Berlin weiß er um das Elend der Welt, aber raushelfen kann er uns nicht. Nun wird der Rotz- und Trotzspieler siebzig.
Heiliger Ernst jugendlicher Leidenschaft, unbedingte Sehnsucht nach einer Nur-du-und-für-immer-Liebe: In der Verfilmung des Kultromans "Naokos Lächeln" paart sich ein tragischer Grundakkord mit der verborgenen Schönheit japanischer Höflichkeit.
Mick Jaggers größtes Problem war immer, dass er zwischen den kernigen Rockstars bei den "Rolling Stones" der einzige Popstar war - und seine Solo-Alben niemand wirklich hören wollte. Nun gründet er eine neue Band, unter anderem mit Joss Stone, Dave Stewart und dem Sohn von Bob Marley. Obskur.
Zum Träumen eignet sich Kirchhofs Text zum Steuerrecht ganz vorzüglich: Der Traum handelt aber nicht einfach von niedrigeren Steuern, sondern auch davon, nicht mehr so viel Lebenszeit für dieses blöde Thema verschwenden zu müssen.
Hinter dem Fall Le Corbusier wurde ein Definitionskrieg in Sachen Denkmal- und Erbpflege geführt: Was die Ablehnung seines Gesamtwerks als Weltkulturerbe bedeutet.
Sie grölten einst "Türken raus" - nun bringen "postmigrantische" Regisseure sie zurück auf die Bühne: Wie am Berliner HAU-Theater aus der berüchtigten Band "Böhse Onkelz" ein Theaterstück wurde.
Wut und Hass konzentrieren sich auf den Mann, der es gewagt hat, in Zusammenhang mit Jugendkriminalität die Spießer-Frage zu stellen: Jens Jessen in Gefahr.
Vom Terroristen über die Überfälle in der Münchner Fußgängerzone bis zum lustvollen Sadisten, der seinem Spielgefährten rostige Nägel durch die Füße bohrt: Drei neue Bücher wollen erkunden, warum das Böse ist, wie es ist - und kriegen es doch nicht zu fassen.
Haben Männer andere Träume als Frauen? Zwei Frauen jedenfalls retten die amerikanischen Indies auf dem Filmfest München: Michelle Williams und Kelly Reichardt zeigen Stärke, Entschlossenheit - und den Unwillen, sich unterzuordnen.
Bilder Lady Gagas Musik klingt ganz ähnlich, aber nur bei "Scooter" gibt es sie noch garantiert ohne Meta-Ebene: Die deutsche Band mit den meisten Top-Ten-Hits feierte vor 20.000 Fans in Hamburg 25. Jubiläum mit "The Stadium Techno Inferno".
Bilder Das Musikfestival "c/o pop" hat bei seiner achten Auflage einen Besucherrekord erzielt. Die Suche nach neuen Formen der Popmusik führte einige unter den 35.000 Gästen an einen durchaus ungewöhnlichen Ort.
Dass Verhandlungen überhaupt mündlich und damit öffentlich geführt werden, ist nicht zwingend - und der Fall Kachelmann hat gezeigt, wie die Grenzen zwischen Gerichtsprozess und Tribunal verwässern: "Medien der Rechtsprechung" ist ein eindrucksvolles Buch über juristische Wahrheiten, die gewöhnlich ausgespart werden und doch so wichtig sind.
Ein dümmliches Partygirl, eine württembergische Wildsau und der Geschmack von Boris Becker: In der Neu-Adapation von "Jud Süß" bei den Nibelungen-Festspielen wird Dieter Wedels Handschrift allzu deutlich.
Bleich geschminkte Alltagsmenschen in ausgebleichten Räumen, verletztliche Miststücke, Apokalypse und Slapstick: Ein Besuch bei Roy Andersson und den jungen schwedischen jungen Filmemachern, die das Filmfest München vorstellt.
Die BBC spricht von der "Demokratisierung der Kunst einer Nation": Das Projekt "Your Paintings" des britischen Senders gemeinsam mit der Public Catalogue Foundation will auf einer Website Fotos aller 200.000 Ölgemälde versammeln, die im Vereinigten Königreich in öffentlichem Besitz sind.
Er hat schon zwei Oscars gewonnen, doch noch immer glauben alle Leute, dass Tom Hanks nur nette Kerle spielt. Dabei mimte er sogar schon einen Bösewicht für die düsteren Coen-Brüder. Ein Interview über die Finanzkrise, das Bloggen, Casablanca und seinen neuen Film "Larry Crowne".
Bilder Für seine tragischen Rollen bekam er bereits zwei Oscars. Nun ist der Schauspieler in dem Drama "Extrem laut und unglaublich nah" wieder in einer ernsten Rolle zu sehen. Tom Hanks brilliert an der Seite von Sandra Bullock als geliebter Familienvater.
Ernst Greten ist der Urenkel von Carl Benscheidt, der vor genau hundert Jahren den noch unbekannten Walter Gropius mit dem Bau seiner Schuhleistenfabrik beauftragt hatte - das erste Bauhaus-Werk, welches der heutige Firmenchef Greten erst spät zu schätzen lernte.
Trenchcoat, Zigarre, kontrolliertes Chaos: Die Rolle des schrulligen Inspektors Columbo war Peter Falk auf den Leib geschrieben und brachte ihm Weltruhm. Nun ist er im Alter von 83 Jahren in Beverly Hills gestorben.
Gaga nennt Jörg Kachelmann die deutsche Justiz und Lady Gaga lässt ohnehin die halbe Welt überschnappen. Wo die schöne neue Gaga-Welt wurzelt.
Nur allzu vernünftig: Die Sammlung des deutsch-jüdischen Ägyptologen Georg Steindorff bleibt in der Universität Leipzig. Das entspricht dem erklärten Willen des Erben, obwohl die Sammlung unter dem Druck der Nationalsozialisten an die Universität verkauft worden sein soll.
Lautstarkes Brustklopfen ist deplatziert: Die Freunde Ai Weiweis im Westen haben die Diktatur nicht niedergerungen - die Freilassung des regimekritischen Künstlers erfolgte, weil es dem chinesischen Machtapparat so gefiel.
Er hat Chanel revolutioniert, schlichte Sätze über Autos verloren, Models gehätschelt und sein Metier dennoch gehasst: Wie es kam, dass der berühmte Modedesigner nun eine Nietzsche-Ausgabe herausbringen will.
Seine Haftentlassung hat die Welt überrascht - doch wie frei ist Ai Weiwei wirklich? Chinas Führung sagt, der Künstler und Regimekritiker dürfe Peking ein Jahr lang nicht ohne Erlaubnis verlassen.
Zweieinhalb Monate war er in Haft, jetzt ist der chinesische Künstler und Regierungskritiker Ai Weiwei überraschend freigelassen worden. Er habe ein Geständnis wegen Steuerhinterziehung abgelegt, vermeldet die staatliche Nachrichtenagentur, außerdem eine "gute Haltung" bewiesen. Gegen Kaution darf der Dissident in seine Wohnung zurückkehren, über die Umstände seiner Freilassung öffentlich zu reden, ist ihm jedoch verboten.
Schon als junger Mann hat sich der Künstler Ai Weiwei gegen die Repression in China zur Wehr gesetzt. Eine Chronologie seines Lebens.
Sorgen um Demokratie und Kapitalismus treffen auf Abstiegsängste, wenn sich Bestseller und der Akademientag die Frage stellen: "Endet das europäische Zeitalter?" Wenn ja, was wäre daran so furchtbar?
Momente der Klarheit im Nebel undurchschaubarer Dramen: "The Bang Bang Club" reflektiert das Dilemma der Kriegsfotografen. Sind sie Zeugen der Zeitgeschichte oder Krisenprofiteure, die mit dem Elend der anderen zu Geld, Ruhm und schließlich sogar zu Pulitzerpreisen kommen?
Bilder Die R'n'B-Sängerin Beyoncé überlässt den Pop-Thron Lady Gaga - kampflos? Nicht ganz, wie ihre neue Platte und die Bilder ihres Video-Drehs beweisen. Aber leider unspektakulär glasiert.
Bilder Haben wir die Bilder vom Krieg inzwischen satt, können wir nicht genug von ihnen bekommen - oder lassen wir uns von ihnen manipulieren? Wie die sozialen Medien den Krieg wieder sichtbar machen, zeigt die Ausstellung "Serious Games" in Darmstadt.
Eine Geschichte mit doppeltem Boden: Ryan Phillippe spielt in "Der Mandant" mit diabolischem Lächeln und kalten Augen gegen sein eigenes Kinderunschuldsengelgesicht an.
Der Genuss vermeintlicher Allmacht: Ulrich Köhlers Berlinale-Beitrag "Schlafkrankheit" über Weiße in Afrika ist eine Parabel auf eine Welt, in der alles zugrunde gehen muss. Pierre Bokma verliert als Expat in Kamerun erst seine Familie, dann sich selbst.
Einem Juden rückblickend zu bescheinigen, dass er während der NS-Zeit auf einer Insel der Verschonung gelebt habe, fällt begreiflicherweise schwer. Trotzdem hat sich das Gericht viel zu sorglos des Problems entledigt, dass die Uni Leipzig nun womöglich der Jewish Claims Conference ihre eigene Sammlung abkaufen muss.
Soulsängerin Amy Winehouse schafft es einfach nicht, ihr Publikum von Skandalen zu verschonen. In Belgrad torkelte sie betrunken über die Bühne und brachte nur gemurmelte Song-Fetzen zustande. Nun wurden ihre nächsten Auftritte abgesagt.
In einem nationalistischen Furor, der in der Geschichte der Europäischen Union beispiellos ist, gelten die Griechen als ein Volk arbeitsscheuer und korrupter Menschen. Dabei sind sie nur das erste Opfer einer Spirale, an deren Ende der ökonomische und politische Bankrott stehen muss.
Kampf den "Verschwörungstheorien": Wegen ihrer Missbrauchspraxis war die Odenwaldschule für etliche Zöglinge eine Hölle. Autor Tilman Jens, selbst Absolvent des Internats, verschweigt das in seinem Buch zwar nicht - doch seine scheinbar distanzierte Beobachtung wird zunehmend zur Rechtfertigungsschrift.
In Hollywood wird er mit Marlon Brando und James Dean verglichen - aber Ryan Philippe hat ein Problem mit Hollywood. Wieso der 36-Jährige seine Heimat als eine Welt voll Selbstgerechtigkeit, Anspruchsdenken und angefressener Arroganz kennt: Ein Interview über Hass auf die Hiltons, das Hocharbeiten und den Wert einer echten Familie.
Sind die Tagebücher von Benito Mussolini echt? Das Thema verkauft sich zurzeit gut in Italien, doch es gibt Widersprüche in den Aufzeichnungen. Manche vermuten eine Fälschung. Doch Berlusconi bedient sich schon.
Keine Band der Welt verleiht der Pest der Gefühle gegenwärtig einen so charmanten, so ironischen Ausdruck wie die "Foo Fighters". Lauter und härter, dabei leicht und fröhlich war selten ein Abend in Berlin. Und dann war da noch ein ganz besonderer Ehrengast.
Wenn man den Auguren Hollywoods glaubt, wird dieser Mann bald Ralph Fiennes und Johnny Depp an die Wand spielen: Michael Fassbender, der Schurke "Magneto" in dem Comic-Prequel "X-Men - First Class", ist die neue Allzweckwaffe Hollywoods.
Hauptsache prominent: Bei den Bayreuther Opernfestspielen erhalten Politiker, Manager und Sponsoren den Löwenanteil der begehrten Tickets. Was den Bundesrechnungshof besonders ärgert: Oft erhalten die gutbetuchten Gäste die Karten sogar gratis.
Nach den Frauen sind nun die Männer dran, die sich nicht an den Dresscode des Regimes halten: Irans Moralpolizei sucht nach Männern mit Ketten, mondänen Frisuren oder kurzärmeligen Hemden. Wer sich falsch anzieht, muss eine Geldstrafe fürchten - und sogar eine Verhaftung.
Werden "Thrill", "Kick" und "Ekstase bald nicht mehr im Sex, sondern in der Gewalt gefunden werden? Der Frankfurter Sexualforscher Volkmar Sigusch zieht eine ernüchternde Bilanz der sexuellen Befreiung.