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Archiv für Ressort Kultur - 2011
1495 Meldungen aus dem Ressort Kultur
Unverantwortliche Wahnsinnstat oder Fanal im Freiheitskampf? Die Polen diskutieren wieder über den Warschauer Aufstand, dessen Niederschlagung 1944 zur nahezu vollständigen Zerstörung der Stadt führte. Doch dieses Mal bleibt es nicht beim Schlagabtausch altbekannter Argumente - es geht um die Frage: "Brauchen die Polen für ihr Nationalbewusstsein vergossenes Blut?"
Der amerikanische Regisseur Woody Allen scheint eine besondere Neigung für europäische Großstädte zu hegen. Derzeit befindet er sich zu Dreharbeiten in Rom - und von Italien aus ist es vor allem zu einem Ort nicht weit, der ihn ebenfalls entzückt: Die bayerische Landeshauptstadt München.
In der Frankfurter "Bahnhofsviertelnacht" öffnet das Quartier seit 2008 einmal im Jahr seine Pforten. Dann bekommt das interessierte Publikum Einblicke in einen Ort voller Geheimnisse, der zugleich als schick und trendy gilt. Dabei ist das Rotlichtviertel zuallererst eines: Lebensraum für eine hybride, städtische Kultur.
Island feiert sein neues Musik- und Veranstaltungshaus. Die "Harpa" in Reykjavik ist ein Prachtbau aus den Zeiten vor dem Bankencrash - aber wer soll ihn nun bespielen? Im Oktober gibt es fast nur Björk.
Mehr als 90 Prozent der Internetnutzer kennen bestimmte, den Alltag erleichternde Tastenkombinationen nicht und schlagen sich mit eigens entwickelten Methoden durch, voller Kreativität und Tatendrang. Von der Fähigkeit zur Inkompetenzkompensationskompetenz.
Bilder In hrer Firma arbeiten Ihre Kollegen gegen Sie, und das ganze Unterfangen wird sogar noch von einem Wachhund eingefädelt? Sehen Sie es positiv und freuen Sie sich lieber darüber, dass Ihre Firma finaziell unabhängig ist. Viel Spaß mit unseren neuen Comics.
Schweigsam und prinzipientreu: Daniel Craig hat die Geheimhaltung seines Privatlebens zum Markenzeichen erhoben. Auch persönlich strahlt er die Haltung von Härte und Undurchdringlichkeit aus, mit der er die Kunstfigur 007 fulminant neu definierte. Über die Instinkte eines Charakterdarstellers.
Ein Mann geht durch das Single-Fegefeuer. Mit "Crazy, Stupid, Love" gelingt den beiden Regisseuren Ficarra und Requa eine skrupellose Liebes- und Diebesgeschichte, verrückt und bescheuert - also muss es Liebe sein.
Mit dem Fahrstuhl geht es meistens schneller abwärts als mit dem Rest des Abendlands. Trotzdem können einen im Aufzug schon mal Zweifel packen, ob wir nicht im Rom des Jahres 1527 leben, wegen der Hosen der Mitfahrer.
Bulimie-artiges Lerrnverhalten und unsinniger Druck: Als unbefriedigendes Resultat der Bildungsreform widmen sich Studenten und Schüler nur noch mit trockenem Fleiß ihren Aufgaben. Jedem Streben, das über die Anforderungen im mindesten hinausweist, ist der Garaus gemacht worden.
Ob Songs oder Peacezeichen-Eiscreme: Yoko Ono schlug bisher rücksichtslos Kapital aus der Marke "John Lennon". Doch jetzt zeigt sie ihren Doku-Film "Bed Peace" kurzzeitig kostenlos im Internet - mit einem ganz anderen Hintergrund.
Das geistige Klima des Aufbruchs: Als Michail Gorbatschow vor zwanzig Jahren den Putsch der Sowjet-Apparatschiks abwehren konnte, dann lag das auch an der sowjetischen Rockmusik. Diese stand international zwar im Schatten der Scorpions und ihres Freiheits-Hits "The Wind of Change". Doch die russischen Interpeten hatten im Land eine wache, versöhnliche Stimmung erzeugt, die den Marschbefehl der Putschisten konterkarierte.
Er mischte sich bislang nicht in die Politik ein, doch mit seinem neuen Album "Black and White America" attackiert Lenny Krevitz nun den Rassismus in den USA. Ein Gespräch über die Energien eines knapp 50-Jährigen, den Retro-Pop und die Fadheit New Yorks.
Video Dieser Film zur Finanzkrise nach der Lehman-Pleite kommt erst Ende September in die Kinos. In Starbesetzung werden die letzten 24 Stunden vor dem Zusammenbruch der Wall Street geschildert. sueddeutsche.de zeigt exklusiv den Trailer zum Thriller, der in der Realität unser aller Leben verändert hat.
Bilder Kühl und beklemmend: In dem Thriller "Der grosse Crash" beobachtet Regisseur J.C. Chandor, wie die Hauptdarsteller nicht nur auf die finanzielle, sondern auch auf die moralische Krisensituation reagieren. Denn schließlich werden sie im Film an den Rand der Katastrophe geschleudert.
Bilder Junge Künstler lieben es düster: In einer Ausstellung präsentiert die Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe zeitgenössische französische Kunst voller Schwärze und Zerstörung. Da passt es, dass eine fünf Tonnen schwere Installation bereits in Trümmern liegt.
Bilder Missverständnisse kommen hin und wieder vor, können jedoch unangenehme Folgen nach sich ziehen. Gehen Sie lieber gleich in Deckung. Viel Spaß mit unseren neuen Comics.
"Du hast nicht die Lösung, du hast das Problem": Alice Schwarzer, bekennende Feministin, attackiert Charlotte Roche, die gerade ihren neuen Roman "Schoßgebete" veröffentlicht hat. Es geht dabei aber nicht um Literatur, sondern um etwas ganz anderes.
Er hat 42 Filme gedreht, doch mit großen Meistern wie Bergman, Kurosawa oder Buñuel will sich Woody Allen immer noch nicht messen. Ein Interview über verpasste Lebenschancen, lästige Sterne-Restaurants und seinen neuen Film "Midnight in Paris".
Philosophisch, psychologisch, osteuropäisch: Die für den Deutschen Buchpreis nominierten Romane weisen eine große thematische Vielfalt auf. Was zudem auffällt: In diesem Jahr finden viele unbekannte und jüngere Schriftsteller Beachtung.
Wenn sich Wunschträume entfalten: In seinem neuen Film "Midnight in Paris" nimmt Woody Allen die Zuschauer mit auf eine frappierende Zeitreise in die zwanziger Jahre. Seine Botschaft ist klar: Wünsche dich nicht zurück in eine vermeintlich bessere Vergangenheit, ergreife die Chancen der Gegenwart. Doch diesem Rat will man gar nicht so gerne folgen.
Als Antwort auf die Ausschreitungen beschwört der britische Premierminister Cameron Moral und Zusammenhalt und verschleiert damit seine Politik. Denn staatliche Zuwendungen, die gekürzt werden, sind durch Gefühlsäußerungen nicht zu ersetzen. Und über die Exzesse des britischen Liberalismus halten Camerons Konservative weiterhin ihre schützende Hand.
Ein supermuskulöser, superschneller und superstarker Supersoldat, der die Welt retten muss: Hinter der Maske des "Captain America" kämpft Chris Evans gegen den fiesen Schurken Red Skull: ein Typ, mieser als ein Nazi. Was für ein perfekter Gegner.
Für Woody Allen macht Roberto Benigni alles: In Rom tauchte der italienische Schauspieler nun plötzlich mit heruntergelassenen Hosen auf der Via Veneto auf. Der Grund war einfach - der Oscar-Preisträger befolgte Regieanweisungen von Woody Allen bei Dreharbeiten zu dessen neuem Film "Bop Decameron".
Feministin Alice Schwarzer verreißt die "Schoßgebete" - Roches Stiefvater wirft ihr vor, den Unfalltod ihrer Brüder auszuschlachten.
Ist Texas oder Michigan schon erobert, oder müssen die Anstrengungen noch erhöht werden? Exklusiv für Buchautoren bietet Amazon in den USA nun eine Funktion an, die nicht nur die Rangliste eines Buches darstellt, sondern Verkaufszahlen geografisch aufschlüsselt. Der Verkaufserfolg wird so zu einem Schicksal, das herausgefordert werden kann.
Angriff auf ein nationales Heiligtum: Der türkische Fußball wird von einem Wettskandal biblischen Ausmaßes erschüttert. Der Eklat ist auch ein Symptom des schwierigen Weges der türkischen Republik zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Wegen der Massenwirkung des Fußballs könnte seine Aufarbeitung lehrreich sein.
Bilder Vom T-Shirt-Kauf bis zum Käsebrot: Das viertägige Festival "Über Lebenskunst" versucht in Berlin das Leben des Einzelnen auf Nachhaltigkeit abzuklopfen. Es sind nicht die globalen Themen, die verhandelt werden, sondern die des schnöden Alltags. Erzählt wird nicht etwa auf Stellwänden, sondern zu Tisch beim Essen.
Sind Algorithmen Menschen? In sogenannten "Turing-Tests" chatten Computer mit Testern. Das Ziel: Nach 25 Minuten sollen diese immer noch denken, sie reden mit einer realen Person. Twitter gelingt das schon recht gut. Netz-Pessimisten bekommen einen weiteren Beweis, dass Kommunikation durch das Netz verflacht.
Bilder Von unerwarteten Perlen und plötzlichen Lichtblicken: Der Wiesbadener Ausstellung "Landschaft als Weltsicht" geht es um die gegenseitige Konfrontation der verschiedensten Medien. Ob Malerei, Fotografie, Film oder Video - die Schau präsentiert die unterschiedlichen Blicke auf Landschaften in den vergangenen 400 Jahren.
Joanne K. Rowling ist mit ihren sieben Harry-Potter-Büchern reicher geworden als die Queen. Nun denkt die britische Autorin in einem Interview über einen achten Band nach: Steigt Harry wieder auf den Besen?
Bilder Es ist immer gut, wenn einen die Kollegen von langweiligen Situationen des Firmenalltags befreien können. Allerdings sollten Sie die Rettungsaktion unter einem Decknahmen abwickeln. Viel Spaß mit unseren neuen Comics.
Sonore Stimme und eine überaus elegante Erscheinung: Friedrich Schoenfelder war auf der Bühne wie auch im Leben stets der perfekte Gentleman. Jetzt ist der Schauspieler und Synchronsprecher, der vor allem durch seine Rollen in Edgar-Wallace-Filmen bekannt wurde, im Alter von 94 Jahren in Berlin gestorben.
Kein verwienertes Berlin, kein verberlinertes Wien: Mit dem Anschluss Österreichs im Jahr 1938 hatte das Deutsche Reich zwei Philharmonien, die gegensätzlicher nicht sein konnten. Ein neues Buch beschreibt, wie Goebbels das Problem löste: Mit Großzügigkeit und außerordentlichen Privilegien - nach wie vor durfte sich jedes Orchester für das weltbeste halten.
Ihm fehlt das Marktschreierische - trotzdem wird er den Ruf des Bestseller-Verlegers wohl nicht mehr so schnell los: Marcel Hartges leitet den Münchner Piper Verlag, bei dem "Schoßgebete", das zweite Buch von Charlotte Roche erschienen ist. Das wird aber nicht sein einziger Volltreffer in diesem Bücher-Herbst bleiben.
Was heute zum medienwirksamen Klischee geworden ist, hat David Crosby lange Zeit gelebt: Sex, Drugs and Rock'n'Roll. Und er tourt immer noch durch die Vereinigten Staaten - mit einer neuen Leber und seinem Sohn, von dem er 20 Jahre nichts wusste. Am diesem Sonntag wird er 70 Jahre alt.
Die Jury des Filmfestivals von Locarno hat vor allem den Nachwuchs mit Preisen bedacht - den Goldenen Leoparden erhält eine Kino-Debütantin. Deutsche Erwartungen wurden enttäuscht.
Bilder Der sehr spezielle Charme sozialistischer Bauten: Gleich zwei Bildbände feiern die Ostblock-Architektur - und bieten erstaunliche Einblicke in eine bizarr-fantastische Kreativität.
In Meck-Pomm haben irgendwelche Mitglieder der Linkspartei die Meinung geäußert, der Mauerbau vor 50 Jahren sei gewissermaßen alternativlos gewesen. Das Sumpfkopfwesen ist aber auch anderswo recht weit verbreitet. Und vielleicht ist man denen vor Jahr und Tag schon einmal begegnet.
Hollywood ist auf dem Vormarsch: Selbst das deutsche Filmmuseum beherbergt Requisiten, die man eher aus nordamerikanischen Kassenschlagern kennt. Der deutsche Kinogänger hat sich in der Regel mit den US-Blockbustern schon arrangiert, doch zumindest einer scheint darüber besorgt. Der Fotograf Jim Rakete meldet sich zu Wort.
Literatur trifft Pornographie: Nicholson Baker schafft in seinem neuen Roman "House of Holes" eine surreale Welt der Sexualität im ständigen Wandel. Je länger der Leser allerdings mit der heiteren Parade fetischisierter Körperteile konfrontiert wird, desto mehr spürt er die eigentliche Melancholie des Autors.
Der Kampf gegen die Unterdrückung muslimischer Frauen wird missbraucht, um islamfeindliche Politik zu forcieren. Populisten im Westen verfallen bei dem Thema schnell auf eine imperialistische Rhetorik - würden aber natürlich nie auf die Idee kommen, von der Unterdrückung der Frau durch das Christentum zu sprechen.
Sozialpolitiker werden aufschreien: Der Historiker Götz Aly hat ein provozierendes Buch geschrieben, in dem er das sozialstaatliche Gerechtigkeitsstreben für eine der Voraussetzungen des Holocaust hält. Seine These: Die Juden seien die größten Gewinner der Modernisierung im 19. Jahrhundert gewesen und hätten so Neid auf sich gezogen.
Extreme Gefühlsreaktionen: Eine Frau, die bei emotionalem Aufruhr in Ohnmacht fällt, und ein Mann, der bei geringster Bedrängnis in Schweiß badet. In der zärtlichen Liebeskomödie "Die Anonymen Romantiker" wird Schokolade wie gewöhnlich zu Pralinen verarbeitet, das Konfekt entwickelt aber auch eine lebensphilosophische Dimension.
Vom politischen Flüchtling zum erfolgreichen Verleger: Der Bremer Sujet-Verlag des gebürtigen Iraners Madjid Mohithat hat sich auf deutschsprachige Literatur von Exil-Ausländern spezialisiert. Der Verleger pendelt gemeinsam mit seinen Autoren zwischen vertrauter und fremder Kultur und erreicht dabei immer größere Ausschläge - inzwischen publiziert er auch Kinderbücher und Romane.
Künstlerische Phantasie wird zur Realität: Als die englische Punkband "The Clash" 1977 ihren Song "London's Burning" veröffentlichte, sang sie von Bränden nur im übertragenen Sinne. Doch nun ist eine Feuersbrunst ausgerechnet für die englische Musik- und Filmbranche zum Ernstfall geworden.
Bilder Strengstens verboten: Von Osten aus die Berliner Mauer abzulichten, das war in der DDR nur den Grenztruppen erlaubt. Die Soldaten dokumentierten 1966 den schlechten Zustand der innerstädtischen Grenze, entwickelten die Filme - und vergaßen diese. Dieser Schatz wird nun zum 50. Jahrestag des Mauerbaus in einer Ausstellung verarbeitet.
Lazarenische Literatur: Jean Cayrols vergessener, von Paul Celan übersetzter Roman "Im Bereich einer Nacht" ist das Zeugnis eines Lazarus, der von den Toten wiedergekehrt ist und dem Realität unwirklich erscheint. Der Holocaust-Überlebende verarbeitet darin die Verdunkelung seiner Persönlichkeit während der Deportation.
Der Kultfilm von 1987 bekommt ein Remake. Ein Ersatz für Patrick Swayze muss noch gefunden werden. Ob das Ganze ein Erfolg wird, ist ungewiss, denn das Original verkauft sich immer noch bestens.
Kinospektakel mit Tierpark-Erweckungserlebnis: Der Mensch hat seinen Untergang verdient - das will zumindest der Film "Planet der Affen - Prevolution" vermitteln. Ein intelligenter Affe kämpft in erstaunlichen Bildern gegen seine Unterdrückung und erreicht damit am Ende vor allem eines: Der Zuschauer gönnt seiner Art die Weltherrschaft.