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Archiv für Ressort Medien - 2012
1021 Meldungen aus dem Ressort Medien
Verdienstvoll, aber keine herausragende investigative Leistung: Das Netzwerk Recherche hat die Vergabe des Henri-Nannen-Preises an Journalisten der "Bild"-Zeitung kritisiert. Die Journalisten-Vereinigung fordert eine Umstrukturierung der Jury. Auch im Netz wird die Preisverleihung heftig diskutiert.
Bei Günther Jauch diskutieren am NRW-Wahlabend nur "politische Schwergewichte". Die Piraten müssen ebenso wie die Linken zu Hause bleiben. Die derart geadelte politische Elite macht es sich schön in ihren jeweiligen Lagern gemütlich - und wird erst am Schluss der Sendung wieder zurück in die Realität geholt.
Ein Ort, "wo man mal in den Arm genommen wird": Der neue Pay-TV-Sender Glitz richtet sich in erster Linie an ein weibliches Publikum. Eva Padberg, Dana Schweiger und Barbara Bonisolli liefern entsprechende Lifestyle-Magazine. Glänzen will Glitz mit Erstausstrahlungen begehrter US-Serien.
Die erste "wirklich crossmediale" Fernsehsendung will das Bayerische Fernsehen mit seiner "Rundshow" starten: Über eine App, über Twitter, Facebook und Google+ können Zuschauer mitgestalten und per Chat direkt ins Studio gelangen. Klingt revolutionär, doch die Zukunft liegt schon vor der ersten Ausstrahlung im Dunkeln.
Ein neues Erlebnis für "Tatort"-Fans: Seit der Episode vom Sonntag können Internet-Ermittler auf Vernehmungsprotokolle und Berichte der Spurensicherung zugreifen und online Beweise sammeln. Geplant wurde "Der Wald steht schwarz und schweiget" allerdings nicht als multimediales Ereignis.
Und wieder schnappt die Remake-Falle zu: Der Lipgloss glitzert vielleicht noch etwas mehr als früher, doch ansonsten haben die neuen Engel dem etwas in die Jahre gekommenen Konzept "Stilettos gegen das Böse" nichts hinzuzufügen.
Wie dämlich darf eine Gewinnspielfrage sein? Beim Champions-League-Halbfinale forderte Sat 1 von seinem spielfreudigen Publikum wahrlich keine Höchstleistung. Kein Wunder - die Frage stammte auch nicht aus der "ran"-Redaktion.
Skype-Botschaften aus Lissabon, Videos aus Madrid und Kommentare live aus dem Netz. Richard Gutjahr und Daniel Fiene demonstrieren in ihrer "Rundshow", wie Fernsehen künftig funktionieren kann. Ein gewagtes Experiment für einen öffentlich-rechtlichen Sender wie den BR. Aber das Konzept der beiden Blogger ist vielversprechend.
Ein paar Minuten für einen Mord: Bei Sandra Maischberger erzählen die Frau des Kraillinger Doppelmörders, die Mutter des "Rhein-Ruhr-Rippers" und eine verurteilte Mörderin ihre unfassbaren Geschichten. Zeit, um diese zu verdauen oder darüber zu diskutieren, ist nicht. Und die Frage, um die es geht, bleibt weitgehend unbeantwortet.
Der Schauspieler Günther Kaufmann ist am Donnerstagabend im Alter von 64 Jahren gestorben. Er war bei einem Spaziergang im Berliner Stadtteil Grunewald zusammengebrochen. Reanimierungsversuche blieben ohne Erfolg.
Seine Bilder des Vietnamkriegs machten ihn bekannt, Krieg und Elend bestimmten seine Arbeit. Horst Faas setzte mit seinen bemerkenswerten Reportagen Maßstäbe in der Fotografie. Nun ist der zweifache deutsche Pulitzerpreisträger in München verstorben.
Bilder Fast ein halbes Jahrhundert lang bereiste Horst Faas Kriegs- und Krisengebiete auf der ganzen Welt. Nun ist der Fotograf mit 79 Jahren verstorben. Seine berühmtesten Momentaufnahmen entstanden im Vietnamkrieg. Doch auch seine Fotos aus dem Kongo, von Idi Amin oder Richard Nixon gingen um die Welt.
500 Gäste, 150 Journalisten, CSU-Funktionäre und Duck Sauce in der Ministerpräsidenten-Version. Horst Seehofers erste Facebook-Party lief zwar nicht aus dem Ruder, aber eben auch nicht so, wie er sie sich erhofft hatte. Im Netz erntete #Vollhorst hämischen Spott. Viel mehr erfuhr der geneigte Twitterer aber nicht über das, was im Münchner P1 passierte.
Das Urteil lautet auf "Verstoß gegen die Prinzipien das österreichischen Rundfunkgesetzes": Die Medienbehörde KommAustria hat dem Jugendkulturradiosender FM4 das Betreiben seiner Facebook-Seite verboten. Damit die Seite nicht brach liegt, übernehmen drei engagierte Hörer das Ruder. Im Interview sprechen sie über ihre neue Aufgabe.
Mit Petra Winter, Chefredakteurin der "Cosmopolitan", und Béla Anda, früherer Regierungssprecher unter Gerhard Schröder, holt sich die Chefetage der "Bild"-Zeitung alte Bekannte zurück in die Chefetage. Sie sollen sich um "ressortübergreifende Aufgaben" kümmern - und die Zielgruppe verändern.
Maximilian Simonischek dreht derzeit den Kinofilm "Am Hang", steht die nächsten zwei Jahre in den Münchner Kammerspielen auf der Bühne und ist nebenbei auch noch ZDF-Kommissar. Wie also soll man leben, wie lieben und vor allem: wie das alles spielen? Alles so Fragen. Eine Begegnung.
Im "Polizeiruf 110" bekommt Hanns von Meuffels einen Hund und seine Kollegin Anna eine Biographie: Dafür muss sie zurück in ihr Heimatdorf, um die Wahrheit über einen Mord ans Licht zu bringen. Ob mit dieser Wahrheit wirklich jemandem geholfen ist, bleibt jedoch bis zum Schluss offen.
Er war das Schreckensbild der liberalen Dichter und Denker und akzeptierte Grenzen ebensowenig wie das Wort "Realität": Am 2. Mai würde Axel Springer 100 Jahre alt. Sich selbst betitelte der Verleger der "Bild" einst ironisch als "Radikalinski der Mitte". Heute wird er als Popstar inszeniert. Das hat Kalkül.
Keine guten Zeiten für "Deutschland sucht den Superstar": Dieter Bohlens Castingshow steckt im Quotentief - kein Wunder, bei den langweiligen, austauschbaren Finalisten. Der 17-jährige Maurer-Azubi Luca Hänni gewinnt am Ende das Finale. Mit seiner weißen Weste wird sich RTL schwer tun mit seiner Vermarktung.
Ein Anwalt mit ermogeltem Abschluss, ein Imbissbesitzersohn und ein Seniorstudent: Aus diesen und anderen Personen setzt sich die skurrile Gruppe zusammen, die im Mittelpunkt der US-Sitcom "Community" steht. Jetzt läuft die sehenswerte Serie auch in Deutschland an - und wird vor allem Fans von "Scrubs" begeistern.
Bilder Glamourereignisse und der Arabische Frühling, phlegmatische Politiker und Sebastian Vettel (fast) im Swimmingpool: Die Bildagentur dpa prämiert ihre besten Fotos des Jahres 2011. Eine unabhängige Jury hat entschieden - hier sind die Preisträger.
Es geht um viel, aber sicherlich nicht um Geschmacksfragen. EinsExtra, der digitale Nachrichtenkanal der ARD, wird in Tagesschau24 umbenannt. Eine Strategie-Aktion, die nicht zufällig genau jetzt kommt: Die sechs digitalen Programme der Öffentlich-Rechtlichen kämpfen um ihren Bestand, das Rattenrennen hat begonnen.
Nach dem großen Erfolg von "Neon" erkundet Gruner + Jahr unter "Stern"-Chefredakteur Thomas Osterkorn von diesem Donnerstag an mit dem neuen Magazin "Viva!" die Generation der älteren Leser. Dieser Markt gehört bisher den kostenlosen Titeln. Doch der Hamburger Verlag sieht offenbar auch hier ein gewisses Mainstream-Potential - und wirbt mit Axel Milberg.
Krimi gibt es im deutschen Fernsehen wie Bonbons: in jeder Geschmacksrichtung. So auch den Heimatkrimi. Herbert Knaup ermittelt als Allgäuer Kommissar Kluftinger an diesem Donnerstag im Ersten, ganz ohne Untertitel. Das ist gewagt. Offenbar will die ARD in Zeiten von Globalisierungsmüdigkeit ausprobieren, wie viel Quote die neue Landlust bringt.
Erinnern Sie sich noch an die Urzeitkrebse? Das Kult-Kindermagazin Yps wird im Oktober neu aufgelegt. Doch anstatt darauf zu hoffen, dass Väter ihre Söhne mit ihrer Begeisterung anstecken, peilt man jetzt die Väter selbst als Zielgruppe an. Auch Gimmicks wird es wieder geben.
"Ich habe niemals einen Premierminister um irgendetwas gebeten": Medienmogul Rupert Murdoch verteidigt sich vor einem Untersuchungsausschuss in London gegen neue Korruptionsvorwürfe. Tags zuvor hatte die Affäre neuen Zündstoff erhalten - es waren E-Mails aufgetaucht, aus denen eine sehr enge Verbindung der britischen Regierung mit Murdochs Imperium hervorging.
Was hat er gewusst und wann? James Murdoch muss vor dem Untersuchungsausschuss zum Abhörskandal aussagen. Der ehemalige Chef von News International und Sohn von Medienmogul Rupert verfolgt dabei eine klare Strategie. Was am Ende bleibt, sind widersprüchliche Aussagen.
Anstiftung zu "Heil Hitler"-Rufen? FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache beschuldigt einen ORF-Journalisten, für eine TV-Dokumentation Neonazis zu nationalsozialistischen Parolen verleitet zu haben. Soll der kritische Journalist mittels Rufmord mundtot gemacht werden? Der österreichische Rechtsstreit beschäftigt inzwischen das deutsche Bundeskriminalamt.
Millionen Zuschauer verfolgten bei "Wetten, dass ..?" live den tragischen Unfall von Samuel Koch. Bei Günther Jauch sprechen er und andere über das Leben im Rollstuhl, den Glauben und Selbstmordgedanken. Doch wichtige Fragen werden nur angetippt.
Die letzten Minuten der Radioübertragung von Bundesliga-Spielen, die so genannte Schlusskonferenz, ist für Fußballfans legendär. Doch jetzt muss sich die ARD mit der Deutschen Fußball-Liga über die Übertragungsrechte einigen. Sonst könnte die DFL sich einen neuen UKW-Partner suchen.
Ein Prostituiertenkiller ist unterwegs, er sticht noch zu und schlitzt und schneidet, wenn sich sein Opfer längst nicht mehr bewegt. Der Täter tötet nicht, er "übertötet", wie es Kriminalexperten nennen. In diesem herausragenden Tatort verliert Kommissarin Conny Mey ihre Lässigkeit als Tresenschönheit - der Fall setzt ihr zu.
Gutes Geschäft: Auf die Vergabe der Fußball-Bundesliga-Fernsehrechte war Sky länger und besser vorbereitet als die Telekom. An der neuen Jahressumme von 628 Millionen Euro ist der Bezahl-Sender mit mehr als 485 Millionen Euro beteiligt. Ob die Rechnung für die defizitäre Sendestation aus dem Medienkonzern Rupert Murdochs aufgeht, wird sich sehr bald zeigen.
Im ZDF läuft seit Freitagabend die neue Krimireihe "Die letzte Spur". Dabei kann das Fernsehpublikum live im Internet mitermitteln. Aber die Zuschauer sind mit dem innovativen Ansatz des Senders überfordert.
Der Titel über Roma in der Schweiz ist nur der jüngste Eklat, den die "Weltwoche" verursacht hat: In den letzten fünf Jahren hat Chefredakteur und Verleger Roger Köppel das Blatt umgekrempelt und klar nach rechts geführt. Geschichten wie "Die Roma kommen" sieht er selbst als Teil des "klassischen journalistischen Konzepts" - und beruft sich auf ein großes Vorbild aus Deutschland.
Aus dem übervollen Requisitenschrank des Nahost-Konflikts: In dem Arte-Vierteiler "Gelobtes Land" zeigt der Brite Peter Kosminsky die ganze widersinnige, wahnsinnige Wirklichkeit, die die Region seit Jahrzehnten zerreißt. Stimmen aus Israel nennen den Film "eine neue Kategorie der Feindseligkeit", doch gegen den Vorwurf des Antisemitismus muss man den Regisseur gewiss in Schutz nehmen.
Das neue Berlin gegen das ganz alte: Die Not der allenfalls mittelgroßen Leute wird im modernen Leben immer größer - irgend ein Krawattenfatzke grätscht ihnen immer dazwischen. Dieser Tatort will eine Milieustudie sein, doch ständig schwingt ein naiver Blick auf die gute alte Zeit mit.
Thomas Gottschalk und Harald Schmidt scheitern am Publikum - allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Der eine ist der Kanzler der Quote und muss sich an dieser Regentschaft auch messen lassen. Der andere war immer nur für eine spitze Zielgruppe gut. Die muss sich ein Sender auch leisten wollen.
Von Paul Anka bis Madonna ließ sich kein Star einen Auftritt bei Dick Clark entgehen. Seine Show "American Bandstand" war 32 Jahre lang das wichtigste Vehikel für kommerziellen Pop im US-TV. Auch in seinen Fünfzigern gelang es dem Sympathieträger noch, überzeugend mit Stars und jugendlichem Publikum zu plaudern. Ein Nachruf auf Dick Clark, der im Alter von 82 Jahren starb.
Aus und vorbei: Thomas Gottschalks Vorabendshow "Gottschalk live" wird Anfang Juni nach nicht einmal sechs Monaten abgesetzt. Grund sind die schlechten Quoten. Die ARD denkt jedoch laut WDR-Intendantin Monika Piel bereits gemeinsam mit Gottschalk über eine Zusammenarbeit in anderer Form nach.
Es hat nicht gereicht: Die Sendung "Gottschalk live" bestand im Wesentlichen aus harmlosen Gesprächen und Klatschthemen aus der Boulevardpresse - da halfen auch die hübschen Sprüche nicht. Jetzt ziehen die Intendanten die Reißleine und setzen die Sendung ab. Dennoch kann sich die ARD in Zukunft offenbar eine Abendshow mit Gottschalk vorstellen.
Anders Behring Breivik hat bereits in seinem "Manifest" deutlich gemacht, dass er auf maximale Propaganda aus ist. Doch Norwegens Medien wollen ihm während des Prozesses in Oslo keine Bühne bieten. Was soll also aus dem Gerichtssaal nach draußen dringen und was besser nicht? Nach anfänglicher Unsicherheit lässt sich ein Sinneswandel beobachten.
Am 7. Juni ist Schluss mit "Gottschalk live". Die ARD denkt aber offenbar schon über ein neues Format mit dem Moderator nach. Auf "jetzt.de" diskutieren die Nutzer darüber, was für eine Show er künftig machen soll - und ob überhaupt.
Sie lachen, granteln, nehmen sich ihre Fälle zu Herzen - und tragen so laut Bayerischer Staatskanzlei "ein weltoffenes, ein modernes und sympathisches Bild Bayerns in die Fernsehwelt". Für die Darstellung der Münchner "Tatort"-Kommissare Ivo Batic und Franz Leitmayr werden die Schauspieler Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl deshalb nun mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet.
Ein neuer Redaktionsleiter, neue Kulisse, Studiopublikum und vielleicht sogar ein neuer Sendeplatz: Mit allen Mitteln versucht die ARD, Thomas Gottschalks Vorabend-Format zu retten. Und macht die Maßnahmen auffallend transparent. Ob das hilft?
Jubel bei der Deutschen Fußball-Liga: Murdochs Bezahlsender Sky sticht mit viel Geld die Deutsche Telekom aus, die im Bieterwettbewerb um die TV-Rechte höchstens noch als Preistreiber rangiert - und sogar gegen Axel Springer verliert.
Die Telekom steht mit leeren Händen da: Sie wollte mehr Rechte an der Fußball-Bundesliga kaufen, als sie bisher hat. Stattdessen musste sie Rupert Murdoch und seinem Sky-Betrieb den Vortritt lassen. Vom großen Ziel des Bonner T-Konzerns, der "Weltmarktführerschaft im vernetzten Leben", ist noch nicht viel zu sehen.
Bilder Ein kleines Mädchen inmitten von Leichen und ein weinender US-Soldat: Der Pulitzer-Preis ehrt in diesem Jahr die ergreifenden Bilder von Massoud Hossaini und Craig F. Walker. Ihre Fotos bilden akute Konfliktsituationen ab. Für den Betrachter ist das mitunter schwer zu ertragen.
Der deutsche Bezahlsender Sky sendet auch bis 2017 alle Spiele der Fußball-Bundesliga live. Auch die "Sportschau" bleibt den Zuschauern erhalten. Wie die Deutsche Fußball Liga mitteilt, habe man sich bei der Vergabe der Übertragungsrechte für das "Klassik-Modell" entschieden. Die Deutsche Telekom geht in dem Bieterwettstreit leer aus.
Zu viele Gäste, zu viele gleiche Themen, zu wenige kritisches Nachfragen: Der WDR-Rundfunkrat sieht in der ARD-Talkschiene alle "Befürchtungen bestätigt" - nun soll eine Sendung weichen.
Ihr Artikel über die Gewalt von Jugendlichen an öffentlichen Schulen wertete die Jury als einen herausragenden Dienst an der Öffentlichkeit: Die US-Zeitung "The Philadelphia Inquirer" wird in diesem Jahr mit dem renommierten Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Auch die "New York Times" und die "Seattle Times" erhielten Preise. Eine Überraschung gab es in der Kategorie für Romanautoren.