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Archiv für Ressort Wirtschaft - 2012
3097 Meldungen aus dem Ressort Wirtschaft
Wirtschaftswissenschaftler schätzen den Schaden durch Bestechung und Vorteilsnahme in Deutschland laut einem Zeitungsbericht auf 250 Milliarden Euro. Zwei Maßnahmen schlagen sie zur Korruptionsbekämpfung vor.
SPD und Grünen sind die Pläne von Finanzminister Schäuble für ein Steuerabkommen mit der Schweiz viel zu lax: Die von ihnen geführten Bundesländer drohen damit, das Steuerabkommen mit der Schweiz im Bundesrat zu blockieren. Dabei könnte es den Bundesländern Milliarden bringen.
Millionen Deutsche haben einen Minijob. Gewerkschafter kritisieren, dass Arbeitgeber reguläre Stellen auf 400-Euro-Jobs aufsplitten. Der DGB würde sie am liebsten in richtige Teilzeitstellen umwandeln - doch die Bundesregierung möchte die jetztigen Minijobs sogar noch attraktiver machen.
Der Text schlug in der Finanzbranche ein wie eine Drohung, die Boni zu kürzen: Ein Investmentbanker kündigte bei Goldman Sachs und warf der Bank öffentlich vor, Kunden als Dödel zu bezeichnen. Der Aktienkurs brach daraufhin ein, die Bank reagiert mit hektischer Krisen-PR. Für Goldman Sachs könnte der Fall zum Desaster werden.
Droht zu Ostern eine Eier-Knappheit? Seit Januar ist die Hühnerhaltung in Legebatterien in der EU verboten. Deshalb fehlen diese Eier jetzt auf dem Markt - und die Preise steigen dramatisch. Lebensmittelhersteller erwägen, ihre Rezepturen so umzustellen, dass weniger Eier gebraucht werden. Fachverbände wollen die EU-Kommission um Hilfe bitten.
Neuer Ärger um Wiesenhof: Der Geflügelproduzent hofft 800.000 derzeit für den Verkauf gesperrte Hühner bald wieder in den Handel bringen zu dürfen. Verbraucherschützer sind empört. Sie kritisieren das laxe Vorgehen der zuständigen Behörden in Sachsen-Anhalt, denn der betroffene Schlachtbetrieb steht schon seit Jahren in der Kritik.
Meinung Die Missbrauchsquote bei Sozialleistungen liegt zwischen zwei und drei Prozent, die tatsächliche Zahl der Betrüger dürfte größer sein. Auf verstärkte Kontrollen zu setzen, bringt indes wenig - besser sollte man darüber nachzudenken, wie Arbeit im Niedriglohnsektor attraktiver werden kann.
Hohe Staatsverschuldung, schleppende Konjunktur und die Gefahr, von der Schuldenkrise in der Euro-Zone noch stärker erfasst zu werden. Die Ratingagentur Fitch senkt den Ausblick für Großbritanniens Wirtschaft auf negativ. Die Top-Note AAA darf das Land aber behalten - vorerst.
Sie überstand Kriege und Pestepidemien und mehrt seit 1472 den Reichtum Sienas. Nun kämpft die Stadt um ihre Bank Monte dei Paschi, das älteste Geldinstitut der Welt.
Zwölf Jahre hat Greg Smith für die Wall-Street-Firma gearbeitet, jetzt rechnet der Investmentbanker in einem offenen Brief schonungslos mit seinem ehemaligen Arbeitgeber Goldman Sachs ab - die Bank stelle Profit über die Interessen der Kunden. Er rät dem Finanzhaus, sich von "moralisch bankrotten Mitarbeitern" zu trennen.
"Entschädigung für den Verlust seiner Position": Der ehemalige Chef von Air Berlin, Joachim Hunold, soll bei seinem Abgang eine millionenschwere Abfindung kassiert haben. Andererseits ist auch er persönlich von dem Verfall der Air-Berlin-Aktie betroffen.
"Leistungsmissbrauch ist kein Kavaliersdelikt": Die Zahl der Hartz-IV-Betrugsfälle ist 2011 deutlich zurückgegangen. Wird ein Empfänger von Unterstützungsgeldern des Betrugs überführt, verhängen die Jobcenter zumeist selbst Strafen.
Es sind schon beeindruckende Zahlen, die mitten in einer ausgewachsenen Wirtschaftskrise vom Arbeitsmarkt kommen. Zuletzt sank die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland auf den tiefsten Stand seit mehr als zwanzig Jahren. Andererseits werden viele Beschäftigte außerordentlich schlecht bezahlt - der Niedriglohnsektor wächst. Ist das Jobwunder eine Chimäre?
Die Zinsen für als sicher geltende Länder sinken, dass will das britische Königreich nun nutzen: Großbritannien überlegt, ob das Land Anleihen ausgeben soll, die 100 Jahre laufen - oder gar ewig. Das gab es zuletzt nach dem Ersten Weltkrieg.
Die betroffenen Geschäfte beginnen sofort mit dem Räumungsverkauf, schon Ende kommender Woche sollen sie dichtmachen. Die insolvente Drogerie-Kette Schlecker hat eine Liste mit mehr als 2000 Filialen veröffentlicht, die geschlossen werden sollen.
Video Volkswagen-Chef Martin Winterkorn verdiente im vergangenen Jahr 16,6 Millionen Euro - eine Steigerung um 63 Prozent. Das Thema bewegt die SZ-Nutzer: Muss es sein, dass Menschen Millionen verdienen? Und soll jetzt ein neuer Spitzensteuersatz her? Marc Beise, Leiter des SZ-Wirtschaftsressorts, beantwortet in seinem Videoblog die drängendsten Fragen.
Meinung Millionen Menschen im reichen Deutschland können von ihrer Arbeit mehr schlecht als recht leben. Ein Mindestlohn muss deshalb kommen. Doch er darf nicht zu hoch sein - gerade in Ostdeutschland.
Zwar fallen in Griechenland alte Schulden weg, doch das Land häuft gleich neue Verbindlichkeiten an. Die Schuldenquote sinkt trotz Gläubigerverzicht kaum, zeigt eine vertrauliche Analyse der EU, der EZB und des IWF. Auch die Troika ist sich nicht sicher, ob das Land es schafft, seinen Schuldenberg abzutragen. Klar ist nur: Das Spardiktat lässt die Griechen immer weiter in die Krise rutschen.
Die obersten deutschen Finanzrichter haben entschieden: Die Atomkonzerne kommen nicht um die Zahlung der Brennelementesteuer herum. Für den größten Energieanbieter Eon ist das eine schwere Niederlage - hinzu kommen noch schlechte Bilanzzahlen: Erstmals in der Firmengeschichte fährt das Unternehmen einen Milliardenverlust ein.
Mit dem Schuldenschnitt der privaten Gläubiger und dem harten Sparpaket hat Athen alle Auflagen erfüllt: Nun haben die Euro-Staaten das zweite Hilfspaket an Griechenland von 130 Milliarden Euro auch offiziell freigegeben. Das Geld wird dringend gebraucht.
Deutschland, Land des Niedriglohns: Eine Studie belegt, dass acht Millionen Menschen weniger als 9,15 Euro brutto pro Stunde verdienen, knapp 1,4 Millionen verdienen nicht einmal fünf Euro. 800.000 Vollzeit-Beschäftigte müssen von einem Monatslohn von weniger als 1000 Euro brutto leben.
In Istanbul verbrennen elf Arbeiter in ihrer billigen Zeltbehausung - durchgeschmorte Kabel von Heizstrahlern sollen das nicht feuerfeste Zelt in Brand gesetzt haben. Am Pranger steht der türkische Staat, aber auch eine Firma aus Deutschland.
Meinung Die Finanztransaktionsteuer ist weder eine Wunderwaffe noch ein Allheilmittel - und sollte doch jetzt eingeführt werden. Nach 40-jähriger Diskussion wäre sie ein Signal, dass die Politik der Erosion des Vertrauens in die soziale Marktwirtschaft und die Demokratie nicht einfach zusieht.
Ungarn hat seit dem EU-Beitritt 2004 noch nie die Vorgaben des Stabilitätspakts eingehalten, jetzt macht die EU erstmals von einer Finanzsanktion gegen den notorischen Defizitsünder Gebrauch. Ungarns Ministerpräsident Orbán gibt sich trotzdem weiterhin betont gelassen.
Den Handel an den Börsen mit einer Steuer zu bremsen und Milliarden einnehmen - das wird es in der EU so schnell nicht geben. Eine Finanzmarktsteuer ist erst einmal vom Tisch: Großbritannien, Schweden, die Niederlande und Luxemburg sind dagegen. Finanzminister Schäuble hält sich einen Alleingang aber weiter offen.
Den scheidenden Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank zieht es in die Schweiz: Josef Ackermann soll Verwaltungsratschef beim Schweizer Finanz- und Versicherungskonzern Zurich werden. Dort will er es etwas ruhiger angehen lassen.
Vier Notenstufen besser als die alten Papiere: Nach dem Schuldenschnitt stuft die Ratingagentur Fitch die neuen griechischen Staatsanleihen mit B- ein. Ein Schritt nach vorn, doch die Analysten sehen weiterhin ein hohes Risiko, dass Griechenland pleitegeht.
Bis Mitte des Jahres wollen die neun europäischen Finanzminister, darunter Wolfgang Schäuble, die Finanztransaktionssteuer unter Dach und Fach bringen. Sie ist umstritten, Großbritannien und Schweden sind dagegen. Dennoch hoffen die Befürworter, dass alle 27 Mitgliedsstaaten mitmachen.
Die Lebensmittelindustrie dreht den Kindern gerade jene Produkte an, die sie dick machen, zeigt ein neuer Report von Foodwatch. Die Werbebudgets dafür sind millionenschwer. Doch statt dagegen vorzugehen, belässt es Ernährungsministerin Aigner bei Appellen an die Eltern.
Deutschland droht eine neue Streikwelle: Auch die zweite Runde in den Tarifverhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern im öffentlichen Dienst ist ergebnislos geendet. Verdi-Chef Bsirske droht mit einem großen Arbeitskampf - und zwar überall im Land.
VW, Audi, Daimler, BMW und Porsche: Die deutsche Autoindustrie boomt wie nie, ein Konzern nach dem anderen meldet Rekordgewinne. Allein die Zuffenhausener haben fast 120.000 Sportwagen im vergangenen Jahr verkauft. Inzwischen stellt sich die Frage: Wohin mit dem ganzen Geld?
Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hat schon viele Pleiten selbständig gelöst. Im Fall der Drogeriekette Schlecker fordert er für seine Verhältnisse aber sehr deutlich Hilfe von der Politik: Mit einem Überbrückungskredit will er eine Transfergesellschaft gründen, für die Beschäftigten - und für einen potentiellen Investor.
Die Deutschen sind im Umgang mit Lebensmitteln wenig zimperlich. Im Zweifel gilt: ab in den Müll. Knapp 82 Kilogramm im Wert von einigen hundert Euro wirft jeder Bundesbürger im Schnitt weg. Es reicht schon, wenn das Mindeshaltbarkeitsdatum überschritten ist. Verbraucherschutzministerin Aigner plant eine Aufklärungsinitiative - und fordert ein Umdenken.
Die Bundesbank muss ihren Schutz gegen die Folgen der Schuldenkrise verstärken. Und das hinterlässt tiefe Spuren in der Bilanz. Die höhere Risikovorsorge ist nötig, weil die Europäische Zentralbank Anleihen von Risikostaaten aufkauft und die nationlen Notenbanken sich gegen mögliche Ausfälle wappnen. Das lässt den Gewinn zusammenschrumpfen - und damit auch die Überweisung an den Bundesfinanzminister.
Auf einer Stufe mit Peru und Vietnam: Der Sparzwang der Griechen lässt ihre Wirtschaft zusammenbrechen. Die Wirtschaftsleistung sinkt einer neuen Berechnung zufolge auf das Niveau von Entwicklungsländern. Gute Nachrichten erreichen Athen dagegen aus Brüssel.
Nach der Griechenland-Rettung sorgen sich die Finanzminister der Euro-Länder wegen eines überraschend hohen Defizits in Spaniens. Das Schwergewicht in der Euro-Zone soll seine Schuldenquote in einem ersten Schritt um einen halben Prozentpunkt senken. Doch von der offiziellen Schuldengrenze ist es dann noch immer weit entfernt.
Seit Jahren liegen sich der europäische Flugzeugbauer Airbus und US-Konkurrent Boeing wegen Subventionszahlungen in den Haaren. Die Welthandelsorganisation hat nun entschieden: Mehrere Milliarden Dollar Subventionen der amerikanischen Regierung an Boeing waren illegal. Doch beigelegt ist der Streit damit noch lange nicht.
Probleme, "Made in China": Die Volksrepublik verzeichnet das größte Handelsdefizit seit 20 Jahren, das Wirtschaftswachstum erlahmt stärker, als Experten befürchtet hatten und auch die Konsumfreude der Chinesen ist getrübt. Peking muss Alternativen schaffen, um das Wachstum zu beflügeln.
Der Boom bei Volkswagen ist für alle gut - vor allem für die Chefetage. Mehr als 70 Millionen Euro werden auf acht Top-Manager aufgeteilt. Konzernchef Winterkorn verdoppelt sein Gehalt und übertrifft sogar den Banker Ackermann deutlich.
Der Umtausch griechischer Staatsanleihen ist abgeschlossen, er könnte aber juristische Konsequenzen haben. Einige Anleger aus Deutschland fordern Schadenersatz von den Banken - und vom griechischen Staat, weil der sie zum Verzicht gezwungen hat.
Was als unternehmerisches Liebesspiel begann, entwickelt sich zu einem milliardenschweren Rechtsstreit. Nach der Schadensersatzklage von Swatch gegen Tiffany holt der Nobeljuwelier zum Gegenschlag aus - und verlangt seinerseits eine Entschädigung von den Schweizern.
3,3 Prozent mehr, bei einer Laufzeit von zwei Jahren: Die Arbeitgeber haben im Tarifstreit im öffentlichen Dienst ein erstes Angebot vorgelegt. Den Gewerkschaften ist das zu wenig - sie lehnten die Offerte umgehend ab.
Neues iPad? Gibt's nicht - zumindest nicht so schnell. Wer ein neues iPad im Internet ordert, muss sich gedulden. Die Auslieferung könne zwei bis drei Wochen brauchen, heißt es auf der US-Homepage von Apple. Derweil eskaliert der Streit um den Namen des Geräts.
20.000 Kilometer Erfahrung pro Jahr: Holger Krawinkel, Bahnexperte der Verbraucherzentrale, ist selbst leidenschaftlicher Zugfahrer und attestiert der Deutschen Bahn in der Vergangenheit vieles verbessert zu haben. Jetzt erwartet er ein deutliches Signal vom Bund.
"Für die Verspätung bitten wir um Ihr Verständnis" - diese Ansage ist vielen Zugreisenden wohlbekannt. Oft sind Baustellen für die Verzögerungen verantwortlich. Die Bahn arbeitet in ganz Deutschland an Großprojekten. Viele der Milliarden-Investitionen werden sich erst Jahre später auszahlen. Ein Überblick.
Es wird das wohl teuerste und größte Abrissprogramm in der deutschen Geschichte. Doch die Atombranche warnt vor jahrelangen Verzögerungen beim Rückbau ihrer Kernkraftwerke - im schlimmsten Fall könnten die Meiler erst in 45 Jahren endgültig verschwinden. Offen ist vor allem die Frage: Wohin mit dem strahlenden Müll?
Der Schuldenschnitt für Griechenland musste teilweise erzwungen werden. Damit ist nun genau jenes "Kreditereignis" eingetroffen, vor dem Finanzexperten und Bankenvertreter immer gewarnt hatten. Doch der Schaden durch die Versicherungen für Kreditausfällle ist überschaubar. Wurden die Ängste bewusst geschürt?
Schmutzt kaum, ist leise und, verdammt noch mal, ist beeindruckend pünktlich: An der Bahn kann man ja vieles kritisieren, aber sie ist neben dem Fahrrad das beste Verkehrsmittel, das je erfunden wurde. Was regen sich alle nur auf über 15 Minuten Bahnverspätung? Und warum nehmen dieselben Leute jede Autobahnverstopfung klaglos hin?
Kurz vor seinem 75. Geburtstag regelt VW-Konzernpatriarch Ferdinand Piëch sein Erbe. Auf der nächsten Hauptversammlung soll seine Frau Ursula in das Kontrollgremium des Autobauers gewählt werden. Er selbst strebt weitere fünf Jahre als Vorsitzender an.
Die insolvente Drogeriekette Schlecker erhält keine Hilfe der bundeseigenen Förderbank KfW, weil sie die Kriterien für die Kredite nicht erfüllt. Das Unternehmen hatte auf etwa 70 Millionen Euro Staatsgelder gehofft, um Tausenden Mitarbeitern eine Perspektive bieten zu können.