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Archiv für Ressort Wirtschaft - Juli 2012
287 Meldungen aus dem Ressort Wirtschaft
Den Energiekonzern EnBW traf der Atomausstieg am härtesten - doch ausgerechnet er verzichtet jetzt auf eine Klage gegen den Atomausstieg. Trotzdem hofft er auf ein Urteil, das die drei anderen Atom-Konzerne weiter erstreiten wollen.
Merkel telefoniert, Schäuble empfängt, Juncker appelliert: Die Lage in der Euro-Zone wird immer dramatischer. Längst geht es nicht mehr nur um Hilfen für Griechenland oder Spanien, sondern um das ganze Projekt.
Soll die Europäische Zentralbank spanische Anleihen kaufen, um das Vertrauen der Märkte zu gewinnen und den Euro zu retten? Nein, sagt Bundesbank-Präsident Weidmann. EZB-Chef Draghi versucht, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Unterstützung erhält Weidmann allerdings von manchen Politikern.
Die Regierung in Madrid steckt in einem Teufelskreis. Um das Vertrauen der Märkte zurückzugewinnen, muss sie sparen. Doch genau diese Sparbemühungen führen das Land immer tiefer in die Krise. Erneut ist die spanische Wirtschaft geschrumpft.
Meinung Den Euro erhalten, um jeden Preis. Das ist die Linie der Krisenmanager. Ginge es nach ihnen, sollten Regierungen und die Europäische Zentralbank noch größere und riskantere Hilfsprogramme auflegen - gegen das Misstrauen der Märkte. Doch was ist, wenn die viel gescholtenen Märkte recht haben?
Griechenland steht kurz vor dem Bankrott. Die internationalen Geldgeber deuten an, dass sie mit ihrer Geduld am Ende sind. Trotz Kreditzusagen von mehr als 220 Milliarden Euro. Und obwohl die Staatsverschuldung schon abgenommen hat. Wie konnte es so weit kommen? Und wie kann die Pleite noch verhindert werden?
Plötzlich helle Aufregung: Der deutsche Aktienmarkt hat am Montagnachmittag drastisch an Wert verloren. Auch an den Börsen in Spanien, Griechenland und Italien gab es hohe Verluste. Der Euro sackt auf ein Zwei-Jahres-Tief. Viele Anleger gehen wohl davon aus, dass die reguläre Pleite Griechenlands unaufhaltsam ist.
Der griechische Sozialistenchef Venizelos rät eindringlich vor einem möglichen Rauswurf seines Landes aus der Euro-Zone ab. Athen dürfe nicht "geopfert" werden. EU-Komissionspräsident Barroso sagt den Griechen bei seinem Besuch die Unterstützung der EU zu.
Exklusiv "Keine Zeit mehr zu verlieren": Der Vorsitzende der Euro-Gruppe sieht einen entscheidenden Punkt der Schuldenkrise gekommen. Jean-Claude Juncker unterstützt Pläne von EZB-Chef Draghi zum Ankauf von Staatsanleihen - und gibt Deutschland eine Mitschuld an der Krise. Berlin behandle die Euro-Zone "wie eine Filiale". Auch "Geschwätz über den Austritt Griechenlands" sei nicht hilfreich.
Mediziner als Unternehmer: Das Wirtschaftsministerium fördert einem Medienbericht zufolge Seminare, in denen Ärzte lernen, ihren Patienten kostenpflichtige Leistungen zu verkaufen. Der Nutzen der sogenannten IGeL-Leistungen ist meist zweifelhaft - doch die Ärzte verdienen 1,5 Milliarden pro Jahr damit.
Shoppen statt schlafen: Spaniens Regierung wagt sich im Kampf gegen die Wirtschaftskrise an eine jahrhundertealte Tradition: Ab September wird die Siesta abgeschafft, der Einzelhandel darf dann nachmittags durcharbeiten. Die Touristen aus dem Norden dürften an der neuen Regelung nicht unschuldig sein.
Mindestens 80 Millionen Euro: Die Betreiber des Flughafens Berlin-Brandenburg wollen nicht für den Schaden aufgrund der Bauverzögerungen aufkommen müssen. Jetzt fordern sie von den Planern Schadenersatz. Und kritisieren das Konzept hinter der Sicherheitstechnik.
Was darf, was soll die Europäische Zentralbank tun, um Eurostaaten in Not zu helfen? EZB-Chef Draghi konkretisiert einem Bericht zufolge seine Pläne, in die Anleihemärkte einzugreifen. Kritik kommt aus Deutschland. Auch Finanzminister Schäuble lehnt eine solche Intervention ab - ebenso wie Zugeständnisse für Griechenland. Während DGB-Chef Sommer schon die bestehenden Hilfspakete für verfassungswidrig hält.
Der Skandal um die Manipulation des Leitzinssatzes Libor weitet sich aus: Einem Agenturbericht zufolge konzentrieren sich die Ermittler neben der britischen Barclays jetzt auf zwei weitere europäische Großbanken. Offenbar waren die Händler gut vernetzt. Die deutsche Finanzaufsicht will nun schärfer kontrollieren.
Ist die Krise noch zu meistern? Kanzlerin Merkel, Frankreichs Präsident Hollande und EZB-Chef Draghi sagen Ja. Doch unter Wirtschaftswissenschaftlern tobt ein Streit. Es geht vor allem um die Frage, wie sich drohende Staatsbankrotte und Bankenpleiten abwenden lassen - und welcher Preis dafür zu zahlen ist.
Die EZB will Madrid mit dem Ankauf von Staatsanleihen aus der Schuldenkrise helfen. Spaniens EU-Minister ist das jedoch nicht genug. Im Gegenteil: Gerade von Deutschland erwartet er mehr Unterstützung.
Meinung Die Europäische Zentralbank stellt sich hinter den Euro. Die Märkte erwarten, dass sie bald wieder Staatsanleihen kauft. Doch das ist nicht demokratisch legitimiert.
Exklusiv Die Euro-Länder wollen nun doch weitere Hilfen für Madrid aus dem ESFS-Rettungsschirm bereitstellen: Die Europäische Zentralbank soll spanische Staatsanleihen kaufen, um die Zinslast des Landes zu verringern. Madrid muss nur noch den entsprechenden Antrag stellen. Aber das Vorgehen ist umstritten.
Ihre Aussagen gleichen sich fast aufs Wort: Erst Zentralbankchef Draghi, jetzt Kanzlerin Merkel und der französische Präsident. Sie wollen "alles tun, um die Euro-Zone zu schützen". Die Märkte reagieren positiv.
Um das Land aus der Krise zu bekommen, müssen die hohen Schulden weg. Nur wie? Griechenlands Wirtschaft schwächelt, Steuereinnahmen bleiben aus. Brüssel denkt nun offenbar darüber nach, Athen anders zu helfen - vielleicht mit einem neuen Schuldenschnitt.
Das erste Quartal als börsennotiertes Unternehmen endet für das soziale Netzwerk Facebook mit einem Verlust von 157 Millionen Dollar - trotz Umsatzsteigerung und größerer Nutzerzahl. Die Aktie fällt auf ein Rekordtief. Doch der Werbemarkt macht ein bisschen Hoffnung.
Bis zu 1350 Arbeitsplätze könnten wegfallen: Erst führte der Ergo-Versicherungskonzern nur verschiedene Marken zusammen, jetzt folgt der jeweilige Vertrieb. Auch die verbleibenden Mitarbeiter müssen sich auf Veränderungen einstellen.
Schon jetzt hat das Land hat die höchste Arbeitslosigkeit in der EU. Doch die Zahl steigt immer weiter: Fast 25 Prozent der Spanier haben keinen Job. Und bei den Jugendlichen ist die Lage noch viel schlimmer.
Die Märkte freuen sich schon: Die Europäische Zentralbank könnte wieder klammen Ländern beispringen und nervösen Händlern Staatsanleihen abkaufen. Doch schon regt sich Protest: Die Bundesbank kritisiert solche Pläne scharf.
Zehntausend Schweizer Bankern bleibt in diesem Sommer wenig anderes übrig, als in den Bergen zu entspannen. Sie werden wohl in der Heimat Urlaub machen - denn im Ausland könnten sie verhaftet und an die USA ausgeliefert werden. Einen Ausweg gibt es nur für ihre Chefs.
Das neueste Modell verkaufte sich zehn Millonen Mal in nur zwei Monaten. Samsung liegt mit seinen Smartphone-Verkäufen wohl sogar vor der Konkurrenz von Apple - und verdient kräftig. Der südkoreanische Elektronikkonzern hat seinen Gewinn um 50 Prozent gesteigert.
Plötzlich laut: In den vergangenen Wochen haben sich zahlreiche Ökonomen zu Wort gemeldet. Vielen macht die jüngste Entwicklung in der Euro-Krise und einer Bankenunion derart zu schaffen, dass sie sich mit Aufrufen bemerkbar machen.
Der Klassenkampf ist zurück. Überall im Westen wollen die Menschen wissen, wer für die Krise bezahlt. Dabei ist dies längst entschieden: Bei der Verteilung der Konkursmasse des Schuldenstaats zählen die Ansprüche der Gläubiger mehr als die seiner Bürger. Der europäische Wohlfahrtsstaat ist Geschichte.
Millionen Sparer hätten wegen ihm beinahe ihr Geld verloren: Ex-IWF-Chef Rodrigo Rato soll die Milliardenpleite der spanischen Bankengruppe Bankia verschuldet haben. Nun wird gegen den Mann zwischen Horst Köhler und Dominique Strauss-Kahn ermittelt.
Die Rede ist von einem "Blutbad" und ruiniösen Rabatten: Fiat-Chef Sergio Marchionne und der VW-Konzern liefern sich derzeit einen erbitterten Streit. Der Wolfsburger Autohersteller fordert jetzt sogar den Rücktritt des Italieners als Präsident des europäischen Branchenverbandes. Es ist nicht das erste Mal, dass Fiat und VW aneinandergeraten.
Meinung "Made in Germany" war weltweit ein Renner, die hiesige Wirtschaft blieb von der Finanzkrise bislang nahezu verschont. Damit ist jetzt Schluss: Deutsche Großunternehmen wie Siemens, BASF und Daimler klagen über schleppende Geschäfte und dramatische Unsicherheit. Die Aussichten sind düster. Doch es gibt auch positive Signale.
Fast 500.000 Autos zurück ins Werk: Der US-Autobauer Ford startet eine Rückrufaktion für den Geländewagen Escape - in Europa bekannt als Ford Maverick. Durch einen Konstruktionsfehler könnte das Gaspedal klemmen.
Mario Draghi will den Zusammenbruch des Euro verhindern - koste es was es wolle. Mit einer resoluten Ankündigung versetzt der italienische EZB-Chef die Märkte in Euphorie. Die Zentralbank hat tatsächlich die Mittel, um die angeschlagenen Euro-Staaten zu entlasten. Doch der Einsatz wäre nicht ohne Risiko.
Sie lassen Jobs sausen oder erscheinen nicht zu Terminen: Wenn die Jobcenter ALG-II-Empfänger bestrafen, trifft es weitaus häufiger Männer als Frauen, sagt eine neue Studie. Die Forscher schlagen dafür eine Reihe von Gründen vor.
Zum ersten Mal sind in einem Halbjahr mehr als eine Milliarde Passagiere mit der Deutschen Bahn gefahren. Doch ein Konjunktureinbruch könnte den Güterverkehr hart treffen. Der Börsengang spielt für die Bahn derzeit überhaupt keine Rolle mehr.
Schöne Ferien - für die Lokführer gibt es mehr Gehalt, Reisende brauchen keine Streiks zu fürchten. Was die Gewerkschaft GDL ausgehandelt hat, gilt nun als Vorgabe für die Gespräche über die Gehälter der anderen Bahn-Angestellten.
Die Turbulenzen an den Finanzmärkten durchkreuzen die Pläne von Siemens: Der Elektrokonzern hat den Börsengang seines Tochterunternehmens Osram abgesagt. Stattdessen will er Osram-Anteile direkt an seine Aktionäre weitergeben. Auch in der Bilanz hinterlässt die Konjunkturkrise inzwischen deutliche Spuren. Der Konzern muss sparen.
Die Deutschen kaufen im Juli sogar noch lieber ein als im Juni. Sparen ist im Moment nicht sehr lukrativ. Doch die Stimmung der Verbraucher könnte bald kippen: Sie fürchten, dass die Krise nach Deutschland kommt.
Wer Zeit totschlagen will, kann auf Facebook Kühe züchten und Möhren aussäen. Mit Spielen wie "Farmville" verdient die Entwicklerfirma Zynga ihr Geld. Doch jetzt macht sie Verluste. Die Aktie stürzt um 40 Prozent ab - Facebook, der wichtigste Partner, gleich mit.
Die Sorgen sind jetzt auch in Zahlen ablesbar: Zum dritten Mal in Folge ist der Ifo-Index gesunken. Er gibt an, wie Unternehmen ihre Geschäftsaussichten einschätzen. Und die werden immer pessimistischer. Denn es zeichnet sich ab, dass die Schuldenkrise auch Deutschland teuer zu stehen kommen wird, etwa wenn Griechenland pleite geht.
Exklusiv Realer Thriller: Ein kriminelles Kartell aus Banken und Händlern manipuliert den Zins, um zur Blütezeit freier Finanzmärkte das große Geschäft zu machen. Gerne korrespondierten sie dabei auf Französisch. Nun muss die Deutsche Bank diese bizarre Affäre aufarbeiten - und fünf Millionen E-Mails.
Die deutsche Franchisewirtschaft wächst rasant - doch daran verdienen auch Rechtsanwälte. Denn das System birgt Streitpotential: In der Branche wird geschätzt, hochgerechnet, gemutmaßt. Und Transparenz ist häufig ein Fremdwort.
Die Ratingagentur legt abermals nach: Nach der schlechteren Beurteilung des Bundes und mehrerer Bundesländer senkt Moody's auch den Ausblick für 17 deutsche Finanzinstitute von stabil auf negativ.
Meinung Weil die Billigkonkurrenz aus China mit unlauteren Methoden die deutsche Solarindustrie kaputtmacht, klagt die Branche jetzt in Brüssel. Ein mutiger und richtiger Schritt. Aber damit fangen die Probleme erst an.
Apple hat Umsatz und Gewinn um mehr als 20 Prozent gesteigert. Doch das ist nicht genug. Die Börse reagiert enttäuscht, der Kurs der Apple-Aktie gibt nach. Wird das Unternehmen zum Opfer seiner eigenen Kommunikationsstrategie?
Sie sehen ihre Bewertungen nur als Meinungsäußerungen. Doch die Bonitätsnoten der Ratingagenturen können angeschlagene Staaten noch tiefer in die Krise treiben. Aus einer klugen Idee zum Schutz der Anleger ist eine kaum kontrollierbare Finanz-Supermacht geworden - die in großen Interessenkonflikten steckt.
Das Modell erinnert an die deutsche Abwrackprämie: Mit hohen Zuschüssen will die französische Regierung Kunden dazu verleiten, Autos zu kaufen. Geld gibt's allerdings nur für Hybrid- und Elektroautos. Frankreichs Autobauer haben solche Hilfen bitter nötig: PSA Peugeot Citroën meldet für das erste Halbjahr massive Verluste.
Mit zehn Milliarden Euro hat der Staat die BayernLB vor dem Kollaps bewahrt. Das war rechtens, bestätigt die EU-Kommission jetzt nachträglich. Allerdings muss die Landesbank die Hälfte der Hilfen bis 2019 zurückzahlen und sich drastisch verkleinern. Auch die Finanzspritzen für die NordLB haben die Wettbewerbshüter unter strengen Auflagen genehmigt.
190 Millionen Euro mehr im Jahr sollen die Apotheker künftig erhalten. So stellt es sich zumindest Bundeswirtschaftsminister Rösler vor. Doch den Apothekern ist das immer noch zu wenig. Sie hatten mit weitaus mehr gerechnet.
Meinung Den Umbau von Großbanken zu fordern, liegt in der deutschen Politik schwer im Trend. Hier finden Konservative und Links-Orientierte zueinander. Doch gute Bankgeschäfte sind weltweit angelegt. "Size matters", nur die Größe zählt. Deutschlands Volkswirtschaft kann keine Deutsche Bank von 1989 gebrauchen. Es gibt andere Mittel gegen die Zockerei.